Lage: |
Alpen, Frankreich, Pyrenäen, Départements Hautes-Pyrénées und Haute-Garonne, Pyrénées Centrales |
Talorte: |
Arreau und Bagnères-de-Luchon |
Streckenlänge |
18 km ab Arreau und 14 km ab Bagnères-de-Luchon |
Maximale Höhe: |
1.563 m |
Maximale Steigung: |
8 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2023 |
Der an der Nordseite der Pyrenäen
in der Region Pyrénées-Centrales
gelegene Col de Peyresourde zählt neben dem Col du Tourmalet, dem Col
d'Aspin und dem Col
d'Aubisque zu DEN Pässeklassikern in den
Pyrenäen. Seit dem Jahr 1910 ist er immer wieder im Programm der Tour
de France und zählt zu den häufigsten von der Profi-Radrundfahrt überquerten
Pässen. Über den zwischen dem "Sommet de Lampet"
(1.804 m) im Norden und dem "Cap de Pène Soulit"
(2.031 m) im Süden gelegenen Scheitel führt die Départementstraße
D618, die den nordwestlichen Talort Arreau (700 m) mit Bagnères-de-Luchon
(640 m) im Osten verbindet. Die achtzehn Kilometer lange Nordwestrampe ab
Arreau überwindet einen Höhenunterschied
von etwa 870 Metern mit durchschnittlich fünf Prozent Steigung,
die vier Kilometer kürzere Ostauffahrt aus dem sechzig Meter tiefer
gelegenen Bagnères-de-Luchon steigt im Schnitt mit
knapp sieben Prozent an. Die Maximalsteigung der beiden Rampen liegt bei 12% (NW)
und 9% (O).
Vom Col du Portillon kommend
erreichen wir über die Départementstraßen D618A und D125 den oft
auch nur "Luchon" genannten Thermalkurort
Bagnères-de-Luchon. Vorbei an den Thermen und dem Hotel "La Belle
Epoque" durchqueren wir den östlichen Talort des Col de Peyresourde,
der knapp zweieinhalbtausend Einwohner hat und der im 19. Jahrhundert
durch seine bereits im Mittelalter genutzten warmen Quellen über
die Grenzen der Region hinaus als
Kurort bekannt wurde. In der Neuzeit verlor der Kurbetrieb zwar
an Bedeutung,
dafür profitiert Bagnères-de-Luchon von dem in den 1960er Jahren
ausgebauten Skigebiet Luchon-Superbagnères, das
oft als "Balkon der Pyrenäen" bezeichnet wird.
Auf der "Boulevard Amédée Fontan" genannten D125 erreichen wir
dreihundert Meter hinter dem Kreisverkehr
am "Lycée Edmond Rostand"...
... und unterhalb des 1.588 Meter
hohen "Cap de la Pène" die Départementstraße D618, auf
die wir - den Richtungsschildern "Arreau" und "Col
de Peyresourde" folgend - links abbiegend auffahren.
Vorbei an zwei direkt hintereinander
gelegenen Kreisverkehren mit Wasserfontänen und der von Louis de
Monard im Jahr 1938 geschaffenen Statue einer säugenden Löwin passiert
die D618 in westlicher Richtung den Südhang des Cap de la Pène...
... und läuft als "Avenue Jean Moulin" am Friedhof von Luchon
vorbei...
... in das Tal des Gebirgsflüsschens "L'One", in dem mit
einem großen Schild der noch dreizehn Kilometer entfernte Col de Peyresourde
angekündigt wird.
Noch ohne Fahrbahnmarkierungen
passieren wir auf neuem Asphalt dann
drei große Hinweisschilder, die anzeigen, dass die Bergstraßen
"Route de Bourg-d'Oueil", "Route des Agudes"
sowie die "Route du Col de Peyresourde" geöffnet sind.
Vier Kilometer hinter
Bagnères-de-Luchon erreicht die gut ausgebaute und vergleichsweise
stark befahrene D618 auf 820 Metern Höhe die
ersten drei Kehren, ....
... zwischen denen die
"La
Chapelle" des etwas oberhalb gelegenen Dorfes Saint-Aventin
passiert wird, vor der Rennräder in den Tour de France-Farben auf
die bevorstehende Radrundfahrt aufmerksam machen. Das gelbe Rennrad steht
für
das gelbe Trikot, das der jeweils Gesamt-Führende der Tour trägt, das Grüne
kennzeichnet den Führenden in der Punktewertung und das
Weiße mit den roten Punkten zeichnet den besten Kletterer der Tour aus.
Vorbei am Abzweig der
D51 in das Skigebiet
von Bourg-d'Oueil und zu dem auf 1.755 Metern Höhe gelegenen
Gebirgsübergang "Port de Balès"...
... erreicht die D618
das auf 930 Metern Höhe gelegene und etwa einhundert Einwohner
zählende Dorf Saint-Aventin im Larboust-Tal.
In der Folge durchquert
die nun "Route du Col" genannte Ostauffahrt die ineinander übergehenden Ortschaften Castillon-de-Larboust
und Cazeaux-de-Larboust.
Vorbei an der zu Beginn des 12. Jahrhunderts
erbauten Église
Sainte-Anne in Cazeaux-de-Larboust...
... steigt die D618 durch Natursteinmauern gesichert mit bis zu
zehn Prozent entlang
der nördlichen Talseite des Vallée du Larboust...
... dem auf 1.110 Metern
Höhe oberhalb des Gebirgsbaches "Ruisseau des Bousquets"
gelegenen Dorf Garin entgegen, in dem etwas mehr als hundertfünfzig
Einwohner leben.
In Garin zweigt die D76
nach Cathervielle, Poubeau und Portet de Luchon ab, die
eineinhalb Kilometer vor der Passhöhe dann wieder in die D618 einmündet.
Kurz hinter Garin überquert
die Route du Col den Bach "Ruisseau des Bousquets" und
steigt durch das Weideland dem
nun noch sechs Kilometer entfernten Scheitel des Col de Peyresourde
entgegen.
Zwölfeinhalb Kilometer
hinter Bagnères-de-Luchon erreicht die Passstraße auf 1.450 Metern Höhe die unterste
von drei Kehren, ....
... zwischen denen man
einen schönen Blick in das knapp dreihundert Meter tiefer gelegene
Tal "Vallée du Larboust" hat.
Hinter den Kehren beginnt
der bis zu acht Prozent steile und knapp ein Kilometer lange Schlussanstieg,
...
... dann taucht der Scheitel
des Col de Peyresourde vor dem Motorhaube unseres Mazda-Roadsters
auf.
Über den Col de Peyresourde
verläuft die Grenze
zwischen den Départements Haute-Garonne und Hautes-Pyrénées,
die durch einen alten Grenzstein gekennzeichnet ist. Er erinnert daran,
dass die bis in die 1970er Jahre existierende Route Nationale 618
als "Route des Pyrenées" das Mittelmeer bei Argelés-sur-Mer
mit Saint-Jean-de-Luz am Atlantik verband. Als Scheitelhöhe wurden
hier 1.563 Meter eingemeißelt, ...
... das wenige Meter
weiter
stehende neuzeitliche Passschild gibt - vielleicht auf Grund von
exakteren Messungen - als Höhe 1.539 Meter an.
Wenige Meter hinter
dem Scheitel stellen wir unseren Mazda MX-5 ND ab und legen unter den
Sonnenschirmen der empfehlenswerten Crèperie
du Col de Peyresourde einen Boxenstopp ein. Die frisch zubereiteten
Crèpes sind nicht nur preiswert - 12 Stück kosten 7 Euro,
sie schmecken auch vorzüglich. Die große Portion hätte für uns beide gereicht.
Hinter dem Scheitel kündigt
ein Verkehrsschild vierzehn kurvenreiche Kilometer an, die wir in
der Folge gar nicht soo kurvenreich empfinden.
Die Nordwestrampe senkt
sich zunächst in westlicher Richtung mit bis zu acht Prozent Gefälle
in das Tal des "Ruisseau de Bayet", ...
... dreht dann nach Norden und senkt sich mit Blick auf die Ortschaften
Loudervielle
und Armenteule in das Vallée
du Louron.
Im unteren Teil der
Passstraße sieht man noch die von der 17. Etappe der Tour
de France 2022 stammenden Beschriftungen auf dem Asphalt- hier
die Anfeuerung für den französischen Bergspezialisten Thibaut Pinot. Bei
dieser Etappe quälte sich
das Peloton von Loudenvielle kommend hinauf zur Bergankunft auf
dem Flugplatz des Skigebietes Peyragudes nahe dem Col de Peyresourde.
Mit Blick auf das am
Südhang des 1.631 Meter hohen "Pène d'Aube" gelegene
Bergdorf
Mont läuft die "Route du Col de Peyresourde" nun auf die
beiden einzigen Kehren der Nordwestauffahrt zu.
Bei
der unteren der beiden Kehren wird die Zufahrt in das auf 1.150 Metern
Höhe
gelegene Örtchen Loudervielle passiert, das oberhalb des 1975 fertig gestellten Stausees "Lac de Génos-Loudenvielle" und
dem Gemeindesitz Loudenvielle
liegt und das nur etwa fünfzig Einwohner hat.
Kurz darauf erreicht
die D618 das auf 1.030
Metern Höhe gelegenen Hotel-Restaurant "Les
Cimes".
Mit Blick auf das am Osthang
des 1.678 Meter hohen "Cap de Tech" gelegene Dorf
Vielle-Louron senkt sich die Passstraße mit acht Prozent über den Gebirgsbach
"Ruisseau
de Poudaque" hinweg und passiert den Abzweig der D25 nach Estarvielle
und Armenteule. Vorbei an mehreren steinschlaggefährdeten Felsabbrüchen...
... geht es dann ohne
nennenswerte Kurven durch ein oberhalb des "Lac d'Avajan" gelegenes
Waldstück...
... zu einem Kreisverkehr
auf 910 Metern Höhe, in dem die von Loudenvielle kommende,
vorfahrtberechtigte Route du Louron (D25) einmündet.
Dahinter folgt die nun
"Route
des Cols" genannte D618 fast eben verlaufend dem linken Ufer
des Flüsschens
"Neste du Louron", ...
... durchquert in der
Folge die knapp zweihundert Einwohner zählende Ortschaft Bordères-Louron mit
der am rechten Neste-Ufer stehenden und im Jahr 1875 fertig gestellten
Église
Notre-Dame-de-l'Assomption...
... und erreicht durch das
idyllische
"Vallée
du Louron"...
... den auf 730 Metern
Höhe gelegenen Ortseingang von Arreau. Laut einem Verkehrsschild
senkt sich die D618 mit einem Gefälle von zehn
Prozent in den Talort, ...
... den sie vorbei am
Hôtel d'Angleterre und der Kirche Notre-Dame-d'Arreau als "Route
de Luchon" durchquert. Das knapp achthundert Einwohner zählende
Arreau
liegt am Zusammenfluss von "Neste d'Aure" und "Neste
du Louron" und sicherte im Mittelalter mit dem befestigten
"Château de Ségure" den Zugang zu den Tälern Vallée d'Aure
und Vallée du Louron. Der ursprünglich landwirtschaftlich geprägte
Ort profitiert auf Grund seiner Lage zwischen dem Col de Peyresourde
und dem Col d'Aspin immer mehr vom Tourismus.
Im Nordwesten
von Arreau läuft die Route de Luchon auf die Brücke über die Neste d'Aure
zu, hinter der sie in die "Route des Lacs"
genannte D929 einmündet. Von hier aus bietet sich eine Weiterfahrt zur Hourquette d'Ancizan (1.538 m),
zum Col d'Aspin (1.489 m)
oder zum Col de Portet (2.212 m) an.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/col-de-peyresourde-arreau
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