Lage: |
Pyrenäen, Frankreich, Pyrénées-Atlantiques, Nouvelle-Aquitaine |
Talorte: |
Ascain (NW) und Sare (SO) |
Streckenlänge: |
3,5 km ab Ascain und 3 km ab Sare |
Maximale Höhe: |
167 m |
Maximale Steigung: |
7 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2023 |
Der Col de Saint-Ignace liegt
an der Nordseite der Pyrenäen
im Departement Pyrénées-Atlantiques. Über seinen 167 Meter hohen,
zwischen dem "La Rhune" (905 m) im Südwesten und dem "Zuhalmendi"
(301 m) im Nordosten gelegenen Scheitel führt die "Santinazioko
errebidea" genannte Departementstraße D4, die das an der Grenze
zu Spanien in der autonomen Region Navarra
gelegene Dantxarinea über die Talorte Sare (59 m) und Ascain (24 m) mit Urrugne
im Gemeindeverband Pays Basque verbindet. Die drei Kilometer lange
Südostauffahrt ab Sare überwindet einen Höhenunterschied von etwas
mehr als hundert Metern mit einer Durchschnittssteigung von gut
vier Prozent, die fünfhundert Meter längere Nordwestauffahrt beginnt in Ascain
mit
dem im Schnitt fünf Prozent steilen Anstieg. Da auf dem Scheitel
eine im Jahr 1924 erbaute Zahnradbahn auf den 905 Meter hohen Berg
"La Rhune" beginnt, ist der Col de Saint-Ignace sehr gut
besucht und die D4 stark befahren. Als Alternative bietet sich ab
Sare die wenig genutzte Auffahrt auf der schmalen "Route de
la Platrière" an.
Vom Col de Pinodieta kommend erreichen wir auf
der D4 bei der Brücke über den "Ruisseau de Portoua" den
Ortseingang von Sare
(baskisch: Sara) im Arrondissement Bayonne. Den unmittelbar
folgenden Kreisverkehr verlässt die D4 durch die erste Ausfahrt...
... und umgeht - dem Portoua
folgend und vorbei am geschlossen aussehenden "Hotel-Restaurant
Portua" - den etwa zweitausendachthundert Einwohner zählenden
Ort am Fuß des Rhunemassivs.
Im Nordosten von Sare verlassen
wir rechts abbiegend die verkehrsreiche D4, ...
... um über die "Helbarrungo
bidea" genannte Nebenstraße die wenig befahren Nordostauffahrt
zum Col de Saint-Ignace zu erreichen. Auf der zweispurigen Straße
geht es vorbei an einzeln gelegenen
Häusern und ungewöhnlichen Fahrbahnbegrenzungen...
... zu einem Gehöft, vor dem sich die Straße auf eine Fahrspur
verengt. Dem Richtungsschild
"La Maison Basque" durch
das Weideland folgend...
... erreicht man über den Gebirgsbach "Ruisseau d'Helbarrun"
hinweg die unterhalb des Weilers "Uharte Etxeberria"
gelegene Kreuzung mit der Nordostauffahrt "Route de
la Platrière", auf die wir links abbiegen.
Die im baskischen "Igeltsutegiko bidea"
genannte Straße verläuft oberhalb des Ruisseau d'Helbarrun
zunächst fast eben in westlicher Richtung...
... und erreicht dann mit
Blick auf den Aussichtsberg "Le Rhune"...
... einen Mischwald, in dem...
... der
eigentliche Aufstieg beginnt.
Knapp drei Kilometer hinter
dem Abzweig von der D4 kündigen die zahlreichen am Straßenrand
geparkten Pkw den nahen Scheitel an, ...
... vor dem sich die Steigung
auf den letzten zweihundert Metern noch einmal erhöht...
... und auf dem die Route de la Platrière hinter der am linken Straßenrand
stehenden Kapelle "Oratoire Saint-Ignace" in die querende D4 einmündet.
Zwischen der Außengastronomie des Restaurant
"Le Pullman" rechts der Departementstraße...
... und dem gut belegten
Scheitelparkplatz links der Straße herrscht
reger Betrieb, ...
... denn daneben befindet
sich die Talstation der Zahnradbahn Le Train
de La Rhune.
Die offiziell "Chemin
der Fer de La Rhune" (CFR) genannte Zahnradbahn wurde im Juni 1924
eröffnet.
Die 4,2 Kilometer
lange Trasse führt in weiten Bögen zu der auf
dem Gipfel des 905 Meter hohen La Rhune gelegenen Bergstation.
Die Züge verkehren im
40-Minuten-Abstand und benötigen bei einer Höchstgeschwindigkeit
von 8 km/h etwa 35 Minuten für die Fahrt. Die berg- und talfahrenden
Züge begegnen sich in der auf 535 Metern Höhe gelegenen Ausweichstelle
"Les Trois Fontaines".
Die jeweils auf der Talseite
gekuppelten Elektrolokomotiven überwinden Steigungen von bis zu
250 ‰.
Zu einer Einkehr bieten
sich auf dem Gipfel sowohl das Restaurant "Larun-Gäin"...
... als auch das etwas
unterhalb eines fünf Meter hohen Obelisken aus dem Jahr 1860 gelegene
Udako
Etxea.
Wir haben Glück: Kaum
sind wir oben angekommen, öffnet sich die Wolkendecke und wir haben
einen phantastischen Ausblick auf die Atlantikküste zwischen Hendaye
und Biaritz.
Kaum eine halbe Stunde
später hüllt sich der La Rhune wieder in Wolken und es wird feucht
und kalt. Wir sind froh, mit dem nächsten Zug zurück zum Col de
Saint-Ignace fahren zu können.
Zurück auf dem Scheitel
ist
Vorsicht angesagt: Da es keine Gehwege gibt, marschieren
Fußgänger entlang der Departementstraße zu zwei etwas unterhalb
im Wald gelegenen Parkplätzen, ...
... an denen vorbei die
"Route de Saint-Ignace" dem nördlichen
Talort Ascain zustrebt.
Die Straße
senkt sich zunächst mit vier bis sechs Prozent durch mehrere
nur teilweise einsehbare Kurven, ...
... schlängelt sich durch
ein Waldstück oberhalb des Gebirgsbaches "Galardiko
erreka", ...
... quert durch Stützmauern
gesichert den Hang des 273 Meter hohen Esnaur...
... und überquert schließlich
den Galardiko.
Kurz dahinter passiert
die Route de Saint-Ignace den Ortseingang des am Fluss Nivelle gelegenen Städtchens
Ascain
(baskisch: Azkaine), das etwa viereinhalbtausend Einwohner
hat. Auf der linken Straßenseite steht das Rathaus der Gemeinde,
gegenüber wird das "Restaurant des
Chasseurs" von dem massiven Glockenturm der Kirche
Notre Dame de l'Assomption überragt. Das im 14. Jahrhundert
erbaute Gotteshaus erhielt sein heutiges Aussehen durch
einen Umbau in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Es wurde nach Abschluss der Arbeiten im Jahr
1626 neu geweiht.
Wir folgen der in westlicher
Richtung durch den Talort verlaufenden D4, die vorbei am Office de Tourisme und dem gegenüber errichteten
Denkmal des
französischen Bildhauers Maxime Real del Sarte, das der Gefallen des Ersten Weltkrieges gedenkt,
dem Ortsausgang zustrebt und erreichen über
Urrugne nach 16 Kilometern den am Atlantik gelegenen
Grenzort Hendaye.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/col-de-saint-ignace-sare
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