Lage: |
Pyrenäen, Frankreich, Pyrénées-Atlantiques, Nouvelle-Aquitaine |
Talorte: |
Bielle (O) und Escot (W) |
Streckenlänge: |
11 km ab Bielle und 9 km ab Escot |
Maximale Höhe: |
1.035 m |
Maximale Steigung: |
15 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Mai 2024 |
Der Col de Marie-Blanque liegt
an der Nordseite der Pyrénées-Atlantiques
in der Region
Nouvelle-Aquitaine zwischen den Gebirgsübergängen Port
de Castet und Col de Lie. Über seinen zwischen dem "Garrail"
(1.328 m) im Nordosten und dem "Turon de Cuyalade"
(1.113 m) im Südosten gelegenen Scheitel führt die Departementstraße
D294, die bei Bielle (450 m) im Vallée d'Ossau von der
D234 abzweigt und über Bilhères sowie den Col du Porteigt nach Escot
(335 m) im Vallée d'Aspe führt, wo sie in die D238 einmündet.
Die Westauffahrt ab Escot überwindet den Höhenunterschied von siebenhundert
Metern mit durchschnittlich siebeneinhalb Prozent und einer Maximalsteigung
von fünfzehn Prozent, die zwei Kilometer längere Ostauffahrt
ab Bielle über den Col du Porteigt steigt fünfhundertfünfundachtzig
Meter mit im Schnitt etwas mehr als fünf Prozent und einem Maximum
von elf Prozent an. In Radsportkreisen wurde der Col de Marie-Blanque
besonders durch die Mehrtagesrundfahrt Tour
de France bekannt, die den Pass erstmals im Jahr 1978 überquerte.
Es folgten weitere fünfzehn Auffahrten, in denen Bergwertungen der
1. und 2. Kategorie abgenommen wurden. Im Jahr 2016 hatte die Rundfahrt
Vuelta a España den Col de Marie-Blanque im Programm.
Mit Blick auf die teilweise
in Wolken gehüllten "Rochers des Cinq Monts" mit deren höchstem
Gipfel "Pic de Gerbe" (1.901 m)
starten wir die Auffahrt zum Col de Marie-Blanque auf dem oberhalb von Bielle und Bilhères
gelegenen Scheitelparkplatz
des vorgelagerten Col
du Porteigt, dessen Ostrampe gesondert beschrieben
ist.
Hinter dem Scheitelparkplatz
überquert die D294 fast eben verlaufend die durch einen klappernden
Weiderost begrenzte Hochalm des "Plateau du Bénou" und
passiert dabei mehrere einzeln gelegene Gebäude. Wie bei vielen
anderen Passstraße wurden seitlich der Departementstraße Infoschilder
für Radsportler aufgestellt, die die verbleibende Entfernung zum Scheitel, die aktuelle
Höhe und die durchschnittliche Steigung des nächsten Kilometers
angeben (hier: 5 km zum Scheitel, 883 m aktuelle Höhe, 1 Prozent
Durchschnitt auf dem nächsten Kilometer).
Auf dem Hochplateau überquert
die Passstraße die Grenze zwischen den Gemeinden Bilhères und Bielle
und läuft dann parallel zum Gebirgsbach "Arriou Tort"...
... auf einen Bergwald zu,
in dem sich die Steigung kurzzeitig auf zehn Prozent erhöht. Mit
Hilfe von zwei Kehren gewinnt die D294 in der Folge schnell an Höhe...
... und windet sich dann mit mittleren einstelligen Prozentwerten...
... der dritten Kehre mit der gesperrten Zufahrt zum Steinbruch
"Carrière des Brêches du Benou" entgegen.
Danach passiert die
D294 die Schranke für die Wintersperre, hinter der der Schlussanstieg beginnt.
Auf den letzten beiden
Kilometern steigt die Ostauffahrt zwischen dem "Turon de la
Técouère" (1.067 m) im Osten und dem "Turon de Cuyalade"
(1.133 m) im Westen mit nur noch zwei bis drei Prozent an.
Elf Kilometer hinter
Bielle taucht dann der in einer Senke
gelegene Scheitel des Col de Marie-Blanque vor der
Motorhaube unseres Roadsters auf.
Wir stellen unseren Mazda
MX-5 ND auf dem geschotterten Parkstreifen ab und
vertreten uns die Beine.
Das von dem Klebstoff
entfernter Aufkleber gezeichnete Passschild steht oberhalb des Parkstreifens
auf der Scheitel-Südseite.
Es nennt eine Höhe von 1.035 Metern. Das Zusatzschild über
dem Passschild informiert, dass die "Route de Marie-Blanque"
Teil der über neunhundert Kilometer langen Traumstraße Route
des Cols ist, die über vierunddreißig
Pässe hinweg dem Pyrenäenkamm folgt und die den baskischen Badeort
Hendaye am Golf von Biskaya durch
die Pyrénées-Atlantiques, die Hautes-Pyrénées sowie die Pyrénées-Orientales mit Banyuls-sur-Mer
und Cerbère an der Purpurküste des Mittelmeeres verbindet.
Auf der Nordseite des
Scheitels beginnt ein Wanderweg zu dem nahen Doppelgipfel des "Soum
de Baygrand" (1.385 m) sowie des "Pic d'Escurets"
(1.440 m) und des "Le Senzouens" (1.392 m).
Hier wurde im Jahr 2006 ein Gedenkstein errichtet, der an die spanischen
Widerstandskämpfer erinnert, die sich im Jahr 1944 der französischen
Resistance anschlossen und gemeinsam mit der Widerstandsbewegung
Guy
Môquet unter hohen Verlusten die Nazis bekämpften, um die Aspe-
und Oloron-Täler zu befreien.
Von der Scheitelnordseite sieht man den obersten Teil der sich ins
Vallée d'Aspe senkenden Westrampe, auf die wir kurz darauf auffahren.
Hinter dem Scheitel senkt
sich die "Route de
Marie-Blanque" genannte Departementstraße
mit bis zu zwölf Prozent...
... und durch hölzerne Leitplanken gesichert durch den Bergwald...
... und passiert dreihundert Höhenmeter unterhalb des Marie-Blanque-Scheitels
die Sperrschranke der Westauffahrt.
Entlang der teilweise schroffen Nordabhänge von "Turoun d'et
Curé" (1.471 m) und "La Cure" (1.496 m)
überquert die D294 die Gemeindegrenze zwischen Bilhères und Escot...
... und folgt dabei dem linken Ufer des Gebirgsbaches "Le Barescou".
Bei dem im Wald rechts der Straße gelegenen Campingplatz "Le
Moulin de Barescou" ändert sich der Straßenname in "Route
du Barescou". In der Folge überquert die Passstraße den Barescou.
Vorbei an den Weilern Bourdalat und Hourquiau...
... und entlang den Felsabbrüchen des "Toussa de Lacouyèou"
(604 m)...
... geht es dann mit einem sich von sechs auf drei Prozent
reduzierenden Gefälle hinunter zum Ortseingang von Escot.
Mit Blick auf den "Soum de Souturou" (1.183 m) passiert
die Route du Barescou mehrere Häuser des hundertzwanzig
Einwohner zählenden Dorfes...
... und mündet dann in die von Bidos über Lurbe-Saint-Christau heraufkommende D238, auf die
wir den Richtungsschildern "Oloron", "Bedous"
und "Espagne" folgend links abbiegend auffahren.
Die "Rue du Labuchoa" genannte D238 läuft
dann auf die schmale Brücke über den Le Barescou zu...
... und senkt sich am Ortsausgang von Escot vorbei in das Tal des "Le Gave d'Aspe",
...
... wo sie in die Nationalstraße N134 einmündet, die Roquefort mit
dem Col du Somport
an der Grenze zu Spanien verbindet.
Vorbei an der "Chapelle Notre-Dame du Bon Secours" aus dem 18./19. Jahrhundert...
... und unter dem langgestreckten Eisenbahnviadukt der nach einem Zugunglück im
Jahr 1970 stillgelegten Bahnlinie Pau-Canfranc hindurch passieren
wir auf der N134 die vom Gave d'Aspe gegrabene Felsenge
zwischen dem "Trône du Roi" (1.266 m) im Westen und
dem "Pic Roumendarès" (1.646 m) im Osten, um von
Pont-Suzon aus zum Col d'Ichère aufzufahren.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/col-de-marie-blanque-bielle
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