Lage: |
Alpen, Frankreich, Hochprovence und Seealpen, Alpes-Maritimes |
Talorte: |
Guillaumes bzw. Saint-Martin d'Entraunes und Barcelonnette |
Streckenlänge |
32 km ab Guillaumes, 20 km ab Saint-Martin d'Entraunes und 30 km ab Barcelonnette |
Maximale Höhe: |
2.326 m |
Maximale Steigung: |
10 %, |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2022 |
Der 2.326 Meter hohe
Col de la Cayolle liegt im Parc
National du Mercantour zwischen
dem 3.051 Meter hohen Mont Pelat im Westen sowie der Cime
de la Bonette (2.860 m) und der Cime de Pal (2.818 m)
im Osten. Über den Scheitel führt die D2202/D902, die als Teil
der "Route des Grandes Alpes" den südlichen Talort
Saint-Martin d'Entraunes (1.050 m) mit Barcelonnette (1.132 m)
im Norden verbindet. Über den Col de la Cayolle verläuft auch
die Grenze zwischen den französischen Départements "Alpes-de-Haute-Provence"
und "Alpes-Maritimes". Die Nordrampe überwindet den
Höhenunterschied von 1.195 Metern mit Hilfe von 8 Kehren,
die Südrampe benötigt 13 Kehren für die 1.277 Meter große
Höhendifferenz. Beide Rampen sind überwiegend zweispurig und
gut asphaltiert, haben aber auch einspurige Abschnitte mit Ausweichstellen.
Vom Col de Valberg kommend erreichen
wir auf der D28 die etwa sechshundert Einwohner zählende und am
Fluss Var auf 790 Metern Höhe gelegene Ortschaft Guillaumes, in der wir auf die D2202
abbiegen. Vorbei an der "Coopérative Montagne du Haut Var"
am "Place de Provence" durchquert die D2202 den Ort leicht
ansteigend in nordwestlicher Richtung.
Verfahren kann man sich in
Guillaumes nicht, denn der Weg zum Col de la Cayolle ist schon innerhalb
der Ortschaft gut ausgeschildert.
Hinter dem Ortsausgang von
Guillaumes folgt die Landstraße dem orografisch linken Ufer der
Flusses Var und führt hinter dem Abzweig der D76 nach Sauze durch
mehrere kurze Tunnel. Die gut ausgebaute Strecke ist bis zur Passhöhe
für Wohnwagengespanne und Kraftfahrzeuge über 4,5 Tonnen Gesamtgewicht
gesperrt, die maximal mögliche Durchfahrtshöhe beträgt für die Südrampe
4,10 Meter.
Die D2202 schlängelt sich
in der Folge entlang dem Südwesthang des 1.428 Meter hohen
Berges "Les Caffans", ...
... überquert das dem
Var zufließende und bei Kanuten beliebte Gebirgsflüsschen "La
Barlatte"...
... und erreicht nach
gut sieben Kilometern das auf 950 Metern Höhe gelegene und knapp
hundert Einwohner zählende Örtchen Villeneuve d'Entraunes mit dem
Hotel "Relais des Cavaliers".
Dreieinhalb Kilometer
hinter Villeneuve d'Entraunes passiert die D2202 den Abzweig einer
Nebenstraße nach Le Blancs und Las Pineas und überquert direkt
dahinter den Fluss Var.
Achthundert Meter weiter
wird das von dem getrennt stehenden Glockenturm seiner romanischen
Kirche überragte Bergdorf Saint-Martin d'Entraunes erreicht.
Hinter Saint-Martin quert
die auf der Talseite durch stählerne Leitplanken gesicherte Departementstraße den Ostabfall des 1.642 Meter hohen
"Rocher de Bramus" und lässt das Bett des Var immer
weiter unter sich zurück. In den steilsten Abfall
des Berges wurde im Jahr 1932 der zweihundertdreißig Meter lange "Tunnel de Bramus" gesprengt,
zuvor führte die Straße etwas weiter rechts unter
dem Felsüberhang hindurch.
Knapp achtzehn Kilometer hinter
Guillaumes wird dann auf 1.260 Metern
Höhe Entraunes im Gemeindeverband Alpes d'Azur erreicht.
Vorbei an der "Auberge Roche Grande" durchquert die Route
des Grandes Alpes den einhundertfünfzig Einwohner zählenden Ort, in
dem sie wieder auf das östliche Flussufer wechselt.
Am Ortsausgang
signalisiert ein blaues Hinweisschild, dass der Col de la Cayolle befahren
werden kann.
Die bisher zweispurig
ausgebaute und nur leicht ansteigende Departementstraße wandelt
sich hier zu einer echten Passstraße, die schmaler werdend und durch
hölzerne, ...
... später durch stählerne
Leitplanken gegen Abstürze ins Var-Tal gesichert nun deutlich stärker
ansteigt. Den felsigen Westabfall des 1.617 Meter
hohen "Tête de Coustauquos" überwindet sie mit Hilfe zweier Kehren.
Den nachfolgenden Westhang des 2.097
Meter hohen "La Gardivole" durchquert die Südrampe
mittels einer weiteren Kehre und eines in den Fels gebrochenen Tunnels...
... sowie eines aufgemauerten
Schutzes gegen Steinschlag. In der Folge wechselt sie erneut zur
westlichen Uferseite...
... und erreicht fünfundzwanzig
Kilometer hinter Guillaumes das auf 1.780 Metern Höhe gelegene
Relais
de la Cayolle, das sich zu einem Boxenstopp anbietet.
Dreihundert Meter weiter
passiert die Bergstraße in einer weiten Rechtskurve das Hinweisschild
auf die rechts der Fahrbahn gelegene Quelle des Var.
Vierhundert Meter danach
steht die Berghütte Refuge de la Cantonnière
hart am Straßenrand. Das Gebäude wurde während des Baus der Cayolle-Passstraße
Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet und liegt am Rand des Nationalparks
Mercantour. Neben
zwei Speiseräumen, einer aussichtsreichen Terrasse und Gemeinschaftsräumen
verfügt die Berghütte auch über sieben Zimmer mit Übernachtungsmöglichkeiten.
Hinter dem Refuge beginnt
der bis zu zehn Prozent steile Schlussanstieg: Die einspurige, mit
einigen Ausweichstellen versehene Bergstraße steigt auf der Talseite
weitgehend ungesichert...
... durch einen weiteren,
einspurigen und unbeleuchteten Tunnel. Bei der Einfahrt sollte man
unbedingt durch Hupen auf sich aufmerksam machen, denn in der Tunnelröhre
können - wie bei unserer Auffahrt - Radsportler auch mit unbeleuchteten Rennrädern unterwegs
sein!
Entlang dem felsigen Südwesthang
des 2.626 Meter hohen "Tête de la Gipière" benötigt
die Passstraße insgesamt
acht Kehren, ...
... um die letzten zweihundert Höhenmeter der
kargen und schroffen Hochgebirgslandschaft unterhalb des Scheitels
zu überwinden.
Dabei bieten sich immer
wieder schöne Ausblicke ins Tal des Var und auf die umliegenden
Gipfel der Seealpen.
Kurz darauf ist der schmale
Scheitel des Col de la Cayolle erreicht. Anhalten können wir hier
nicht, aber wenige Meter hinter der Scheitelhöhe gibt es einen Schotterparkplatz, auf dem wir unseren Roadster abstellen, ...
... um ein Passfoto zu
schießen. Ein Passschild suchen wir
auf dem Col de la Cayolle vergeblich, ...
... aber seitlich der
Straße kennzeichnet ein Stein die auf 2.326 Metern gelegene
Passhöhe und markiert die Grenze zwischen dem Département des Alpes-Maritimes
und dem Département les
Alpes de Haute Provence.
Auf dem Scheitel genießen
wir die tollen Ausblicke auf die zwischen Guillaumes und Bayasse aufragenden
Alpengipfel, wie die abgebildeten Tête des Agneaux (2.417 m)
und Tête de Gorgias (2.605 m) im Südosten der Passhöhe,
...
... dann machen wir
uns auf den Rückweg nach Saint-Martin d'Entraunes, denn wir wollen
noch bei Tageslicht unser jenseits des Col des Champs gelegenes
Quartier erreichen.
Durch die oberen Kehren...
... und um die scharfen
Felsvorsprünge herum rollen wir mit tollen Aussichten...
... kurven- und kehrenreich
talwärts.
Wir passieren wieder
das Refuge de la Cantonnière, ...
... durchfahren die
Tunnel, ...
.. queren wieder den
nackten Fels des "Tête de Coustauquos"...
... und erreichen schließlich
durch Entraunes...
... den Talort Saint-Martin
d'Entraunes, von wo aus wir zum Col des Champs weitertouren.
Weitere
Infos:
https://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.