Lage: |
Alpen, Frankreich, Chablais-Alpen, Savoyen |
Talorte: |
La Solitude bei Bonnevaux und Saint-Jean-d'Aulps |
Streckenlänge |
6 km ab La Solitude und 9 km ab Saint-Jean-d'Aulps |
Maximale Höhe: |
1.230 m |
Maximale Steigung: |
15 % |
GPS-Koordinaten: |
46.284156,6.645255 |
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2022 |
Der in den Chablais-Alpen gelegene
Col du Corbier verbindet das Tal der Dranse d'Abondance im Nordosten
mit dem Tal der Dranse de Morzine im Westen. Über seinen zwischen
den Bergen "Mont Ouzon" (1.880 m) im Norden und "Point
du Mont" (1.621 m) im Süden gelegenen Scheitel führt die
Departementstraße D32, die als Ostrampe von "La Solitude"
über "Bonnevaux" in das Bergdorf "Le Corbier"
führt und dann als Westrampe hinter "Le Biot" in die D902
einmündet, auf der man Saint-Jean-d'Aulps erreicht. Die sechs Kilometer
lange Ostauffahrt überwindet einen Höhenunterschied von knapp vierhundert
Metern bei einer Durchschnittssteigung von sieben Prozent, die neun Kilometer lange Westauffahrt steigt vierhundertvierzig Höhenmeter
mit durchschnittlich acht Prozent an. Die Maximalsteigung liegt
auf beiden Seiten bei fünfzehn Prozent.
Vom Pas
de Morgins kommend erreichen wir auf der "Route de la Dranse"
genannten D22 den im Tal der Dranse d'Abondance gelegenen Weiler
"La Solitude", ...
... bei dem wir die D22 verlassen, um auf die links abzweigende
D32 aufzufahren, die über Bonnevaux und den Col du Corbier ins Tal der Dranse de
Morzine führt.
Die gut ausgebaute und "Route du Col du Corbier"
genannte D32
steigt direkt hinter dem Abzweig mit etwa sieben Prozent an und erreicht
nach knapp dreihundert Metern den Ortseingang von Bonnevaux.
Das auf 915 Metern
Höhe gelegene Bergdorf wird von dem mächtigen Glockenturm der Église
Saint-Maurice überragt. Das Gotteshaus wurde im Jahr 1964 erbaut,
weil die Vorgängerkirche aus dem 18. Jahrhundert drei Jahre
zuvor bei einem Brand zerstört worden war. Der Glockenturm aus dem
Jahr 1869 überstand das Feuer.
Hinter der Kirche des knapp dreihundert Einwohner zählenden, landwirtschaftlich
geprägten Dorfes verengt sich die D32 kurzzeitig...
... und passiert kurz darauf wieder zweispurig den Ortsausgang.
In der Folge steigt die
Ostauffahrt mit bis zu zwölf Prozent am Nordhang
des von dem Gebirgsbach "Nant de la Joux Verte" gegrabenen
Tals an, wechselt
auf tausend Metern Höhe auf den Gegenhang und läuft mit mittleren
einstelligen Prozentwerten...
... auf die unteren drei
von insgesamt acht Spitzkehren zu.
Wie bei vielen anderen
Alpenpässen wurden auch hier seitlich der Fahrbahn gelbweiße Informationstafeln für Radsportler
aufgestellt, die die verbleibende Entfernung zum Scheitel, die
aktuelle Höhe und die Durchschnittssteigung des nächsten Kilometers
nennen (hier: 2 km, 1.097 m, 8 %).
Die Route du Col du Corbier
quert in der Folge den Südosthang
des 1.741 Meter hohen "Sur Gemet", ...
... an dem sie dann mit Hilfe
von
fünf weiteren Kehren ansteigt.
Durch das Weideland
der "Alpage du muret"...
... und vorbei an der
1834 erbauten Friedhofskapelle "Notre Dame des Sept Douleurs"...
... läuft die D32 danach mit bis zu zehn Prozent Steigung auf den Ortseingang
der zur Gemeinde "Le Biot" gehörenden Chaletsiedlung "Col
du Corbier" zu.
Es folgt der breite Schlussanstieg,
der entlang eines langgezogenen und kaum genutzten Parkplatzes seitlich
der Fahrbahn und vorbei an einer Reihe von Apartmenthäusern...
... schließlich den Scheitel des
Col du Corbier erreicht.
Das zwischen Fahrbahn und Parkplatz stehende braune Passschild...
... nennt eine Höhe von 1.230 Metern. Die Siedlung Corbier
auf dem Col du Corbier entstand in den 1960er Jahren nach dem Bau
zweier Chalets und eines Skiliftes. Ab 1966 entwickelte sich hier
oben das Skigebiet "Col du Corbier", das 1976 in "Station
de Drouzin Le Mont" umbenannt und in der Folge erweitert wurde. Nach seiner
Schließung im Jahr 2012 wegen mehrjährigen Schneemangels und dem
damit verbundenen Betriebsdefizit beschloss der Gemeinderat, das
ehemalige
Skiressort umweltfreundlich in ein "Gentle Mountain Resort"
umzugestalten, das seinen Sommergästen u. a. Rad- und Mountainbiketouren,
geführte Wanderungen und Klettertouren anbietet.
Auf der Rückfahrt über Bonnevaux
ins Tal der Dranse d'Abondance passieren wir zunächst das wenige
Meter unterhalb des Scheitels gelegenes Wasserreservoir, das wahrscheinlich
zu Skigebietszeiten für den Betrieb der Beschneiungsanlagen angelegt wurde.
Durch die sich talwärts
schlängelnden oberen Kehren...
... geht es mit schönen
Ausblicken ins Abondance-Tal...
... und durch die sich
anschließenden unteren Kehren...
... wieder hinunter nach
Bonnevaux.
Vorbei an der Église
Saint-Maurice...
... ist dann schnell
die Einmündung in die D22 erreicht, auf die wir links abbiegend
in Richtung Vacheresse auffahren, um zum
Col du Grand Taillet und zum Col du Tréchauffé weiter zu touren.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/col-du-corbier-la-solitude
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