Lage: |
Spanien, Mallorca, Serra d'Arta, Llevant-Halbinsel |
Talorte: |
Artà |
Streckenlänge: |
9 km ab Artà |
Maximale Höhe: |
374 m |
Maximale Steigung: |
8 %, Durchschnittssteigung 6,7 % |
GPS-Koordinaten: |
39.732519,3.317431 |
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2022 |
Der im Nordosten der
Baleareninsel Mallorca gelegene Coll des Pescadors (Pass der Fischer)
verbindet das oberhalb der Orte Colonia de Sant Pere und Betlem
auf 280 Metern Höhe gelegene ehemalige Kloster "Ermita
de Betlem" mit dem Talort Artà. Die kaum befahrene, kurvenreiche
Bergstraße steigt zunächst als MA-3333 dem Naturpark "Parc
Natural de la Peninsula de Llevant" im Massiv von Artà entgegen.
Nach fünf Kilometern zweigt das Sträßchen zum Coll des Pescadors
links ab und erreicht sieben Kilometer hinter Artà den Hochpunkt.
Nach weiteren 1,5 Kilometern endet die Fahrt vor der Ermita de Betlem.
Vom Castell de Santueri kommend
erreichen wir auf der MA-15 den auf 120 Metern Meereshöhe gelegenen
Talort Artà. Das Künstlerstädtchen im Nordosten Mallorcas hat etwa
sechstausend Einwohner und existiert nachweislich seit dem 13. Jahrhundert.
Durch die engen, verschachtelten
Gassen der im Kern autofreien
Kleinstadt, darunter die "Carrer del Pou Nou"...
... erreichen wir unterhalb
der auf dem Kalvarienberg gelegenen Burg- und Klosteranlage Santuari de
Sant Salvador den mit dem Kilometerstein "0" gekennzeichneten
Beginn der
als MA-3333 ausgeschilderten Bergstraße in den Naturpark der Halbinsel
Llevant.
Von Natursteinmauern flankiert,
...
... schwingt die MA-3333
zunächst nur leicht ansteigend...
... durch ein Tal mit
Oliven-, Mandel- und Feigenbäumen. Verfahren kann man sich
hier nicht, denn an den wenigen Abzweigungen ist der Weg in Richtung
"Parc Natural" und "Ermita Betlem" gut ausgeschildert.
Nach etwa zweieinhalb
Kilometern ändert sich die Szenerie: Die MA-3333 erreicht einen
Bergwald...
... und führt durch
immer schroffer werdendes Gelände.
Nach etwa fünf Kilometern
teilt sich die Straße: Geradeaus auf der MA-3333 weiterfahrend
erreicht man nach einem Kilometer den Besucherparkplatz des Parc
Natural de la Peninsula de Llevant. Wir halten uns links und folgen
der Ausschilderung zum zwei Kilometer entfernten Coll des
Pescadors.
Unmittelbar hinter dem
Abzweig beginnt der bis zu sieben Prozent steile Anstieg entlang
dem Nordosthang des 378 Meter hohen Puig de la Mare de Deu.
Das Bergsträßchen windet
sich durch insgesamt zehn teilweise übereinander gelegt, aufgemauerte Kehren...
... und mit an mehreren
Stellen ungesicherten
Talseiten.
Mit zunehmender Höhe hat
man schöne Ausblicke in die Ebene von Artà. Das Sträßchen wird nun
immer schmaler...
... und die Kurven und
Kehren immer enger. Der einzig denkbare Sinn der durchgängig
vorhandenen Fahrbahnmittelmarkierung
der nun einspurigen Bergstraße ist wohl, einen Zusammenstoß sich
entgegenkommender Radsportler zu verhindern.
Gut sechseinhalb Kilometer
hinter Artà beginnt die eineinhalbspurige Schlussgerade...
... zu dem zwischen dem
485 Meter hohen Puig d'en Pelat im Südwesten und dem gleich hohen
Puig d'en Vermell im Nordosten auf 374 Metern Höhe gelegenen Coll des Pescadors.
Ein Stopp auf dem wenige
Meter oberhalb des Passschildes gelegenen Scheitel des Coll des
Pescadors lohnt sich: Von hier oben hat man einen schönen Blick auf die Ebene von
Artà und die dahinter gelegene Ostküste der Baleareninsel...
... und über die Bucht
von Alcúdia hinweg auf die sich aus dem Dunst erhebenden nördlichen
Gipfel des Tramuntana-Gebirges.
Hinter der Scheitelhöhe
verändert sich die Charakteristik der Bergstraße nicht: Auch die
Nordrampe ist sehr schmal...
... und auf der Talseite
weitgehend mit Steinmauern gesichert, ...
... sie bietet jedoch
deutlich bessere Ausblicke über die Bahia de Alcúdia hinweg bis
hinüber zum Cap Formentor...
... sowie auf Mallorcas
Nordostküste
zwischen der Ortschaft Betlem und dem Cap Farrutx.
Durch mehrere enge Kurven und
insgesamt sechs Kehren senkt sich die Nordrampe mit maximal sieben
Prozent...
... und endet nach eineinhalb
Kilometern vor der auf etwa 280 Metern Höhe gelegenen Einsiedelei
Ermita
de Betlem.
Durch eine zweihundert
Meter lange Zypressenallee
erreicht man die Klosterkapelle und die angrenzenden Wohn- und Wirtschaftgebäude
der Einsiedelei.
Die Ermita de Betlem wurde
1805 auf den Ruinen des maurischen Gutshofs "Binialgorfa"
errichtet und nach
der Stadt Bethlehem benannt. Im Jahr 2010 verließen die Mönche
der Glaubensgemeinschaft von San Pablo San Antonio das Anwesen und
das Kloster wurde geschlossen. Deshalb sind die Klostergebäude auch
nicht zu besichtigen, ...
... allein die neoklassizistische
Klosterkirche
ist tagsüber zugänglich. Der Hauptaltar des kreuzförmig angelegten
Gotteshauses wurde aus Marmor gefertigt, das Altarbild zeigt die Geburt Christi. Neben schönen Fresken in der Vierungskuppel
ist die Kapelle mit Majolikabildern und Heiligenstatuen ausgeschmückt.
Umrundet man die Klosterkapelle
und folgt dem schmalen Pfad, der von der Ortschaft Betlem heraufführt
und der auch heute noch von Pilgern und Wallfahrern genutzt wird, ...
... dann erreicht man
nach wenigen Metern einen Aussichtpunkt mit einem phantastischen
Blick über die Bucht, der allein schon die kurvenreiche Anfahrt
lohnt.
Weitere
Infos:
https://pjammcycling.com/climb/5563.Coll-des-Pescadors
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