Lage: |
Pyrenäen, Frankreich, Pyrénées Orientales, Kanton Le Canigou, Massif des Aspres |
Talorte: |
Saint-Michel-de-Llotes (N) und Le Minestrol (SW) |
Streckenlänge: |
7 km ab Saint-Michel-de-Llotes und 5 km ab Le Minestrol |
Maximale Höhe: |
606 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2023 |
Der Col
Sainte Marguerite (katalanisch: Coll Santa Margarida) befindet sich im
Massif des Aspres der französischen
Pyrénées Orientales. Über seinen
606 Meter hohen Scheitel führt die Departementstraße D72, die
das Tal des "Le Têt" über Saint-Michel-de-Llotes (186 m) und
Casefabre (542 m)
mit Le Minestrol (310 m) im Tal des "Le Boulès"
verbindet. Die Nordauffahrt ab Saint-Michel-de-Llotes überwindet
vierhundertzwanzig Höhenmeter mit im Schnitt sieben Prozent, die
Auffahrt aus dem deutlich höher gelegenen Minestrol steigt um knapp
dreihundert Meter mit durchschnittlich sechs Prozent an. Die Maximalsteigung von zwölf Prozent findet man im
mittleren Teil der Nordauffahrt.
Der Name des Passes geht auf das "Oratorium Sainte Marguerite"
auf der Scheitelhöhe zurück.
Vom Col de Ternère
kommend
erreichen wir auf der D2 den Ortseingang des etwa dreihundertfünfzig
Einwohner zählenden Saint-Michel-de-Llotes
(Katalanisch: Sant Miquel de Llotes) im Kanton Le Canigou.
Die "Avenue des Aspres" genannte Departementstraße steigt
mit mittleren einstelligen Prozentwerten entlang dem
Gebirgsbach "Le Gimeneill" und vorbei am Rathaus
zu der etwas erhöht stehende Kirche "Église
Saint Michel" an. Das im 11. Jahrhundert im
romanischen Stil erbaute Gotteshaus wurde erstmals im Jahr 1229
erwähnt und im 18. Jahrhundert erweitert.
Hinter der Kirche läuft die
Avenue des Aspres auf das "Musée
de l'agriculture catalane" und das Soldatendenkmal "Monument
aux Morts" zu, mit dem die Gemeinde der gefallen Bewohner
des 1. Weltkrieges gedenkt. Vor dem Monument teilt sich die Straße: Die
D2 dreht hier nach links ab und wird als "Route de Sainte-Colombe"
in Richtung Col
de Fontcouverte weitergeführt, ...
... nach rechts zweigt die für
Fahrzeuge über zehn Tonnen gesperrte D72
zum Col Sainte Marguerite und nach Casefabre ab.
Hinter einer ersten Kehre wird dann der Ortsausgang von
Saint-Michel-de-Llotes passiert, bei dem für die nachfolgenden sieben
Kilometer...
... vor Steinschlag gewarnt wird. Zu Recht: Während
der Auffahrt liegen mehrfach Steinbrocken und Geröll am Fahrbahnrand und teilweise
auch auf der Straße.
Mit bis zu sieben Prozent
steigt die "Route de Casefabre" genannte D72 durch zwei
Kehren...
... und entlang brüchiger
Felsen in den Bergwald oberhalb des Gebirgsbaches
"Correc dels Verns" an.
Nahe dem Abzweig der Zufahrt
zum Gehöft "Mas Tallaferro" wurde der Fahrbahnrand durch
aufgeschichtete Natursteinblöcke gesichert.
Nach etwas mehr als zwei
Kilometern überquert die D72 auf dreihundertsechzig Metern Höhe
den Correc dels Verns, der bei Saint-Michel-de-Llotes
in den "Le Gimeneill" mündet.
In der Folge steigt
die Route de Casefabre mit drei bis vier Prozent...
... zu einer auf dreihundertachtzig
Metern Höhe gelegenen Kehre an, bei der sich ein Fotostopp lohnt:
Von dem geschotterten Parkstreifen hat man einen schönen
Ausblick auf das Têt-Tal zwischen Vinça und Ille-sur-Têt
und auf den unterhalb des "Força Real" (507 m) gelegenen
Ort Milas.
Dahinter sind drei weitere Kehren mit kurzzeitig bis zu zwölf Prozent zu
durchfahren.
Bei Straßenkilometer 4 wird ein namenloser Gebirgsbach überquert.
Wie bei vielen anderen Pässen stehen seitlich
der D72 grünweiße Steine, die Radsportlern die aktuelle Höhe, die
verbleibende Entfernung zum Scheitel, die Durchschnittssteigung
des nächsten Kilometers und zweisprachig den Namen des Gebirgsübergangs
angeben (hier bei Kilometer 4: aktuelle
Höhe 475 m Höhe, verbleibende Entfernung zum Scheitel 2,3 km, Durchschnittssteigung des folgenden
Kilometers 3,5 Prozent).
Entlang der Route de Casefabre wurden geschotterte Ausweichstellen
angelegt, die wir mangels Gegenverkehr nicht nutzen müssen.
Bei
Straßenkilometer
6 passiert die Bergstraße den Abzweig des Fahrweges "Mas d'en
Trausse" zu den verstreut gelegenen
Anwesen "Mas Vie", "Mas Julia" und "Mas
d'en Traus".
Fünfhundert Meter weiter
taucht dann die Scheitelhöhe des Col Sainte Marguerite vor der Motorhaube
unseres Roadsters auf. Auf dem geschotterten Scheitelparkplatz links
der Straße...
...
legen wir mit einem schönen Blick auf die Ausläufer des Canigou-Massivs
einen Fotostopp ein...
... und schauen uns
das "Oratori de Santa Margarida"
an, dessen Fassade mehr und mehr seine Farbe verliert. Das Oratorium
ist der Heiligen Margarete geweiht, deren Statue in der vergitterten
Nische kaum zu sehen ist.
Zurück auf der Passstraße
rollen wir über den 606 Meter hohen, nicht ausgeschilderten
Scheitel des Col Sainte Marguerite.
Dahinter senkt sich
die D72 mit zunächst drei Prozent...
... zu einer mit hölzernen
Leitplanken gesicherten Kehre, aus der man in der Ferne die Gipfellinie
des Pyrenäen-Hauptkamms sieht.
Bei Straßenkilometer
7 wird das höchstgelegene Haus an der Südwestauffahrt passiert...
... und zweihundert Meter
weiter erreicht die D72 den auf fünfhundertfünfzig Metern Höhe gelegenen
Ortseingang von Casefabre
(katalanisch: Casafabre).
Die innerhalb des knapp
fünfzig Einwohner zählenden Ortes "Carrer Major" genannte
Departementstraße passiert die Gemeindeverwaltung und die erhöht
stehende, von Bäumen verdeckte vorromanische Kirche Église Saint-Martin,
die
ursprünglich einschiffig erbaut wurde und die im 13. Jahrhundert
ein Seitenschiff erhielt.
Vor einer geschlossenen
Grundstückseinfahrt glauben wir, uns verfahren zu haben, sehen dann
aber das Richtungsschild "Le Ministrol" und folgen der
vor diesem Tor rechtwinklig abbiegenden Carrer Major, ...
... die mit deutlich
schlechterem Straßenbelag...
... auf den Ortsausgang
von Casefabre zuläuft.
Mit Hilfe von insgesamt
acht Kehren...
... und schönen Ausblicken
senkt sich die D72...
... hinunter ins Tal
des Gebirgsbaches "Le Boulès", ...
... der auf einer Höhe von 315 Metern
überquert wird.
Zweihundert Meter weiter
mündet die D72 dann in die D618, die Bouleternère über Boule d'Amont mit
Amelie-les-Bains-Palada verbindet. Bei dem nahe gelegenen
Relais
de Serrabona bietet sich die Möglichkeit, über die kurvenreiche
Stichstraße D84 zur Prieuré de
Serrabona aufzufahren.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/en/climbs/col-sainte-marguerite-saint-michel-de-llotes
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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
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