Lage: |
Alpen, Frankreich, Dauphiné-Alpen, Savoyen |
Talorte: |
Saint-Jean-de-Maurienne und Allemont |
Streckenlänge |
29 km ab Saint-Jean-de-Maurienne, 27 km ab Allemont |
Maximale Höhe: |
2.067 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2022 |
Der Col de la Croix de Fer liegt in den
Dauphiné-Alpen und verbindet das Romanche-Tal mit dem Tal des Arc.
Er ist Teil der Pässe-Rundfahrt "Circuit des Grands Cols",
die außer dem Col de la Croix de Fer auch die Gebirgsübergänge Col
du Galabier, Col du Lautaret und Col du Glandon passiert. Über
den 2.067 Meter hohen Scheitel des Col de la Croix de Fer mit
dem namensgebenden großen eisernen Kreuz führt die von Saint-Jean-de-Maurienne
(545 m) im Nordosten kommende Departementstraße D926, die ab
dem "Lac de Grand Maison" jenseits der Passhöhe als D526
nach Allemont (820 m) im Südwesten weitergeführt wird. Die
Passstraße verfügt über insgesamt 26 Kehren und nutzt die natürliche
Senke zwischen den Gipfeln von "Crête des Chasures" (2.155 m)
im Norden und "Le Petit Perron" (2.244 m) im
Südwesten. Die Nordostauffahrt überwindet einen Höhenunterschied
von 1.522 Metern mit einer durchschnittlichen Steigung von
etwas über sechs Prozent, die Südwestauffahrt steigt um 1.280 Meter
mit im Schnitt fünf Prozent an. Die Maximalsteigung beträgt
auf beiden Seiten etwa 12 Prozent. Der Col de la Croix de
Fer ist besonders bei Radsportlern bekannt und beliebt: Er war schon
im Programm der Radrennen "Critérium du Dauphiné", "Tour de Savoie Mont-Blanc"
sowie der "Tour de l’Avenir"
und ist wohl
der am häufigsten von der "Tour de France" überquerte
Alpenpass. Er ist
deutlich weniger befahren als der an der Route des Grandes Alpes
gelegene Parallelpass Col du Galabier.
Vom Col
du Mollard kommend erreichen wir auf der Departementstraße
D80 bei Belleville
die
Brücke über den "L'Arvan". Jenseits des Flusses mündet
sie in die von Saint-Jean-de-Maurienne
heraufkommende und "Route des Arves" genannte D926,
...
... die als Nordostrampe vorbei
am Stauwerk "Barrage de Belleville" dem orographisch linken
Ufer des Gebirgsflusses
zu dem noch vierzehn Kilometer entfernten Scheitel des Col de la Croix de Fer hinauf
führt.
Die D926 überquert in der
Folge zweimal den Arvan, der am Grand
Agnelin (2.958 m) entspringt und nach dreißig Kilometern bei Saint-Jean-de-Maurienne
in den Arc mündet. Vorbei am Weiler "La Condamine"
und dem
Abzweig der Nebenstraße nach
Etraigues...
... erreicht
die Route des Arves knapp vier Kilometer hinter dem Stauwerk Belleville das auf
1.400 Metern Höhe gelegene Dorf "Les Chambons" in
der Gemeinde Saint-Jean-d'Arves.
Knapp zwei Kilometer hinter Les Chambons passiert die Route des Arves
in dem Weiler Cluny einen "Viererzug" von Radrennfahrern, der für die bevorstehende
Tour de France wirbt, bei der das Peloton im Rahmen der 12. Etappe von Saint-Jean-de-Maurienne kommend
den Col de la Croix de Fer erneut
überqueren wird.
In der Folge lauft die Nordostrampe auf das zu Saint-Sorlin-d'Arves gehörende
Dorf Malcrozet-Belluard zu, in dem auf 1.480 Metern Höhe die parallel von Saint-Jean-de-Maurienne
über Le Villard und La Tour heraufkommende D80B einmündet.
Einundzwanzig Kilometer hinter Saint-Jean-de-Maurienne
erreichen die nun vereinten Nordostauffahrten den Ortseingang von Saint-Sorlin-d'Arves.
Der knapp dreihundertfünfzig
Einwohner zählende Wintersportort liegt am Rand des gleichnamigen
Skigebietes,
das über 120 Kilometer Pisten mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad
und 20 Aufstiegshilfen verfügt und das Teil des Skigebietes Les Sybelles ist. Vorbei an der im
Jahr 1603 erbauten und 1658 erweiterten Barockkirche
"Église Saint Saturnin"...
...
und dem Rathaus, an dessen Einfassungszaun weitere "Rennradler"
montiert wurden, geht es durch "Saint So", ...
...
das im Gegensatz zu vielen Retorten-Skiorten seinen ursprünglichen
Bergdorf-Charakter in großen Teilen behalten hat. Durch drei Kehren
steigt die D926 vorbei an der im Jahr 1483 erbauten "Chapelle Saint-Jean-Baptiste"
dem westlichen Ortsausgang entgegen, ...
... hinter
dem ein erster Regentropfen das Objektiv unserer GoPro trifft. Ein großes Hinweisschild signalisiert
hier die Befahrbarkeit der verbleibenden
sechs Kilometer der nun "Route de la Croix der Fer" genannten
D926 hinauf zum Scheitel des Col de la Croix de Fer.
Hinter
dem Hinweisschild wird die Route de la Croix de Fer zur echten Gebirgsstraße.
Auf Höhe des Restaurants "Auberge des Turins"
holen wir die am USB-Kabel hängende GoPro ins Trockene...
...
und folgen dann der mit bis zu zehn Prozent ansteigenden und teilweise
nur einspurigen Rampe...
... durch die insgesamt sieben Kehren zwischen Saint-Sorlin-d'Arves
und der Scheitelhöhe.
Die
D926 überquert dabei mehrfach den Gebirgsbach "Ruisseau de
la Combe des Mottes" und passiert
danach mehrere in Alleinlage hoch am Berghang stehende Häuser...
... und das
auf 1.985 Metern Höhe gelegene, als "Maison Contonniere"
kartierte Gebäude nahe dem rechts der Fahrbahn gelegenen kleinen
Bergsee "Lac de Laitelet".
Hinter der obersten Kehre quert die nun
acht Prozent steile und wieder zweispurige Rampe den felsigen Südostabfall
der 2.155 Meter hohen "Crête des Chasures"...
...
und erreicht neunundzwanzig Kilometer hinter dem Talort Saint-Jean-de-Maurienne
den auf der Südseite der Passhöhe gelegenen Scheitelparkplatz.
Da
die tiefhängenden Regenwolken die Ausblicke auf die
Gipfel der "Chaîne de Belledonne" im Nordwesten und die
Kette der "Aiguilles d'Arves" im Süden verhindern und
ein Aufreißen der Wolkendecke nicht zu erwarten ist, passieren wir im Regen den Scheitel des Col de la Croix de Fer ohne Zwischenstopp.
Links der Straße erkennen wir ein
geschlossenes Info-Häuschen
und unmittelbar am Fahrbahnrand das große Passschild mit den Richtungsschildern
nach Saint-Jean-de-Maurienne und Saint Colomban des Villards. Gegenüber
steht das bei unserer Überfahrt geschlossene
"Chalet du Col de la Croix de Fer" und dahinter das auf
dem Foto von einer Holzstütze
des Sonnenschutzes verdeckte Eiserne Kreuz, nach dem der Pass benannt
wurde.
Hinter
dem Scheitel senkt sich die Südwestrampe dem wolkenverhüllten Gipfel
der Crête des Chasures entgegen, ...
...
unterquert dabei die 6er-Sesselbahn "Eau
d'Olle-Express" des Skigebietes Les Sybelles-Saint-Sorlin-d'Arves,
die Wintersportler hinauf zum Nordhang des 2.432 Meter hohen
"Pointe de l'Ouillon" bringt...
... und
erreicht nach etwas mehr als zwei Kilometern beim "Chalet Col
du Glandon" den Abzweig der D927 zu dem zweihundert Meter entfernten
Scheitel des Col du Glandon und weiter nach Saint-Étienne de Cuines im
Tal des Arc. Wegen der schlechten Sichtverhältnisse
verzichten wir auf den kurzen Abstecher zum Glandon...
...
und folgen mit Blick auf die durch ein Wolkenloch zu sehenden Gipfel von Pic Bunard (2.560 m),
Pic des Eustaches (2.728 m) und Pic de l'Agnelin (2.740 m)
weiter...
... der
sich mit sieben bis acht Prozent hinunter zu dem auf 1.690 Metern Höhe gelegenen Stausee
"Lac de Grand Maison" schlängelnden Südwestrampe des Croix de Fer.
Sechs
Kilometer hinter dem Scheitel erreicht die D926 die Brücke
über den dem Stausee zufließenden "Rieu Claret". Der unterhalb
der 2.904 Meter hohen "Aiguille de Marcieu" entspringende
Gebirgsbach bildet die Grenze zwischen den Gemeinden Saint-Jean-de-Maurienne
und Vaujany und den Departements Savoyen und Isère.
Im
Departement Isère wird die Südwestrampe als D526 weitergeführt.
Sie folgt dem Nordufer des zwischen den Gebirgsketten "Belledonne"
und "Grandes Rousses" im Tal des "Eau d'Olle"
gelegenen Lac du Grand Maison. Der Stausee wurde ab 1978 angelegt,
das neunhundert Meter tiefer bei "Le Verney" erbaute zugehörige Wasserkraftwerk ging 1987 in Betrieb.
Am
Ostende des Stausees senkt sich die D526 durch zwei Kehren...
... hinunter zum
Talboden vor der aufgeschütteten Staumauer, die mit einer Höhe von
160 Metern fast zwanzig Jahre lang der größte Felsschüttdamm
weltweit war.
Hinter
der Staumauer senkt sich die nun "Route des Cols" genannte
Bergstraße durch Betonmauern...
...
und Stahlnetze gesichert entlang der Felswand am Südhang des 2.560 Meter
hohen "Pic Bernard" durch das enge Tal des "L'Eau d'Olle"...
... und
erreicht achtzehn Kilometer hinter dem Col de la Croix de Fer den
auf 1.250 Metern gelegenen Weiler "Le Rivier d'Allemont"
in der Gemeinde Allemont.
Früher
war Le Rivier d'Allemont ein kleiner Wintersportort, kurz vor der
Jahrtausendwende wurde der Skilift jedoch zurückgebaut, weil die
erhöhten Sicherheitsauflagen von den knapp fünfzig Einwohnern nicht
mehr finanziert werden konnten und die Konkurrenz der umliegenden
Orte übermächtig wurde. In der Ortsmitte passieren wir den Chor
der Kirche von Le Rivier d'Allemont und das gegenüber stehende Soldatendenkmal
"Monument aux Morts", das an die in den beiden Weltkriegen
und im Algerienkrieg gefallen Gemeindemitglieder erinnert.
Hinter
Le Rivier d'Allemont senkt sich die Route des Cols unterhalb von
Roche Noir (2.398 m), Pointe du Muret (2.568 m) und Pic
Lamartine (2.736 m) weiter durch das nun etwas breiter werdende
Tal...
... zu
dem auf achthundert Metern Höhe gelegenen Ortseingang von Le Verney.
Hier
trifft die D526 auf die von Vaujany kommende, vorfahrtberechtigte
D43A...
... und
passiert dahinter das am ebenfalls aufgestauten "Lac de Verney" gelegene Wasserkraftwerk
der EDF, das durch Druckleitungen mit dem Wasser des knapp neunhundert
Meter höher gelegenen Lac de Grand Maison gespeist wird. Mit seinen zwölf Turbinen leistet
es tausendachthundert Megawatt, es
ist das leistungsstärkste seiner Art in Frankreich.
Hinter dem Kraftwerk
folgt die D526 dem Ostufer des Stausees, ...
... an dessen südlichem
Ende sie nach rechts abdreht, um über die Staumauer den auf 790 Metern
Höhe gelegenen Talort Allemont zu erreichen. Wir verlassen vor dem
Rechtsknick die D526 und folgen der geradeaus weiterführenden D44,
die über "
La Voute" in das Romanche-Tal führt, von dem aus sich eine Weiterfahrt nach
Alpe d'Huez oder zum
Col d'Ornon anbietet.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/col-de-la-croix-de-fer
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.