Lage: |
Alpen, Frankreich, Provenzalische Voralpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur, Alpes-de-Haute-Provence |
Talorte: |
La Tuilière und Castellane |
Streckenlänge: |
7 km ab La Tuilière und 9 km ab Castellane |
Maximale Höhe: |
1.148 m |
Maximale Steigung: |
9 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2022 |
Der Col des Lèques lliegt
zwischen dem Weiler La Tuilière (810 m) in der Gemeinde Senez
und Castellane (730 m) im Tal des Verdon in den Provenzalischen Voralpen. Über
seinen 1.148 Meter hohen Scheitel führt die "Route Napoleon"
genannte Départementstraße
D4085, die Barrême über Castellane und den Col de Luens mit
La Bätie verbindet. Die sieben Kilometer
lange Nordwestauffahrt ab La Tuilière überwindet die knapp dreihundertvierzig Höhenmeter
zum Scheitel mit einer Durchschnittssteigung von fünf Prozent,
die Maximalsteigung liegt bei dreizehn Prozent. Südlich des Scheitels
senkt sich die D4085 ebenfalls mit durchschnittlich fünf Prozent zu der
neun Kilometer
entfernten und etwas mehr als vierhundert Meter tiefer gelegenen Kleinstadt Castellane,
die als Tor zur Verdonschlucht Grand
Canyon du Verdon gilt.
Vom Col
du Corobin kommend fahren wir in Barrême auf die D4085 auf, die durch
das Tal der "Asse de Blieux" führt und dabei eine alte Steinbogenbrücke passiert, über die der Ort Senez erreicht
werden kann.
Um einen senkrechten Felsabsturz
herum...
... läuft die zweispurige,
gut ausgebaute Route Napoleon mit Blick auf die Gipfel des "Sommet
de Pré Chauvin" (1.740 m) und des "Sommet du Pioulet"
(1.744 m) auf den aus fünf Häusern bestehenden
Weiler La Tuilière zu, bei dem die Départementstraße D21 nach La Maurelière
und Blieux abzweigt und bei dem die Auffahrt zum Col des Lèques
beginnt.
Hinter La Tuilière windet
sich die D4085 leicht ansteigend und durch massive Leitplanken gesichert
oberhalb des orographisch rechten Ufers des Gebirgsbaches "Ravin
de Taulanne"...
... und erreicht nach einem Kilometer ein erstes Kehrenpaar, ...
... bei dem sich die Steigung auf etwa acht Prozent erhöht.
Nach einem weiteren
Kilometer folgt ein zweites Kehrenpaar, hinter dem für die nächsten
1,3 Kilometer vor Steinschlag gewarnt wird. Rechts der Straße kündigt
ein Schild die Schlucht "Clue de Taulanne" an, ....
... die hinter dem vier Meter breiten
Felsentor Clue de la Roche Perchée
beginnt.
Bei dem Felsdurchbruch gibt es einen Einstieg in die enge, wilde und
steil abfallende Schlucht des Ravin de Taulanne, der vom Col des Lèques herunterkommend über zahlreiche
Kaskaden und Becken der Asse de Blieux entgegen stürzt.
Mit dem Felsentor ändert
sich das Landschaftsbild schlagartig: Entlang
schroffer Felsabbrüche...
... folgt die D4085 weiter
ansteigend dem vom Taulanne gegrabenen und sich verengenden Tal...
... zwischen dem
1.483 Meter hohen "Sommet de la Fumée" im Nordosten
und dem 1.740 Meter hohen "Sommet de Pré Chauvin"
im Südwesten. Vier Kilometer hinter La Tuilière ändert sich dann
das
Landschaftsbild erneut: Die mächtigen Felsen bleiben nun beiderseits
der Fahrbahn zurück...
... und die Passstraße
durchquert - fast eben verlaufend - über die Grenze des im Jahr
1997 gegründeten Parc
naturel régional du Verdon und die Gemeindegrenze zwischen
Senez und Castellane hinweg die Wiesen eines Hochtals, in dem der
rechts der D4085 gelegene
Weiler Taulanne passiert wird.
Dahinter erhöht
sich die Steigung der nun "Route de Digne" genannten Passstraße
wieder auf Werte um die sechs Prozent.
Durch zwei weitere Kehren
in dem nachfolgenden Bergwald...
... wird dann der etwa
dreihundert Meter lange Schlussanstieg erreicht.
Knapp sieben Kilometer
hinter La Tuilière taucht dann vor der Motorhaube unseres Roadsters die Scheitelhöhe des Col des Lèques
auf. Links der Passstraße...
...
zweigt die Zufahrt
zu einem großen Schotterparkplatz ab, auf dem wir unseren MX-5 zu
einem Boxenstopp abstellen. Auf der unterhalb der Felsbarrieren "Cadières de Brandis" (1.595 m)
und "Crête de Colle Bernaiche" (1.401 m) gelegenen Scheitelhöhe findet
man das auf der Südseite
stehende Hotel-Restaurant "Le Peyrascas", das allem Anschein
nach wohl schon längere
Zeit geschlossen ist. Deshalb steuern wir das gegenüber gelegene
Bistro
du Col an, zu dem der angrenzende Campingplatz "Les
Sirènes" gehört. Der Name des Platzes macht auf die frei zugängliche
geologische Stätte "Les Siréniens" aufmerksam, die von hier
aus über den leichten, zwei Kilometer langen Wanderweg "Sentier
des Siréniens" erreicht werden kann, bei der vierzig Millionen
Jahre alte Fossilien zu sehen sind. Damals lag der Col des Lèques
unter dem Meeresspiegel.
Auf dem Scheitel existieren
zwei - erstaunlicherweise noch lesbare - Passschilder, die beiderseits
der Passstraße auf Höhe der Zufahrt zum Parkplatz stehen, ....
... wo man auch einen
Gedenkstein findet, der an Widerstandskämpfer erinnert, die im 2. Weltkrieg gefallen
sind.
Nach unserem Rundgang
fahren wir beim Bistro du Col auf die Südrampe auf, ...
... die mit zunächst nur
leichtem Gefälle zu dem knapp unterhalb der Straße auf 1.130 Metern
Höhe gelegenen Weiler "La Haute Sionne" hin abfällt, den
sie im Norden umgeht.
In der Folge schlängelt
sich die Route de Digne oberhalb des Baches "Ravin de Sionne"
hinunter...
... zu der auf 1.060 Metern
Meereshöhe gelegenen ersten...
... von insgesamt acht
Kehren, ...
... zwischen denen sie
mit einem Gefälle von bis zu zehn Prozent deutlich an Höhe verliert.
Immer wieder hat man auf
der Südrampe tolle Ausblicke auf die Tête de la Barre de la
Sapée, die Cadières de Brandis und die Crête
de Colle Bernaiche.
Auf achthundert Metern
Höhe und zwei Kilometer vor dem siebzig Meter tiefer gelegenen
Ortszentrum erreicht die Südrampe die Bebauungsgrenze von Castellane.
Nahe dem Ortseingang überquert
die D4085 den dem Fluss Verdon zustrebenden Bach "Ravin de
Rouret" und passiert direkt hinter der Brücke die Zufahrt zu dem privat
geführten Citroën-Museum
von Henri Fadet, in dem über hundert Citroën-Oldtimer im Originalzustand zu
sehen sind.
Vorbei an einem Wohnwagenpark
und dem Campingplatz "Le Pesquier" strebt die nun "Boulevard
Saint-Michel" genannte D4085 mit Blick auf den 1.547 Meter
hohen Gipfel des "Sommet
de Destourbes" dem Zentrum von Castellane zu,
...
... das von dem Felsen
"Le Roc" überragt wird, auf dem die Kirche Notre-Dame
du Roc thront. Vorbei an der im 16. Jahrhundert erbauten kleinen
Kirche Église
Saint-Joseph des einstigen Augustiner-Konvents...
... läuft die D4085 auf
das mittelalterliche Stadttor mit dem Uhrturm Tour
de l'Horloge des knapp 1.500 Einwohner zählenden Städtchens
zu.
In der Folge passiert
die D4085 das "Grand
Hotel du Levant" und erreicht dahinter den Kreisverkehr im Süden der Altstadt.
Durch die zweite Ausfahrt
und über den "Place Marcel Sauvaire" ist der "Place de l'Eglise"
schnell erreicht, ...
... wo wir einen freien,
durch hohe Platanen abgeschatteten Parkplatz finden, auf dem wir
unserem MX-5 eine Pause gönnen, um uns die Altstadt von Castellane
anzusehen. Nach unserem Rundgang fahren wir dann zur Route
des Crêtes am Nordrand des Grand Canyon de Verdon weiter.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/col-des-leques-la-tuiliere
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.