Lage: |
Alpen, Frankreich, Provenzalische Voralpen, Provence-Alpes-Côte d'Azur, Alpes-de-Haute-Provence |
Talorte: |
Digne-les-Bains und Chaudon-Norante |
Streckenlänge |
16 km ab Digne-les-Bains und 8 km ab Chaudon-Norante |
Maximale Höhe: |
1.211 m |
Maximale Steigung: |
11 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2022 |
Der Col du Corobin liegt etwa
fünf Kilometer südwestlich des ihm vorgelagerten Col de Pierre Basse
in den Provenzalischen Voralpen. Über seinen 1.211 Meter
hohen Scheitel führt die Départementstraße
D20, die die Kurstadt Digne-les-Bains (600 m) im Talkessel
der "Bléone" mit der Nationalstraße N85 nahe dem Dorf
Chaudon-Norante (685 m) im Tal der "Asse" verbindet. Die 16 Kilometer
lange Nordwestauffahrt ab Digne-les-Bains überwindet die 611 Höhenmeter
zum Scheitel mit einer Durchschnittssteigung von viereinhalb Prozent,
die Maximalsteigung liegt bei elf Prozent. Südlich des Scheitels
senkt sich die D20 mit im Schnitt sieben Prozent zu der acht Kilometer
entfernten und 526 Meter tiefer gelegenen Einmündung in die
N85 bei Chaudon-Norante.
Die ersten knapp zwölf Kilometer
der Nordauffahrt ab Digne-les-Bains sind identisch mit der des vorgelagerten Col
de Pierre Basse. Hinter dessen Scheitel senkt sich die D20 zunächst
mit leichtem Gefälle...
... und durchquert auf den
nachfolgenden drei Kilometern fast eben verlaufend den Bergwald "Forêt
des Dourbes".
Hinter der kleinen Brücke
über den Gebirgsbach "Ravin du Fournas" schlängelt sich
die "Route du Col du Corobin"...
... zu dem auf 1.040 Metern
am Fuß der etwa zwanzig Kilometer langen Abbruchkante des
Höhenzuges "Barre des Dourbes" gelegenen Weiler La Clappe in der Gemeinde Chaudon-Norante.
Hinter der Gîte
du Domain de la Clappe, in der Gruppen von bis zu zwanzig Personen
unterkommen können und der daneben stehenden, wohl nicht mehr genutzten
Kapelle "Nativité-de-la-Vierge" aus dem 17. Jahrhundert...
... verengt sich die Fahrbahn und es beginnt die Auffahrt durch
den Bergwald zu dem noch drei Kilometer entfernten Col du Corobin.
Die enge und kaum befahrene Passstraße war schon mehrmals im Programm der Profi-Radrundfahrt
Tour de France, was sie auch bei Freizeit-Radsportlern beliebt macht.
Für diese wurden - wie bei vielen anderen Pässen auch - an beiden
Auffahrten im Kilometerabstand Informationstafeln aufgestellt, die die verbleibende Entfernung zum Scheitel, die aktuelle
Höhe und die Durchschnittssteigung der nächsten tausend Meter angeben
(hier: 1,6 km bis zum Scheitel, 1.110 m aktuelle Höhe und 7 % Steigung).
Entlang den westlichen
Felsabbrüchen des bis zu knapp zweitausend Meter hohen "Montagne de Coupe"
steigt
die Route du Col du Corobin...
... nun mit bis zu elf
Prozent durch insgesamt acht Kehren an, ...
... in denen doch tatsächlich
ein weiterer Verkehrsteilnehmer unterwegs ist.
Hinter den Kehren folgt
der fünfhundert Meter lange und bis zu acht Prozent steile Schlussanstieg zum
Scheitel.
Das Passschild steht am
linken Straßenrand etwas unterhalb des Hochpunktes. Es nennt eine
Höhe von 1.211 Metern. Den erhofften Boxenstopp müssen wir
erneut verschieben, denn wie auf dem Col de Pierre Basse gibt es auf
dem Scheitel nur einen kleinen Schotterparkplatz. Und weil es neben
dem Passschild
keine sichere Haltemöglichkeit gibt, ...
... fahren wir ohne einen Fotostopp
auf die zunächst nur leicht abfallende Südrampe auf.
Vierhundert Meter hinter
dem Scheitel erreicht die Route du Col du Corobin ein im Bergwald
gelegenes Kehrenpaar, ...
... hinter dem sie mit
tollen Ausblicken auf die provenzalischen Voralpen...
... dem unterhalb des 1.571 Meter hohen "Barre de Chaudon"
auf 1.015 Meter
Höhe gelegenen Dorf Chaudon in der Gemeinde Chaudon-Norante zustrebt.
Die etwa zweihundert Einwohner zählende Gemeinde entstand bereits im 15. Jahrhundert durch den Zusammenschluss der Dörfer
Chaudon und Norante, im Jahr 1908 wurde dann das von uns bei der Auffahrt
zum Col du Corobin durchfahrene
La Clappe angegliedert.
Hinter dem Weiler schlängelt sich
die D20 entlang dem Nordhang des vom Gebirgsbach "Ravin de
Chaudon" gegrabenen Tales...
... mit tollen Ausblicken...
... zu der auf 930 Metern
Höhe gelegenen obersten der insgesamt
sechs Kehren zwischen Chaudon und Norante.
Zwischen den bis zu achthundert
Meter auseinander gelegenen Spitzkehren schlängelt sich die Route du Col du Corobin...
... vorbei an schroffen, zum
Teil auch
überhängenden, ...
... durch Stahlnetze gesicherte
und als "Formations gèologiques remarquables" bezeichnete
Felsformationen talwärts.
Die teilweise engen Kehren
sind zumindest von oben
recht gut einsehbar.
Aus der untersten Kehre
(720 m) sieht man dann einige am Osthang des Asse-Tals auf 680 Metern Höhe stehende
Häuser des Talortes Norante.
Hinter dem Ortseingang
senkt sich die Route du Col du Corobin schließlich mit etwa acht
Prozent in einem weiten Bogen...
... ihrem Ende entgegen:
Im Westen von Norante
mündet die D20 in die 330 Kilometer lange, von Grenoble zum
Golfe-Juan bei Cannes führende N85. Die "Route Napoleon"
genannte Nationalstraße wurde im 19. Jahrhundert angelegt und
in den 1930er Jahren durchgängig asphaltiert. Ihr Name erinnert
daran, dass Napoleon Bonaparte sie bei seinem Marsch aus der Verbannung
auf der Insel Elba nach Paris benutzte. Wir fahren hier links abbiegend
auf und folgen der N85 in Richtung Baremme, um über La Maurelière
zum Col des Leques aufzufahren.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/col-de-corobin-chaudon-norante
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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
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