Lage: |
Alpen, Frankreich, Seealpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur, Alpes-Maritimes |
Talorte: |
Jausiers und Saint-Étienne-de-Tinée |
Streckenlänge |
21 km ab Jausiers und 25 km ab Saint-Étienne-de-Tinée |
Maximale Höhe: |
2.715 m - Col de la Bonette |
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2.513 m - Col de Raspaillon |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
44.326670,6.807450 - Col de la Bonette |
|
44.340540,6.832144 - Col de Raspaillon |
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2023 |
Von Jausiers im Ubaye-Tal
erreichen wir auf der "Route de la Bonette" genannten
Nordwestrampe
über den Faux Col de Restefond hinweg und vorbei an der "Caserne
de Restefond" und dem Sperrwerk
"Ouvrage Col de Restefond" den 2.715 Meter hohen Scheitel
des Col de la Bonette. Hier biegen auf die Panorama-Ringstraße ab, die den
Gipfel der
Cime de la Bonette umrundet und über den 2.802 Meter hohen
Kulminationspunkt zum Scheitel des Col de la Bonette zurückführt.
Hinter dem Stoppschild auf dem Scheitel
des "Bonette" halten wir uns
rechts und fahren auf die als "M2205" kartierte Südostrampe
auf.
Die M2205 folgt zunächst
in nordöstlicher Richtung mit einem Gefälle von sechs bis acht Prozent dem
Kamm zwischen der
"Cime de la Bonette" (2.860 m) und der "Cime des Trois Serrières" (2.749 m)
und passiert
dabei die auf der Ostseite des Col de Restefond errichteten Infanterie-
und Artillerie-Bunker des Sperrwerkes Ouvrage
Col de Restefond.
In der Folge dreht die M2205
nach Osten und quert aussichtsreich den steinigen Südabfall des
2.690 Meter hohen "Tête de Braque".
Dahinter wendet sie sich
ohne Randsicherung, aber mit einem schönen Blick in das über fünfhundert Meter
tiefer gelegene Tinée-Tal wieder nach Nordosten, ...
... läuft durch den steilen
Südosthang der "Cime de Vermillon" (2.579 m) auf die "Cime de
Voga" (2.777 m) zu...
... und erreicht nach
drei Kilometern den 2.513 Meter hohen Scheitel des Col de Raspaillon,
auf dem ein kleiner Parkplatz angelegt wurde und bei dem die alte,
nur noch aus einem Schotterweg bestehende alte Passstraße über den
Col de Restefond einmündet. Von hier hat man einen tollen Blick
auf die einer Mauer ähnelnde Gipfelkette "Côtes d'Abriès".
Kurz unterhalb des
Col de Raspaillon überrascht uns ein entgegenkommender Pkw: Die
Passstraße von Jausiers nach Saint-Étienne-de-Tinée hat vom Verkehrsaufkommen
her keine Bedeutung, da er winterbedingt nur etwa vier Monate im Jahr genutzt werden
kann. Er wird ganz überwiegend von Touristen genutzt, die in der
Mehrzahl auf zwei Rädern mit und ohne Motor unterwegs sind.
Hinter dem Col de Raspaillon
windet sich die Südostrampe des Col de la Bonette mit einem Gefälle
von bis zu acht Prozent entlang dem Südhang der Cime de Voga, ...
... dreht dann nach Süden
und erreicht in der Südwestflanke der "Cime de Pelousette" (2.757 m)
einen rechts der Straße auf 2.330 Metern Höhe stehenden Gedenkstein.
Die "Stèle du Général Jacquemot" erinnert an General Charles
Auguste Jules Jacquemot,
der hier im September 1931 während einer Militärübung vom Blitz
getroffen wurde und am Folgetag im Krankenhaus von Barcelonette verstarb.
Dahinter quert die M2205
den Südhang der Cime de Pelousette. Unterhalb der Straße sehen wir
einige der Kehren, die auf dem Weg ins Tinée-Tal
zu durchfahren sind.
Knapp sieben Kilometer
hinter dem Col de la Bonette taucht vor uns das Camp des Fourches
auf.
Das auf 2.260 Metern
Höhe am Hang des 2.342 Meter
hohen "Mont des Fourches" gelegene ehemalige Militärlager wurde im
Jahr 1896 angelegt und mehrfach ausgebaut. Die insgesamt sechsundzwanzig
Gebäude wurden in drei Reihen gruppiert, konnten mehrere hundert
Gebirgsjäger aufnehmen und wurden bis nach dem Zweiten
Weltkrieg genutzt. Danach wurde das Camp dem Verfall preisgegeben.
In den Jahren 2016 bis
2018 sicherte man die Ruinen und begann mit der Restaurierung einzelner
Gebäude, zwischen deren Reihen die Südostrampe hindurchführt.
Kurz hinter dem Camp kündigt
ein Warnschild einen zehn Kilometer langen,
kurven- und kehrenreichen Abschnitt an.
Die Passstraße senkt
sich nun durch insgesamt zwölf Kehren knapp fünfhundert Höhenmeter...
... und mit einem Gefälle
von bis zu vierzehn Prozent talwärts...
... und passiert dabei
den
Mont des Fourches auf dessen Westseite.
Zwischen den Kehren überquert
die M2205 die Baumgrenze und drei Gebirgsbäche, die der La Tinée
zufließen.
Auf 1.980 Metern
Höhe wird dann der Ortseingang von Bousièyas in der Gemeinde Saint-Dalmas-le-Selvage
erreicht.
Gegenüber der im Jahr
1717 erbauten katholischen Église Saint-Pierre bietet das von Mai
bis Oktober geöffnete Gite
d'étape de Bousieyas neben Speisen und Getränken auch Übernachtungsmöglichkeiten
an. Der höchstgelegene Weiler in den Alpes-Maritimes existierte
schon im Mittelalter, wurde aber in den 1960er Jahren vollständig
aufgegeben. Heute sind nur noch wenige Wohnhäuser erhalten.
Hinter Bousièyas windet
sich die Südostrampe durch die drei unteren Kehren der Zwölfer-Kehrengruppe
in das Tal des Tinée...
... und erreicht unterhalb des
2.791 Meter hohen "Tête des Mourres" die Stahlgitterbrücke über
den Gebirgsbach Ravin-de-Salse-Morene, ...
... auf der es etwas eng wird.
Die M2205 folgt nun dem teilweise felsigen linken Ufer
der vom Col de la Bonette herunterkommenden und dem Var zufließenden
La Tinée.
Wie zuvor auf der Route
de la Bonette wurden auch entlang der Südostauffahrt im Kilometerabstand
Informationstafeln für Radsportler aufgestellt, die die aktuelle
Entfernung zum Talort bzw. zum Scheitel, die derzeitige Höhe und die Durchschnittssteigung
des nächsten Kilometers angeben (hier: 7 km bis Saint-Étienne-de-Tinée,
1.545 m Höhe, 6,7 Prozent Steigung).
Auf 1.500 Meter erreicht
die M2205 eine Dreier-Kehrengruppe, durch die sie den Wasserfall
Cascade
de Vens passiert.
Zweihundert Meter weiter
wechselt die M2205 die Uferseite, ...
...passiert am rechten
Tinée-Ufer einen Felsabsturz der 2.369 Meter hohen "Cime
Frandière"...
... und erreicht zwanzig
Kilometer hinter dem Scheitel des Col de la Bonette den Abzweig
der nach Saint-Dalmas-le-Selvage führenden M63. Wir halten uns hier
links,...
... überqueren auf der
Brücke "Pont-Haut" die Tinée ein zweites Mal...
... und folgen auf einem
mittleren einstelligen Gefälle dem Gebirgsfluss durch sein enges
Tal...
... zu dem auf 1.160 Metern
Höhe gelegenen Ortseingang von Saint-Étienne-de-Tinée,
der nördlichsten Gemeinde des Départements Alpes-Maritimes.
Da das Zentrum des knapp
tausendfünfhundert Einwohner zählenden Ortes am rechten Tinée-Ufer
liegt, überquert die M2205 den Fluss ein drittes Mal...
... und senkt sich dann
als "Boulevard d'Auron" am Ortszentrum vorbei Richtung
Isola, von wo aus sich eine Auffahrt nach Isola 2000 und zum Col
de la Lombarde anbietet.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/col-de-la-bonette-saint-etienne-de-tinee
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