Lage: |
Pyrenäen, Frankreich, Pyrénées-Atlantiques, Nouvelle-Aquitaine, Navarra |
Talorte: |
Arette (N) und Isaba (S) |
Streckenlänge: |
26 km ab Arette und 27 km ab Isaba |
Maximale Höhe: |
1.760 m |
Maximale Steigung: |
13 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Mai 2024 |
Der Col de la
Pierre Saint-Martin (spanisch: Collado
de la Piedra de San Martin) liegt an der Nordseite der Pyrénées-Atlantiques
zwischen den Regionen
Nouvelle-Aquitaine (F) und Navarra (E). Über seinen zwischen dem "Ützi
Gaïna" (1.618 m) im Westen und dem "Arlas" (2.044 m)
gelegenen Scheitel führt die von Arette (325 m) im Tal des "Le Vert d'Arette"
kommende französische Departementstraße D132, die auf spanischer
Seite als NA-137 über den Portillo de Eraice (1.578 m) nach
Isaba (790 m) und Burgui im Ronca-Tal weitergeführt wird. Die sechsundzwanzig
Kilometer lange Nordauffahrt ab Arette
über den vorgelagerten Col de Labays steigt
tausendvierhundertfünfunddreißig Meter mit im Schnitt knapp sechs Prozent
und einem Maximum von dreizehn Prozent an, die etwas längere
Südwestauffahrt ab Isaba überwindet den Höhenunterschied von neunhundertsiebzig
Metern mit durchschnittlich dreieinhalb Prozent und einer Maximalsteigung
von zehn Prozent. Bekannt ist der Col de la Pierre Saint-Martin
vor allem in Radsportkreisen: Die Mehrtages-Radrundfahrt Tour
de France hatte den Col de la Pierre Saint-Martin bisher in
den Jahren 2007 und 2015 im Programm, die Vuelta a España befuhr
im Jahr 2023 die Südrampe bis zum Skigebiet Larra-Belagua.
Da
es auf französischer Seite mehrere Auffahrmöglichkeiten via
Col de la Hourcère (1.440 m), Col de Suscousse (1.216 m)
und Col
de Labays (1.354 m) gibt, die alle nach Zwischenabfahrten über
den Col de Soudet
führen, starten wir dort mit der Beschreibung der Auffahrt zum Col
de la Pierre Saint-Martin. Die "Vorpässe" haben wir
gesondert beschrieben.
Vom Col
de Labays kommend erreichen wir auf der D132 den Col
de Soudet (1.540 m), auf dem die vom Col de Suscousse kommende
D113 einmündet. Vorbei an dem rechts der Einmündung stehenden blauweißen
Passschild folgen wir der weiter ansteigenden Departementstraße
zu dem noch knapp vier Kilometer entfernten
Col de la Pierre Saint-Martin und der Grenze zu Spanien.
Die hier oben "Route d'Espagne"
genannte D132 steigt hinter dem Col de Soudet zunächst mit sechs
bis sieben Prozent an. Ein großes Schild seitlich der Fahrbahn warnt
vor freilaufendem Weidevieh: Bei unserer Befahrung eine Woche vor
dem Almauftrieb noch kein Problem.
Vorbei an von Grasflächen
durchzogenen Felsen windet sich die Passstraße durch einen kargen
Bergwald. Die Schneeleitstäbe am Straßenrand deuten an,
dass die D132 im Winter möglichst offen gehalten wird.
Nach neunhundert Metern kündigt
ein großes Hinweisschild eine Abzweigung an, die einhundert Meter
weiter erreicht wird.
Fährt man hier geradeaus, dann kommt man in das im Jahr 1962 geschaffene
Skigebiet
Pierre Saint- Martin. Dem Richtungsschild "Espagne"
folgend bleiben wir hier auf der rechts weitergeführten D132, ...
... die die im Sommer leer stehenden, hässlich aussehenden Chalets und Hotels mit
ihren Großparkplätze im Norden umgeht.
Hinter den letzten Gebäuden
informiert ein Hinweisschild, dass der Col de la Pierre Saint-Martin
befahren werden kann. Zudem wird hier noch einmal vor freilaufendem
Weidevieh und vor vereisten Fahrbahnabschnitten gewarnt.
Die Route d'Espagne steigt
nun durch eine langgezogene Linkskurve...
... zu dem baumlosen
"Pas de Massaré" (1.650 m) mit dem ehemaligen französischen
Zollgebäude an, das heute wohl dem Straßenunterhalt dient.
Hier lohnt sich ein kurzer
Fotostopp: Von hier oben hat man einen schönen Blick zurück auf
die nördlich gelegenen Pyrenäengipfel zwischen Lourdios-Ichère und
Athérey...
...und über das Tal des
"Kakuetako errekta" hinweg auf den Pyrenäen-Hauptkamm
im Südwesten.
Vom Pas de Massaré aus
steigt die D132 mit Blick auf den "Soum de Lèche" (1.839 m)...
... und vorbei an den letzten Überresten des Winters entlang dem Westhang des "Turon
d'Arlas" (1.762 m)...
... zu einer Hochebene (1.670 m) an, auf der sich die Steigung
auf ein bis zwei Prozent reduziert.
Dahinter geht es seitlich des Tellerschleppliftes "Contrebandier"
des Saint-Pierre-Skigebietes
mit bis zu neun Prozent Steigung durch zwei Kehren, ...
... in denen die Passstraße mit hölzernen und allem Anschein nach
auch unbedingt notwendigen Leitplanken gegen Abstürze gesichert
ist.
Seitlich der Route d'Espagne
wurden
im Kilometerabstand blauweiße Infoschilder für Radsportler aufgestellt, die über
die verbleibende Entfernung zum Scheitel, die aktuelle Höhe und
die Durchschnittssteigung des nächsten Kilometers informieren. Hier:
1 Kilometer bis zum Col de la Pierre Saint-Martin, 1.733 Meter aktuelle
Höhe und 3 Prozent
für den nächsten Kilometer.
Auf dem letzten Kilometer steigt die D132 durch Natursteinmauern
gesichert mit mittleren einstelligen Prozentwerten zum Pas d'Arlas
(1.763 m) an, ...
... hinter dem der Schlussanstieg fast eben...
... auf den Scheitelparkplatz des Col de la Pierre Saint-Martin
zuläuft, auf dem wir einen Fotostopp einlegen.
Auf der Südseite des Scheitel steht etwas erhöht die von Spaniern "Ernaz
lepoko babeslekua" genannte und nicht bewirtschaftete "Cabane du Col de la Pierre
Saint Martin"...
... und der wenige Meter weiter oberhalb der Südrampe die Staatsgrenze
markierende Grenzstein.
Das mit Aufklebern verunstaltete aber immerhin noch lesbare weißblaue
Passschild findet man auf der Nordseite
wenige Meter oberhalb des Parkplatzes. Es nennt eine Höhe von 1.765
Metern. Mehr gibt es auf dem Scheitel nicht zu sehen. Und da es hier oben keine Einkehrmöglichkeit
gibt, ...
... kehren wir zum Roadster zurück, überqueren die Grenze und folgen der auf spanischer
Seite "Burgui-Isaba-Francia" genannten und als NA-137 kartierten Passstraße in Richtung Portillo de Eraice (1.578 m) und Isaba.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/la-pierre-saint-martin-arette
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.