Lage: |
Pyrenäen, Frankreich, Pyrénées Orientales, Kanton Le Canigou |
Talorte: |
Vinça (N) und La Bastide (NO) |
Streckenlänge: |
22 km ab Vinça und 5 km ab La Bastide |
Maximale Höhe: |
1.036 m |
Maximale Steigung: |
10 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2023 |
Der 1.036 Meter hohe Col
de Palomère (span.: Coll de Palomera) liegt in den französischen
Pyrénées Orientales etwa zwanzig Kilometer Luftlinie von der Grenze
zu Spanien und 40 Kilometer vom Mittelmeer entfernt. Über seinen
zwischen dem "Puig de l'Estelle" (1.778 m) im Süden
und dem "Santa Anna dels Quatre Termes" (1.348 m)
im Norden gelegenen Scheitel führt die Departementstraße D13, die
die Ortschaft Vinça im Tal der Têt mit dem Dorf La Bastide oberhalb
des Bolès-Tals verbindet. Die Nordauffahrt ab Vinça überwindet
einen Höhenunterschied von siebenhundertachtzig Metern mit einer
Durchschnittssteigung von knapp vier Prozent, ab La Bastide steigt
die D13 etwa 250 Höhenmeter mit im Schnitt fünf Prozent an.
Die Maximalsteigung von neun Prozent befindet sich hinter dem Ortsausgang
von La Bastide.
Vom Col de Xatard kommend erreicht
die D13 auf 790 Metern Höhe das etwa siebzig Einwohner zählende
Dorf La Bastide, das vom Turm der romanischen Kirche Saint-Michel
überragt wird. Die eineinhalbspurige und durchgängig asphaltierte
Departementstraße passiert La Bastide im
Westen...
... und steigt dann mit Blick auf den Berg "Santa Anna dels
Quatre Termes" mit vier bis sechs Prozent zunächst in westlicher
Richtung an.
Hinter einer ersten Kehre
wendet sie sich nach Süden und läuft mit schönen Ausblicken auf
die sich jenseits des Tal des Gebirgsbaches "Boleto"
erhebenden Gipfel vom "Puig del Traucadou" im Südwesten
über den "Puig de l'Estelle"
bis zum "Roc Redou" im Südosten...
... auf eine auf 935 Metern
gelegene zweite Kehre zu, ...
... der dreihundert Meter weiter die dritte und letzte Kehre der
Nordostauffahrt folgt.
Straßenmarkierungen und Randbefestigungen gibt es hier oben nicht,
aber an absturzgefährdeten Stellen sichern Betonmauern den geringen,
überwiegend lokalen Verkehr.
Die Passstraße durchquert
nun das ehemalige Bergbaugebiet "Batera"...
... und wechselt in die
"Comarca Conflent" mit dem Hauptort Prades. Nach dem Ende des Französisch-Spanischen Krieges
musste Spanien durch den Pyrenäenfrieden des Jahres 1659 neben Flandern
auch insgesamt einundvierzig "Comarca" genannte Kreise
Nordkataloniens an Frankreich abtreten. Gleichzeitig wurde der Pyrenäen-Hauptkamm
zur neuen Grenze zwischen den beiden Staaten.
Fünf Kilometer hinter
La Bastide wird dann der Scheitel des Col de Palomère erreicht. Hier
oben zweigen ein mit einem Fahrverbot belegter Schotterweg zur Schlucht
"Ravin de Ponsy" und ein Fahrweg in das Wandergebiet unterhalb
des "Tour
de Batère" ab, der im 14. Jahrhundert vom Militär
als Signalturm erbaut wurde.
Außer dem Passschild, das
eine Höhe von 1.036 Metern angibt,
einer Informationstafel für Wanderer und einem kleinen Schotterparkplatz...
... gibt es auf dem
bewaldeten und stark feuergefährdeten Scheitel nichts weiter zu
sehen.
Nach dem kurzen Fotostopp
starten wir die Talfahrt in das 22 Kilometer entfernte Vinça.
Ein Verkehrsschild warnt kurz hinter dem Scheitel für die folgenden
siebzehn Kilometer vor akuter Steinschlaggefahr.
Die Nordrampe senkt sich zunächst mit mittleren einstelligen Prozentwerten
und überquert nach sechshundert Metern das im Sommer trockene
Bachbett des "Riu Fred".
Dahinter schlängelt sie sich entlang einiger schroffer Felshänge...
... und durch Natursteinmauern
gesichert durch den Bergwald "Bosc de Santa Maria", ...
... in dem sie dreieinhalb
Kilometern hinter dem Col de Palomère die auf etwa 860 Metern
Höhe gelegene Brücke über den "Ribera de la Rabassa" erreicht.
Dahinter steigt die "Route
de la Bastide" genannte D13 noch einmal um sechzig Höhenmeter
an...
... und senkt sich dann
zu dem fünf Kilometer hinter dem Scheitel des Palomère bei der Brücke
über den Gebirgsbach "La Lentilla" gelegenen Ortseingang
von Valmanya.
Mit einem Gefälle von
bis zehn Prozent durchquert die D13 entlang hoher Stützmauern...
... und durch eine Doppelkehre
den am Hang des "Puig dels Bessis" (1.731 m) auf
875 Metern Höhe gelegenen Ort, der heute keine fünfzig Einwohner
mehr hat. Während des Zweiten Weltkrieges formierte sich hier der
katalanische Widerstand gegen die Nazis und die mit ihnen paktierende
Miliz.
Im
August 1944 wurde Valmanya
als Vergeltung für den geleisteten Widerstand von
den Nazis geplündert
und dem Erdboden gleichgemacht.
Hinter dem Ortsausgang
folgt die nun "Carretera de Vallmanya" genannte D13 dem
linken Ufer des La Lentilla, der am Südhang des "Pic Barbet"
entspringt, ...
... hinter Valmanya
eine tiefe Schlucht in den Fels gegraben hat und der im Westen von
Vinça in die "Têt" mündet.
Vorbei an überhängenden
Felsen senkt sich die D13 nun bei deutlich besserem Wetter mit wechselndem
Gefälle zwischen drei und neun Prozent dem Talgrund entgegen, ...
... wo sie zehn Kilometer
hinter dem Col de Palomère den auf 605 Metern Höhe gelegenen
Ortseingang von Baillestavy
passiert, bei dem die D13a in den Ortsteil "Torre" nach links abzweigt. Das von Katalanen "Vallestàvia" genannte Dorf
wird von der vermutlich im 17. Jahrhundert im romanischen Stil erbauten
Kirche Saint-André überragt.
Hinter dem Ortseingang
wechselt die nun "Carretera de Vinça" genannte D13 zum
rechten Ufer des La Lentilla...
... und durchquert dann
den Ortsteil "La Farga" des kleinen, etwa einhundertdreißig Einwohner zählenden
Dorfes im Arrondissement Prades.
Hinter dem Ortsausgang
windet sich die D13 mit Blick auf den "Puig des Moros"
(1.211 m) mit nur leichtem Gefälle...
... durch die zahlreiche Kurven am steilen Osthang des Lentilla-Tals
und überquert dabei sechs Bäche, die dem La Lentilla
zufließen.
Fünf Kilometer hinter
Baillestavy passiert der Carretera de Vinça den felsigen
Westhang des "Puig de les Feixes" (926 m)...
... und erreicht als
"Route de Baillestavy" nach weiteren zweieinhalb Kilometern
die auf vierhundert Metern Höhe gelegenen Obstplantagen der Ebene zwischen
den Ortschaften Finestret und Joch.
Am Abzweig der D25 nach Finestret halten
wir uns rechts...
... und folgen der D13
weiter zu dem noch zwei Kilometer entfernten Ortseingang von Vinça
Im Norden des etwa zweitausendzweihundert
Einwohner zählenden und an den Ufern des Flusses "Têt" und des "Lac de Vinça"
gelegenen Städtchens fahren wir auf die D66
auf, um über "Saint-Michel-de-Llots" den "Col Sainte Marguerite" zu
erreichen.
Weitere
Infos:
https://www.cols-cyclisme.com/pyrenees-est/france/col-palomere-depuis-finestret-c1054.htm
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