Lage: |
Vogesen, Frankreich, Lothringen |
Talorte: |
Rambervillers, Raon-l'Étape und Étival-Clairefontaine |
Streckenlänge: |
7 Kilometer von Raon-l'Étape, 12 km von Rambervillers und |
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8 km von Étival-Clairefontaine |
Maximale Höhe: |
458 m |
Maximale Steigung: |
7 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2017 |
Der Col de la Chipotte
liegt in den westlichen Vogesen. Er verbindet das
im Tal der Mortagne gelegene Rambervillers sowohl
mit dem weiter östlich an der Mündung der Plaine
in die Meurthe gelegenen Raon-l'Étape als auch mit
Étival-Clairefontaine an der Meurthe.
Wir befahren den Col de la
Chipotte von Raon-l'Étape aus auf der D159B,
die zu Ehren des Generals und Oberbefehlshabers
der in den Ardennen und vor Verdun kämpfenden
3. Armee auch den Namen "Rue du General
Sarrail" trägt. Die Auffahrt zum Pass verläuft
in wenigen Kurven und bei einem Höhenunterschied
von nur 150 Metern moderat ansteigend.
Hinter dem Vorort La Haute Neuveville führt
die Straße in einen ausgedehnten Mischwald und
erreicht schließlich den kleinen Parkplatz auf
dem auf den ersten Blick unspektakulär aussehenden Scheitelpunkt.
Aber es gibt hier
doch interessantes zu sehen. Seitlich der Straße erinnert
ein Gedenkstein an die gefallen Soldaten des 5. und
6. Regiments der "2e Brigade Coloniale",
die zwischen dem 25. August und dem 9. September
1914 hier am Pass der Deutschen Wehrmacht erbitterten Widerstand
leisteten. In dieser Zeit standen 70.000 französische
Soldaten mehr als 100.000 deutschen Soldaten gegenüber.
Der Pass wechselte während der schweren und verlustreichen
Gefechte mehrfach den Besitzer, bis es der 2. Brigade
gelang, den deutschen Vormarsch in den Vogesen endgültig
zu stoppen.
Auf der Weiterfahrt hinunter
nach Rambervillers passiert
man kurz hinter der
Passhöhe den Soldatenfriedhof Site de la Chipotte.
Durch das zwischen zwei Sandstein-Stelen angebrachte
schmiedeeiserne Tor gelangt man zu der über siebentausend
Quadratmeter großen Nekropole, auf der 1.899 meist unbekannte
französische und deutsche Soldaten ihre letzte Ruhe
fanden, die während des Ersten Weltkrieges hier am Pass,
dem "Loch der Hölle" ihr Leben verloren. Im
Zentrum der Site de la Chipotte weht die Tricolore,
im hinteren Teil wird der Soldatenfriedhof durch ein
großes Kreuz begrenzt.
Es ist nicht nur die
Site de la Chipotte, die uns auf der Fahrt hinunter
nach Rambervillers sehr nachdenklich macht. Auch die
vielen anderen von uns gesehenen Pass-Friedhöfe und
-Gedenkstätten wie zum Beispiel am Hartmannsweilerkopf
und am Lingekopf lassen uns an die vielen
hunderttausend Soldaten denken, die damals allein in den Vogesen sinnlos abgeschlachtet wurden.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.