Lage: |
Spanien, Mallorca, Serra de Tramuntana, Serra de Son Moragues, Serra d'Alfàbia |
Talorte: |
Sóller und Alfàbia |
Streckenlänge: |
9 km ab Sóller und 5 km ab Alfàbia |
Maximale Höhe: |
496 m |
Maximale Steigung: |
10 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2022 |
Der Coll de Sóller befindet zwischen
dem im Westen gelegenen Puig des Teix (1.064 m) in der Serra
de Son Moragues und dem Puig de s' Artijar (1.025 m) in der Serra
d'Alfàbia im Osten. Über den 496 Meter hohen Scheitel verläuft
die Ma-11A, die Sóller im Norden mit Alfàbia im Süden verbindet.
Der früher stark befahrene Gebirgsübergang wird heute nur noch wenig
befahren, denn mit der Eröffnung des zweispurigen "Túnel de
Sóller" im Jahr 1999 verlagerte sich der Verkehr von der Passstraße
mit ihren 63 Kehren auf die deutlich schnellere und sieben Kilometer
kürzere Tunnelstrecke, obwohl der Sóller-Tunnel bis 2017 mautpflichtig
war und früher zu den gefährlichsten seiner Art in Europa zählte.
Vom Puig
Major kommend erreichen wir auf der Ma-11 einen im Süden von Sóller gelegenen Kreisverkehr, durch
dessen erste Ausfahrt man in Richtung Palma de Mallorca weiterfährt.
Die Ma-11 ist durchgängig zweispurig
ausgebaut, gut asphaltiert...
... und steigt mit niederen einstelligen
Prozentwerten und durch massive Leitplanken gesichert entlang dem
ausgetrockneten Bett des Gebirgsbaches "es Torrent Major"
an.
Zwei Kilometer hinter Sóller teilt
sich die Straße: Die Ma-11 läuft
in Richtung Inselhauptstadt geradeaus auf den für Fußgänger, Radfahrer und Fuhrwerke
gesperrten, gut drei Kilometer langen Sóller-Tunnel zu, ...
... während die Linksabbiegerspur
auf die alte, als Ma-11A kartierte Passstraße zum Coll de Sóller
führt, die für Schwerlastverkehr über 26 Tonnen Gesamtgewicht
gesperrt ist.
Die als "Carretera del coll
de Sóller" bezeichnete Ma-11A beginnt unmittelbar hinter dem
Abzweig durch zwei Kehren mit bis zu zehn Prozent anzusteigen und ist durch eine Mauer
gegen Abstürze auf die unterhalb der Fahrbahn auf das Tunnelportal zulaufende
Ma-11 gesichert.
Dahinter steigt sie entlang
schroffer Hänge und Stützmauern...
... und mit Hilfe von sechs weiteren
Kehren
auf der Ostseite des schmalen Torrent Major-Tales an.
Unterhalb der Felsabbrüche
der zwischen Sóller und der Serra de Alfàbia gelegenen "Coma Negra" und
"Font des Polls" pendelt sich die Steigung auf mittlere einstellige Prozentwerte ein.
Durch eine fünfhundert Meter lange
Gerade wird dann die mittlere Kehrengruppe erreicht, ....
... durch deren sechzehn Kehren
es zwischen dem Bachbett des Torrent des Teix und dem Westabfall des Puig de s' Artijar aufwärts geht.
Hinter der letzten Kehre dieser
mittleren Kehrengruppe
läuft
die Nordrampe auf den rechts der Straße auf 440 Metern Höhe
gelegenen Parkplatz "Font de la Reina" zu...
... und passiert kurz darauf
ein altes, hart am Straßenrand stehendes Straßenwärterhäuschen. Diese "Casillas"
wurden ab dem 19. Jahrhundert im Abstand von einer "Legua"
(= 5.572 Meter) errichtet, um die für den Unterhalt der jeweiligen
Straßenabschnitte zuständigen "Peones
Camineros" und deren Familien unterzubringen.
In der Folge läuft die Ma-11A auf die sechs Kehren der
oberen Kehrengruppe zu...
... und erreicht dann durch einen
zweihundert Meter langen Schlussanstieg...
...
das Passschild des Coll de Sóller, das kurz vor dem Scheitel aufgestellt wurde.
Hundert Meter weiter ist dann bei
dem im Schatten hoher Bäume stehenden Restaurant "Dalt d'es
Coll" die eigentliche Passhöhe erreicht. Von dem Parkplatz
neben der Restaurant...
... hat man einen schönen Ausblick
über die oberen Kehren der Südrampe hinweg in die Ebene zwischen
Bunyola und Palma de Mallorca.
Hinter dem Scheitel senkt sich
die Südrampe mit Blick auf die Gipfel von Puig d'en Bennàssar (473 m),
Puig de Son Nasi (575 m) und
Puig de sa Gúbia (608 m) der obersten Kehre entgegen, ...
...
der auf den nächsten vier Kilometern weitere zweiundzwanzig eng
beieinander und übereinander liegende Serpentinen
folgen.
Entlang den Abhängen der westlichen
Ausläufer der Serra d'Alfàbia...
... senkt sich die Ma-11A vorbei
an den Resten einer verfallenden Finca...
...
mit wechselndem Gefälle zwischen vier und acht Prozent in Richtung
Bunyola talwärts.
Vorbei an terrassenförmig angelegten
Olivenplantagen...
... erreicht sie schließlich nahe
dem "Agroturisme Alfàbia Nou" eine kurze Gerade, ...
... durch die sie auf den Kreisverkehr
nahe dem südlichen Portal des Túnel de
Sóller zuläuft, in dem sie in die Ma-11 einmündet.
Anstatt nun in Richtung Bunyola oder Palma weiterzufahren, lohnt es, sich die
keine hundert Meter entfernt gelegenen Jardins d' Alfàbia anzusehen.
Über eine von Palmen gesäumte Freitreppe erreicht man das im 17. Jahrhundert
erbaute Herrenhaus
des Landgutes Alfàbia, ...
... das
von wunderschönen Gärten umgeben ist, die vor etwa achthundert Jahren
während der muslimischen Herrschaft über die
Baleareninsel angelegt wurden.
Die kunstvoll gestalteten Gärten
mit ihren alten Palmen- und Bambusbeständen, Zitronen- und Orangenbäumen.
Laubengängen und Wasserspielen
sind absolut sehenswert.
Weitere
Infos:
https://www.quaeldich.de/paesse/coll-de-soller/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.