Lage: |
Alpen, Italien, Dolomiten, Südtirol, Venetien |
Talorte: |
Schluderbach und Misurina |
Streckenlänge: |
6,5 km von Schluderbach und |
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2,5 km vom Abzweig der SR48 südlich von Misurina |
Maximale Höhe: |
1.757 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2018 |
Der in den Dolomiten gelegene
Misurinapass, der im italienischen Sprachraum Col Sant'Angelo genannt
wird, verbindet
Toblach (ital.: Dobbiaco) und Schluderbach (Carbonin)
in Südtirol mit Misurina und Auronzo di Cadore sowie
Cortina d'Ampezzo in der Region Venetien. Die in Nord-Süd-Richtung
verlaufende Passstraße führt durch das von der Rienz
durchflossene Höhlensteintal (Valle di Landro) und nutzt
dabei die natürliche Senke zwischen der Monte-Cristallo-Gruppe
im Westen und den Drei Zinnen (Tre Cime di Lavaredo)
sowie der Cadini-Gruppe im Osten.
Von unserem Quartier
im Lesachtal kommend erreichen wir auf der E66 über Sillian
und Innichen die im Pustertal
zwischen den Villgratner Bergen und den Dolomiten
gelegene Gemeinde Toblach. Die Geschichte von Toblach reicht
weit zurück: Der Ort an der alten Handelsstraße
"Strada d'Alemagna" wurde im Jahr 827
erstmals urkundlich erwähnt. Die stark befahrene,
auf diesem Abschnitt "Via Pusteria" genannte
E66 umgeht
den auf 1.220 Metern Höhe gelegenen Wintersportort
im Süden.
Auf Höhe des "Hotel Savoia"
erreichen wir den Ortsausgang von Toblach, wo wir
die E66 verlassen und nach links auf
die SS51 "Strada Statale 51 di Alemagna"
abbiegen, deren Namen an den mittelalterlichen Handelsweg
erinnert. Sie überquert die von Bruneck in das österreichische
Sillian führende Bahntrasse und passiert in südlicher
Richtung den Ortsteil Neu-Toblach.
Die SS51 ist gut ausgebaut und deutlich
weniger befahren als die E66, so dass wir flott
vorankommen und schon nach wenigen Minuten das im Höhlensteintal
neben dem Toblacher See (Lago di Dobbiaco) auf 1.260 Metern
Höhe gelegene
und mit einem kleinen Rundturm verzierte "Hotel
Baur al Lago" passieren, hinter dem sich die
Gipfel von Strudelkopf (2.305 m), Großer Pyramide (2.711 m)
und Dürrenstein (2.842 m) erheben.
Dahinter schlängelt sich die SS51
permanent ansteigend durch den Bergwald und erreicht
zehn Kilometer hinter Toblach die kleine, unter
Denkmalschutz stehende Kapelle Landro, die laut
einer Inschrift im Jahr 1722 erbaut wurde.
Von hier und vom dahinter gelegenen Dürrensee (Lago
di Landro) hat man einen schönen Blick auf den Monte
Piana (2.324 m), die Westseite der berühmten
Drei Zinnen (Tre Cime di Lavaredo, 2.999 m)
und auf die Cristallo-Gruppe (3.221 m) in den Ampezzaner Dolomiten.
Drei Kilometer hinter der Kapelle
Landro tauchen
vor der Motorhaube unseres Roadsters dann die ersten Häuser des
auf 1.440 Metern Höhe gelegenen Toblacher Ortsteils
Schluderbach auf. Direkt
am Ortseingang des vom Tourismus lebenden Dorfes
biegen wir nach links auf die als
SS48 "Strada Statale 48 bis delle Dolomiti"
ausgeschilderte Passstraße
Richtung Col Sant'Angelo und Misurina ab.
Die SS48 ist deutlich schmaler als
die zuvor befahrenen Straßen und der Straßenbelag
ist teilweise rissig. Direkt hinter Schluderbach
geht es gänzlich ohne Kurven mit vier bis acht Prozent
bergauf ins bewaldete Popena-Tal (Valle Popena).
Knapp ein Kilometer hinter Schluderbach überquert
die SS48 nicht nur das Bett des
in 2.330 Metern Höhe am Nordhang des Monte
Cristallo entspringenden "Rio Val Fonda",
sondern auch die Grenze zwischen den Provinzen Südtirol
und Belluno. Hier ändert sich der Straßenname in "Strada
Provinciale 49 di Misurina".
Hinter der Brücke geht es durch zwei
Kehren und mit bis zu zehn Prozent bergauf, dann schlängelt sich die Rampe wieder
etwas flacher zwischen
dem Monte Piana und dem Monte Cristallino
di Misurina (2.768 m) durch den Bergwald und
folgt dabei dem Bett des unterhalb der Straße in Richtung Schluderbach
plätschernden Baches
"Rio Popena", nach dem das Tal benannt
wurde.
Hinter einer weiteren Kehre erwartet
uns der mit zwölf Prozent steilste Abschnitt der
Passstraße, die danach für etwa dreihundert Meter in
westlicher Richtung verläuft und einen schönen Blick auf die
Cadini-Gruppe ermöglicht.
Dann wendet sich die SP49 wieder
nach Süden und steigt durch das nun weiter werdende
Hochtal nur noch leicht an. Kurz hinter dem kleinen,
verlassen aussehenden Häuschen am linken Straßenrand...
... erreichen wir dann den unspektakulären
Scheitel des Col Sant'Angelo. Am nahe
gelegenen
"Albergo Dolomiti
des Alpes" zweigt nach links die "Strada Panoramica delle
Tre Cime" ab, die zu dem am Fuß der
Drei Zinnen gelegenen "Rifugio Auronzo"
führt.
Hier passieren wir auch das
Ortseingangsschild von Misurina. Es herrscht Hochbetrieb:
Die Grünstreifen rechts und links der Passstraße
sind ebenso zugeparkt wie die Ortschaft selbst.
Wir suchen recht lange nach einer
Abstellmöglichkeit für unseren Mixxer und werden
schließlich oberhalb des Ortes vor dem "Albergo Genzianella"
fündig. Von hier spazieren wir entlang
der "Via Guide Alpine" und vorbei am Campingplatz
"Alla Baita"...
... hinunter zum Misurinasee (Lago Misurina) und
genießen ausgiebig den tollen Blick über den See
hinweg auf die zwischen
dem "Grand Hotel Misurina" und dem "Locanda
al Lago" aufragenden Drei Zinnen (Tre Cime
di Lavaredo). Spontan
beschließen wir, anstatt wie geplant von hier direkt
über den
Passo Tre Croci nach Cortina d'Ampezzo weiterzutouren, erst
einmal über die "Strada Panoramica delle
Tre Cime" zu dem aussichtsreich unterhalb
der Drei Zinnen auf 2.320 Metern Höhe gelegenen Rifugio
Auronzo
zu fahren, um dort einen hochalpinen Boxenstopp einzulegen.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.