Lage: |
Pyrenäen, Frankreich und Spanien, Pyrénées-Atlantiques, Nouvelle-Aquitaine und Navarra |
Talorte: |
Erratzu (W) und Saint-Étienne-de-Baïgorry (O) |
Streckenlänge: |
9 km ab Erratzu und 8 km ab Saint-Étienne-de-Baïgorry |
Maximale Höhe: |
672 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Mai 2024 |
Der
Col d'Ispeguy (spanisch: Puerto de Izpegui) liegt an der Nordseite
der Pyrénées-Atlantiques zwischen der französischen Region Nouvelle-Aquitaine
und der spanischen Provinz und autonomen Gemeinschaft Navarra. Über seinen im
Iparla-Gebirge zwischen dem "Usartxarreta" (853 m) im Süden
und dem "Kuarteleko Kaskoa" (823 m) im Norden gelegenen Scheitel verläuft
die auf französischer Seite von Saint-Étienne-de-Baïgorry im Tal
des "Nive des Aldudes" heraufkommende Departementstraße
D949, die hinter der Passhöhe als spanische NA-2600 nach Erratzu
im Tal des "Baztan" weitergeführt wird. Die acht
Kilometer lange
Ostauffahrt ab Saint-Étienne-de-Baïgorry (160 m) überwindet den Höhenunterschied von fünfhundertzwölf
Metern mit Hilfe von fünf Kehren und einer Durchschnittssteigung von sechseinhalb
Prozent,
die Maximalsteigung beträgt vierzehn Prozent. Auf der neun Kilometer
langen Westauffahrt ab Erratzu (292 m) steigt die Passstraße
durch zwölf Serpentinen um dreihundertsechzig
Meter mit im Schnitt viereinhalb Prozent an. Der ganzjährig geöffnete
Col
d'Ispeguy ist besonders in Radsportkreisen bekannt: Die Tour
de France hatte den Grenzpass bisher dreimal im Programm und nahm auf
dem Scheitel jeweils eine Bergwertung der 2. Kategorie ab.
Vom Col
de Landerre kommend erreichen wir über Saint-Jean-Pied-de-Port
auf den Departementstraßen D15 und D948 bei dem Ortseingang des östlichen
Talortes Saint-Étienne-de-Baïgorry
(baskisch Baigorri) einen Kreisverkehr, den wir durch die erste Ausfahrt in
Richtung Elizondo und Col d'Ispeguy (baskisch Izpegiko Lepoa) verlassen.
Die D948 und D949 laufen gemeinsam auf das etwa tausendfünfhundert
Einwohner zählende Städtchen
zu...
... und erreichen nach hundertfünfzig
Metern eine T-Kreuzung, an der sie sich teilen: Die D948 führt rechts
abbiegend ins Ortszentrum, die D949 zweigt nach links in Richtung
Grenzpass ab...
... und läuft als "Rue de l'Église"
auf die romanisch-byzantinische Kirche "Église Saint-Étienne
de Baïgorry Doneztebe Eliza" aus dem 16. Jahrhundert zu
Hinter dem Gotteshaus dreht
die D949 nach Nordwesten und überquert auf einer schmalen Brücke den
"Nive des
Aldudes", ....
... an dessen rechtem Ufer unterhalb mehrerer Villen der Anstieg
zu dem acht Kilometer entfernten Col d'Ispeguy beginnt.
Vorbei
an einem blauen Hinweisschild, das die Passstraße als geöffnet anzeigt,
und durch die nachfolgende erste Rechtskehre...
... steigt die "Route
d'Izpeguy" genannte D949 vorbei am Friedhof der Gemeinde und
über einen namenlosen Gebirgsbach hinweg mit bis zu sechs Prozent...
... zu dem auf zweihundert
Metern Höhe gelegenen Ortsausgang von Saint-Étienne-de-Baïgorry
an.
Hinter der sich anschließenden
Linkskehre beginnt eine acht Kilometer lange "zone-pastorale", in der mit freilaufendem
Weidevieh gerechnet werden muss. Mit Blick auf "Tranpeta"
(809 m) und "Urrizpilota" (935 m) läuft die
Passstraße nun etwas flacher ansteigend einem Laubwald entgegen, an
dessen Rand vor Steinschlag gewarnt
wird.
Oberhalb des Gebirgsbaches
"Nekaitzeka Erreka" quert die von Basken "Izpegiko
errepidea" genannte Route
d'Izpeguy die Felsabbrüche im Südhang
des "Arrokamendi"
(730 m).
Drei Kilometer hinter
Saint-Étienne-de-Baïgorry passiert die D949 das auf dreihundertvierzig
Metern Höhe gelegene und verlassen aussehende Gehöft "Saskileenea".
Eine Linkskehre und eineinhalb
Kilometer weiter wird der auf vierhundertsiebenunddreißig Metern Höhe links der Fahrbahn gelegene
kleine Aussichtspunkt "Haut d'Izpegi-ko Gaina" erreicht, von dem
aus man einen schönen Blick auf das Tal des Nive des Aldudes und den dahinter
aufragenden
Berg "Oilarandoi" (933 m) hat.
Wie
bei vielen anderen Passstraßen wurden seitlich der Fahrbahn im Kilometerabstand
Infoschilder
für Radsportler aufgestellt, die die verbleibende Entfernung zum
Scheitel, die aktuelle Höhe und die Durchschnittssteigung des nächsten
Kilometers anzeigen. Hier: 3 Kilometer bis zum Scheitel, 481 Meter
Höhe und 7 Prozent Steigung.
Viel
Verkehr herrscht während unserer Auffahrt nicht: Uns begegnet kein
einziger Pkw
und es sind nur eine Handvoll Motorradfahrer unterwegs. Mit mehr
als einem
Dutzend sind die Radsportler deutlich in der Überzahl.
Nach
knapp sechs Kilometern passiert die Ostrampe die
schroffen Abhänge von "Aintziaga" (905 m) sowie "Ttutturruko
Kaskoa" (839 m)...
...
und läuft
dann auf den lang gestreckten Bergrücken des Iparla-Höhenzuges zu.
Über dessen Gipfel verläuft die Grenze zwischen
Frankreich und Spanien.
Der
Südostabfall der Iparla-Bergkette wird mit bis zu acht Prozent weiter ansteigend
gequert.
In
dem sich anschließenden, bis zu zehn Prozent steilen Schlussanstieg haben drei Radsportler
erstaunlicherweise noch so viel Luft, um sich nebeneinander fahrend
ein Schwätzchen zu gönnen. Profis? Eher nicht.
Etwa
acht Kilometer hinter Saint-Étienne-de-Baïgorry taucht die Passhöhe
des Col d'Ispeguy vor der Motorhaube unseres Roadsters auf.
Bei dem blauweißen Ankunftsschild
für Radsportler auf der Nordseite der Scheitelhöhe quert die französisch-spanische Grenze die
Straße.
Wie das oberhalb der Straße stehende Passschild ist es durch unzählige Aufkleber
der Zweiradzunft bis zur Unlesbarkeit verunstaltet. Dahinter, bereits in
Spanien, stehen das alte
Zollhaus und das Restaurant "Venta
Irigoieneko Chez Peio". Auf der Südseite des
Scheitels findet man einen Wanderparkplatz für die Besteigung des "Hautza"
(1.305 m) und des "Pic d'Iparla" (1.044 m) sowie das Restaurant "Gaineko
Benta", das sich zu einem Boxenstopp anbietet.
Kurz
hinter dem Scheitel informiert ein großes Schuld über die in Spanien
zulässigen Höchstgeschwindigkeiten.
Vorbei am "Berenko Venta" läuft die als NA-2600 ausgeschilderte
Westrampe...
... durch stählerne Leitplanken
gesichert und mit schönen Ausblicken in das Tal des Baztan...
... bei einem Gefälle
von um die sieben Prozent auf die oberste Kehre zu.
Die Westrampe ist deutlich
anspruchsvoller als die Ostauffahrt: Sie benötigt insgesamt zwölf
teilweise enge Kehren, ...
... um den steilen Westhang
des "Kuarteleko Kaskoa" (823 m) zu überwinden.
Auf vierhundertneunzig
Metern Höhe passiert die NA-2600 den Weiler Auritzenea, ...
... hinter dem die nächsten,
nicht einsehbaren Kehren...
... mit Blick auf den
Bergstock des Hautza zu durchfahren sind.
Hinter den Kehren senkt
sich die Straße deutlich flacher verlaufend in das besiedelte Tal
des Gebirgsbaches "Araneko erreka", ...
... der von Basken
"Aranea" genannt wird und den die Passstraße auf dreihundertdreißig
Metern Höhe überquert.
Dahinter folgt die NA-2600
dem linken Ufer des Baches...
... und erreicht knapp
neun Kilometer hinter dem Col d'Ispeguy den Ortseingang von Erratzu,
bei dem die von Iñarbil kommende NA-2652 einmündet.
Hinter dem Ortseingang
überquert die NA-2600 den Aranea erneut und führt dann als "Nafarroabide
karrika" in das knapp fünfhundert Einwohner zählenden und zur
Gemeinde Baztan gehörende Dorf, ...
... in dem wir
auf der NA-2600 bleibend den Richtungsschilden "Pamplona"
und "Iruña" folgen, um über das nahe gelegene Ordoqui zum Puerto
de Otxondo aufzufahren.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/col-d-ispeguy-alto-de-izpegi-saint-etienne-de-baigorry
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.