Lage: |
Pyrenäen, Frankreich, Pyrénées-Atlantiques, Nouvelle-Aquitaine |
Talorte: |
Arette (NW) und Lourdios-Ichère (SO) |
Streckenlänge: |
5 km ab Arette und 4 km ab Lourdios-Ichère |
Maximale Höhe: |
600 m |
Maximale Steigung: |
15 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Mai 2024 |
Der sechshundert Meter hohe Gebirgsübergang
Col de Lié liegt an der Nordseite der Pyrenäen
im nordwestlichen Teil des Parc
national des Pyrénées. Über seinen zwischen dem "Mail Deou
Ret" (946 m) im Nordosten und dem "Soum d'Ire"
(1.351 m) im Südwesten gelegenen Scheitel führt die Departementstraße D341, die den nordwestlichen
Talort Arette (325 m) mit Lourdios-Ichère (460 m) im Südosten
verbindet. Die fünf Kilometer lange Nordwestauffahrt ab Arette überwindet
einen Höhenunterschied von zweihundertfünfundsiebzig Metern mit
durchschnittlich fünfeinhalb Prozent, die ein Kilometer kürzere
Südostauffahrt steigt aus dem Tal des Gebirgsbaches "Gave de
Lourdois" (400 m) zweihundert Meter mit im Schnitt acht
Prozent an. In ihrem unteren Teil befindet sich auch die Maximalsteigung
von fünfzehn Prozent. Kombinieren lässt sich der
Col de Lié mit dem östlich gelegenen Col d'Ichère sowie den Pässen
Col de Labays, Col de Soudet und
Col de la Pierre Saint-Martin im
Südwesten nahe der Grenze zu Spanien.
Von Ogeu-les-Bains kommend
erreichen wir auf der Departementstraße D918 - ein Teil der von
Lanne-en-Barétous über Arette, Issor und Laruns zum Col d'Aubisque
verlaufenden Route
du Fromage côté Béarn - den Ortseingang der zum Arrondissement "Oloron-Sainte-Marie"
gehörenden Ortschaft Issor. Wie viele andere
land- und forstwirtschaftlich geprägte Gemeinden der Gegend protestieren auch die etwa zweihundertfünfzig
Einwohner von Issor mit auf dem Kopf stehenden
Ortsschildern gegen die Politik des französischen Landwirtschaftsministeriums.
Die "Route des Barétous" genannte D918 schlängelt sich
durch den auf dreihundertdreißig Metern Höhe gelegenen Ort, passiert
das rote Rathaus am "Place Mairie"...
... und erreicht sechshundert
Meter hinter dem Ortsausgang von Issor den Abzweig der D241, auf
die wir der Ausschilderung "Lourdios" folgend auffahren.
Die "Route de Lourdios"
folgt dem orographisch linken Ufer des "Gave de Lourdios"...
... durch die von dem Gebirgsbaches zwischen dem "Sommet de
Larraillou" (944 m) und dem "Sommet de Mustayou"
(1.206 m) gegrabene steinschlaggefährdete Schlucht
"Gorges du Pibot".
Fünf Kilometer hinter Issor passiert die Departementstraße einen
kurzen Tunnel...
... und erreicht kurz
dahinter bei der "Gîte de Magnolia" einen Abzweig. Hier
verlassen wir die in das nahe Lourdios-Ichère führende D241 und
fahren rechts abbiegend auf die zum Col de Lié ansteigende D341 auf.
Die "Route des Bourdès"
genannte einspurige Bergstraße steigt hinter dem Abzweig mit sieben
bis acht Prozent an. Wie bei vielen anderen Passstraße wurden
am Straßenrand Infoschilder für Radsportler aufgestellt, die über
die verbleibende Entfernung zum Scheitel, die aktuelle Höhe und
die Durchschnittssteigung des nächsten Kilometers informieren (hier:
2,5 Kilometer zum Scheitel, 397 Meter Höhe und 9,5 Prozent
für die nächsten 500 Meter).
Vorbei an mehreren Gehöften in
Alleinlage
steigt die D341 an exponierten Stellen
durch stählerne Leitplanken gesichert...
... und mit teilweise
rissigem Asphalt durch das hügelige Weideland...
... einer ersten Kehre
entgegen, hinter der die Steigung kurzzeitig fünfzehn Prozent erreicht.
Über einen die oberhalb
gelegenen Hochalmen
begrenzenden Weiderost...
... wird dann der bis zu sieben Prozent steile Schlussanstieg erreicht.
Zweieinhalb Kilometer hinter dem Abzweig von der D241 taucht das kurz vor dem Scheitel stehende Passschild des
Col de Lié auf, ...
... das sechshundert
Meter als Höhe angibt. Vor dem Schild stellen wir unseren Mazda MX-5 am
Fahrbahnrand ab,
...
... um auf dem etwas erhöht angelegenen Rastplatz einen Boxenstopp einzulegen.
Leider beeinträchtigen
die aufziehenden Regenwolken eines Biskaya-Tiefs den Blick zurück
ins Tal des Gave de Lourdois.
Hinter dem Scheitel ändert
sich der Name der D341 in "Route du
Col de Lie".
Zweihundert Meter hinter
dem Scheitel senkt sich die D341 mit sieben Prozent durch eine Doppelkehre,
...
... quert dann den Westabfall
des "Soum de Berre" und folgt dabei dem Gebirgsbach "Le
Laboo", ...
... der auf vierhundertachtzig
Metern Höhe überquert wird.
Mit geringem Gefälle
läuft die Route du
Col de Lie dann auf eine weitere Hochalm zu, ...
... hinter der sie noch
einmal kurz ansteigt.
In der Folge quert sie
über einige Bodenwellen hinweg den Westhang des "Soum
de Lioos" (595 m)...
... und läuft dann entlang
dem Westabfall des "Soum de Scrapès" (555 m) mit
einem Gefälle von bis zu elf Prozent dem Talort Arette entgegen,
der bald unterhalb der Passstraße auftaucht.
Vorbei an dem auf dreihundertsiebzig
Metern Höhe gelegenen Weiler Bordehore windet sich dann die Route
du Col de Lie...
... dem Ortseingang von Arette entgegen, bei dem der Gebirgsbach
"L'Arrigau" überquert wird.
Dreihundert Meter weiter
mündet die Route du Col de Lie in die über den Col de Labays, den
Col de Soudet und den Col de la Pierre Saint-Martin der spanischen
Grenze zustrebende D132, ....
... der wir in das Zentrum
des etwas mehr als tausend Einwohner zählenden Arette folgen. Hinter dem zwischen Platanen stehenden Obelisk
des an die Gefallenen des 1. Weltkrieges erinnernden Denkmals aus dem Jahr
1920 verlassen wir die "Rue Marcel Loubens"
genannte Departementstraße links abbiegend...
... und erreichen auf der
"Rue de l'Arrou"
genannten D918 die wenige Meter neben dem Kriegerdenkmal stehende Kirche
von Arette. Die Église
Saint Pierre wurde bei dem schweren Erdbeben vom 13.08.1967 zerstört,
danach originalgetreu wieder aufgebaut, 1971 fertig gestellt
und 1973 neu geweiht. Das zuvor hier stehende romanische Gotteshaus aus
dem 13. Jahrhundert brannte während der Religionskriege im Jahr
1592 aus.
Auf dem angrenzenden
Place de l'Église
bietet
sich eine Weiterfahrt auf der D918 in Richtung Col de Lecharria (baskisch: Col d'Arangaitz)
oder Col d'Osquich
an.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/col-de-lie-arette
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.