Lage: |
Alpen, Italien, Grajische Alpen, Aostatal |
Talorte: |
La Thuile im Tal des Torrente Rutor und Morgex im Aostatal |
Streckenlänge: |
6 km ab La Thuile und 10 km ab Morgex |
Maximale Höhe: |
1.950 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2022 |
Der 1.950 Meter hohe Colle
San Carlo im italienischen Teil der Grajischen Alpen wird im französischen Sprachraum Col Saint-Charles
genannt. Er ist von den Talorten La Thuile
(1.450 m) im Südwesten und Morgex (925 m) im Nordosten
aus über die Regionalstraße SR39 erreichbar. Während
die sechs Kilometer lange Südwestrampe mit Hilfe von dreizehn Kehren
einen Höhenunterschied von nur fünfhundert Metern überwindet,
steigt die Nordostrampe durch dreiundzwanzig Kehren um mehr als
tausend Höhenmeter an. Die durchschnittliche Steigung beträgt acht
Prozent auf der Südwestanfahrt und zehn Prozent auf der Nordostauffahrt,
die maximale Steigung liegt auf beiden Seiten bei zwölf Prozent. Die Passstraße über den Colle San Carlo
ist eine schöne Alternative zu der deutlich stärker befahrenen und
durch zahlreiche Tunnel führende SS26, die von Morgex entlang des Gebirgsbaches
"Torrente Rutor" nach La Thuile und weiter zum Kleinen Sankt-Bernhard-Pass
führt.
Vom Col
du Petit Saint-Bernard kommend erreichen wir in La Thuile hinter
der Brücke über den "Torrente Rutor" die nach rechts abzweigende SR39,
...
... die vorbei am Rathaus der Gemeinde zu den Ortsteilen Arly und
Villaret hin ansteigt.
Um den Umweg durch Arly und
Villaret zu vermeiden, verlassen wir an der ersten Kreuzung hinter
dem Rathaus
die SR39, biegen links ab und folgen der Nebenstraße, die vorbei an der Grundschule
von La Thuile...
... mit rissigem Asphalt
zu dem auf 1.500 Metern Höhe gelegenen Ortsteil Moulin hin ansteigt...
... und die dahinter in die zuvor verlassene SR39 einmündet,
auf die wir links abbiegend auffahren. Vorbei am Ortsteil Thovex
steigt die Regionalstraße...
... zu dem auf 1.575 Metern Höhe gelegenen Weiler Preylion
an, verliert dort etwas an Höhe...
... und läuft danach
auf die Frazione Les Granges zu...
... mit dem auf 1.640 Metern
Höhe gelegenen Hotel-Restaurant Les
Granges.
Hundert Meter hinter
dem Hotel erreicht die Südwestrampe
mit Blick auf die Gipfel des Tête du Grand Mont (2.723 m)
und des Mont de Nona (2.075 m) die ersten Serpentinen.
In den teilweise aufgemauerten
und durch stählerne Leitplanken gesicherten Kehren besteht ein Überholverbot...
... und es muss mit entgegenkommenden
LKW und Omnibussen gerechnet werden.
Vier Kilometer hinter
La Thuile erreicht die SR39 auf 1.770 Metern Höhe einen
links der Straße gelegenen Wanderparkplatz, an dem die für den öffentlichen
Verkehr gesperrte Zufahrt zum Weiler Petosan abzweigt.
Im Bergwald dahinter
überquert die Passstraße die Grenze zwischen den Gemeinden La Thuile und
Morgex...
... und erreicht dann
durch sechs weitere Kehren...
... den Scheitel des Colle
San Carlo, auf dem links der Straße ein Picknick-Park angelegt wurde.
Die Höhenangabe des rechts der Fahrbahn aufgestellten Passschildes
ist durch Aufkleber unlesbar gemacht, darunter warnt ein Verkehrsschild
vor Radfahrern, noch gefährlicher sind bei unserer Überfahrt aber
einige Fußgänger, die auf dem den Scheitel querenden Wanderweg "Sentiero
Colle della Croce" unterwegs sind.
Hinter dem Scheitel senkt
sich die durch parkende Pkw verengte SR39 mit knapp zehn Prozent
zu dem sehr gut besuchten Hotelrestaurant La
Genzianella auf der linken Straßenseite.
Dahinter geht es auf
rissigem Asphalt...
... zu den obersten Kehren
der Nordostrampe, ...
... die talwärts fahrend
gut einsehbar sind.
Vorbei an einem einsam
auf 1.720 Metern Höhe gelegenen Bauernhaus...
... senkt sich die SR39
mit Blick auf den 2.489 Meter hohen Mont Charvet hinunter zu
dem Weiler Arpy, den sie an dessen Nordostrand passiert.
Der bei Arpy kurz unterbrochene
Kehrenreigen setzt sich dahinter fort: Durch Stahlnetze gegen Steinschlag gesichert
läuft die Passstraße auf den Gebirgsbach "Torrente d'Arpy" zu, überquert
diesen...
... und windet sich durch
den Bergwald talwärts.
Auf 1.030 Metern
Höhe passiert die SR39
mit Blick auf den Tête de Drumianaz (2.402 m) den rechts unterhalb
der Straße gelegenen Weiler Montrottier...
... und senkt sich dann
durch
eine letzte Rechtskehre...
... hinunter zu den ersten
Häusern der am Südhang des Aostatals gelegenen Frazione Previllar
in der Gemeinde Morgex.
Auf den letzten fünfhundert
Metern passiert die SR39 mit mittleren einstelligen Prozentwerten
den Ortsteil Revers...
... und erreicht schließlich
im Tal die blumengeschmückte Brücke über den "Fiume Dora Bàltea", der
auf der Südostseite des Mont-Blanc-Massivs entspringt und dem Po
zufließt. Über die Brücke gelangt man in das Zentrum von Morgex, das von dem romanischen
Glockenturm der Pfarrkirche Santa Maria Assunta überragt wird. Der
auf 920 Metern Meereshöhe gelegene nordöstliche Talort des
Colle San Carlo hat etwas mehr als zweitausend Einwohner und ist
das Zentrum des "Valdigne" genannten oberen Aostatals.
Nach einem kurzen Boxenstopp fahren wir von Morgex aus auf der Panoramastraße
Strada Verrogne (SR41 dei Salassi) nach Arpuilles, um über den Großen St. Bernhard die Schweiz
zu erreichen.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/colle-san-carlo-la-thuile
https://climbfinder.com/de/anstiege/colle-san-carlo-morgex
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.