Lage: |
Alpen, Schweiz, Mont-Blanc-Massiv, Wallis |
Talorte: |
Martigny (CH) und Chamonix-Mont-Blanc (F) |
Streckenlänge |
17 km ab Martigny und 27 km ab Chamonix-Mont-Blanc |
Maximale Höhe: |
1.527 m |
Maximale Steigung: |
15 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2022 |
Der im Nordosten des Mont-Blanc-Massivs gelegene Col
de la Forclaz - nicht zu verwechseln mit dem weiter westlich gelegenen
Col de la Forclaz oberhalb des Lac d'Annecy - ist
eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen dem Wallis und den Savoyer
Alpen. Über seinen zwischen dem "Mont de l'Arpille" (2.085 m)
und dem "Croix des Prélayes" (2.417 m) gelegenen
Scheitel führt die im Jahr 1957 eröffnete und "Route de la Forclaz"
genannte Schweizer Kantonsstraße "203", die jenseits der
Grenze zu Frankreich als Departementstraße "D1506" weitergeführt
wird. Die Passstraße verbindet den Schweizer
Talort Martigny (470 m) im Rhônetal mit dem
in Frankreich gelegenen Wintersportort Chamonix-Mont-Blanc (1.035 m).
Die
beiden Auffahrten sind recht unterschiedlich: Die Nordostrampe ab
Martigny überwindet sehr gut und breit ausgebaut rund 1.050 Höhenmeter
mit einer durchschnittlichen Steigung von knapp sieben Prozent.
Die Südwestrampe überquert auf französischer Seite den 1.461 Meter
hohen Zwischenpass "Col des Montets". Sie ist wesentlich
schmaler, in einem deutlich schlechteren Zustand, besitzt zwei Engstellen
und steigt bei einer Höhendifferenz von etwas weniger als fünfhundert
Metern mit einer Durchschnittssteigung von fünf Prozent an.
Die maximalen Steigungswerte liegen bei 11 Prozent (Nordostauffahrt) und 15 Prozent
(Südwestauffahrt).
Vom Col
de Champex kommend erreichen wir hinter Les Valettes die Schweizer
Hauptstraße "21", die vom Großen St. Bernhard kommend
nach Martigny führt. Von dort aus wollen wir zum Col de la Forclaz auffahren, bevor wir in die Westschweizer Voralpen weitertouren. Kurz
vor Martigny-Croix verlassen wir die "Route du Grand-St-Bernard"
und biegen mit Blick auf den 2.899 Meter hohen "Grand Chavalard"
in den Ortsteil "Le Brocard" ab.
Durch die zunächst parallel zur "21" verlaufende "Rue du Brocard"...
... erreicht man die "Route
de la Ya", die mit bis zu neun Prozent durch die Weinberge am Westhang
des Dranse-Tals ansteigt.
é
Vor dem auf sechshundert
Metern
Höhe oberhalb von Martigny-Croix gelegenen Dorf "Les Rappes"
ändert sich der Name der Nebenstraße in "Route de la Combe".
Hinter Les Rappes windet sich die Bergstraße durch acht teilweise übereinander
gelegte Kehren und mit bis zu elf Prozent Steigung am Nordufer des
der Dranse zufließenden "Ruisseau de Cergneux" aufwärts...
... und erreicht eineinhalb Kilometer weiter die im Jahr 1955 erbaute
"Chapelle
de la Nativité de la Viège Marie" des Dorfes La Fontaine.
Auch innerhalb des
zur Gemeinde Martigny-Combe gehörenden Ortes steigt die nun "Route
de la Fontaine" genannte schmale Straße weiter an...
... und erreicht achthundert
Meter hinter La Fontaine auf einer Höhe von 905 Metern die teilweise aufgeständerte...
... und von Martigny
heraufkommende Kantonsstraße
"203", die sie überquert, um dem Ort Ravoire zuzustreben.
Die bis zu sieben Meter breite und
"Route de la Forclaz" genannte "203" steigt
mit zunächst etwa sechs Prozent in
Richtung des südwestlich gelegenen Col de la Forclaz an.
Im Bergwald oberhalb
der Ortschaften "Le Cergneux" und "Le Fays"
erhöht sich die Steigung auf bis zu elf Prozent. Die für den
Höhengewinn erforderlichen vier Kehren wurden mit Überbreite angelegt,
damit auch Wohnwagengespanne zügig passieren können.
Die Route de la Forclaz
quert auf den folgenden acht Kilometern den Südostabfall des Höhenzuges "Mont de l'Arpille"...
... und wird getreu dem
Motte "Immer
an der Wand lang"...
... auf der jeweiligen
Bergseite
durch massive Stützmauern
gegen Steinschlag und Erdrutsche gesichert.
Kurz vor dem Scheitel
des Col de la Forclaz flacht die Passstraße ab und der Wald bleibt
zurück. Rechts der Fahrbahn steht das aus mehreren Gebäuden bestehende
Hotel-Restaurant
Col de la Forclaz, ...
... das die "203"
mittels einer Rechtskurve umgeht.
Auf der gegenüberliegenden
Straßenseite steht das
Passschild, das eine Höhe von 1.527 Metern angibt.
Vom Scheitel des Col
de la Forclaz und der sich anschließenden Südwestrampe hat man einen
tollen Blick auf das auch "Glacier du Trient" genannte
"Plateau de Trient" im Mont-Blanc-Massiv.
Hinter dem Scheitel senkt
sich die "203" mit bis zu zwölf Prozent Gefälle und einem
schönen Blick auf
den 2.631 Meter hohen Berg "Bel Oiseau" der obersten Kehre entgegen,
...
... hinter der sie auf
den Bergwald oberhalb von Trient zuläuft.
In der Folge quert die
Route de la Forclaz mit bis zu fünfzehn Prozent Gefälle den teilweise
senkrechten Westabfall des 2.365 Meter hohen "Croix de Prélayes" (2.365 m),
...
... dreht auf 1.400 Metern
durch die zweite Kehre...
... und senkt sich in das "Vallée du Trient" mit dem gleichnamigen
Ort, der vom Turm der im Jahr 1893 erbauten Kirche St. Bernarde
Ora Pro Nobis überragt wird.
Der überwiegend links
der Passstraße gelegene kleine Hauptort der seit
dem Jahr 1900 eigenständigen Commune
de Trient hat keine zweihundert Einwohner, verfügt über mehrere Hotels und
ist schnell durchfahren.
Hinter dem Ortsausgang
senkt sich die Route de la Forclaz zur der bei Ortschaft "Le Châtelard"
auf 1.125 Metern gelegenen Grenze zwischen der Schweiz
und Frankreich, steigt dann hinter Vallorcine noch
einmal zu dem 1.461 Meter hohen Zwischenpass "Col des Montest" an und erreicht
fünfundzwanzig Kilometer hinter Trient den Wintersportort Chamonix
am Fuß des Mont-Blanc im Herzen der Haute Savoie.
Wir wenden in Trient, weil wir das von uns gebuchte Quartier in
den Waadtländer Voralpen noch bei Tageslicht erreichen wollen.
Vorbei am Hotel-Restaurant
Col de la Forclaz überqueren wir wieder den Scheitel...
... und rollen...
... durch die Kehren
der Nordostrampe talwärts.
Am Übergang des Bergwaldes
in die Weinberge sieht man tief unterhalb der Route de la Forclaz
die Dächer der mehr als zwanzigtausend Einwohner zählenden Stadt
Martigny
in der Rhône-Ebene.
In dem bei der untersten
Kehre gelegenen und zeitgleich mit dem Bau der Passstraße errichteten Restaurant Sur
le Scex - Le
Virage legen wir einen ausgiebigen Boxenstopp ein und genießen
das Essen, ...
... den Sound mehrerer
vorbeikommender Sportwagen...
... und die Aussicht
auf die Stadt und die von Weinbergen umgebene Ruine der im 13. Jahrhundert
erbauten Burg La Bâtiaz.
Danach rollen wir die
Rampe hinunter nach Martigny-Croix, um durch das Zentrum der Bezirkshauptstadt Martigny
und über die Pässe Col de la Croix und
Col des Mosses sowie den Saanenmöser
Sattel am Abend Zweisimmen zu erreichen.
Weitere
Infos:
https://www.quaeldich.de/paesse/col-de-la-forclaz/
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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
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