Lage: |
Belgien, Ardennen, Region Wallonien, Provinz Lüttich |
Talorte: |
Sprimont, Lincé und Dolembreux |
Streckenlänge: |
1,5 km ab Sprimont, 3 km ab Lincé und 4 km ab Dolembreux |
Maximale Höhe: |
288 m |
Maximale Steigung: |
7 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2019 |
Die am Rand des Vesdre-Beckens
zwischen Sprimont und dessen nördlichem Stadtteil Hornay-Ogné
gelegene Anhöhe Côte de Sprimont wird von der belgischen Nationalstraße
N30 überquert, die die Großstadt Lüttich mit der Gemeinde Aywaille
im Tal der Amblève verbindet. Bekannt ist die Côte de Sprimont
vor allem bei Radsportbegeisterten, denn sie gehört zum Rundkurs
des Frühjahr-Tagesklassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich,
bei dem die Radprofis von der Côte de la Redoute kommend die Anhöhe
von Sprimont aus erklimmen, um danach zur Côte de la Roche
aux Faucons weiter zu fahren.
Von der Côte de la Roche
aux Faucons kommend erreichen wir über Esneux die Ortschaft
Poulseur, hinter der wir der "Rue des Écoles" genannten
N633 weiter folgend...
... den Abzweig der
N678 nach Sprimont erreichen, auf die wir links abbiegend auffahren.
Die N678 überquert direkt hinter dem Abzweig die Bahnlinie Lüttich
- Rivage sowie den hier etwa fünfzig Meter breiten Fluss "L'Ourthe", der in der belgischen Provinz Luxembourg entspringt
und nach 170 Kilometern bei Lüttich in die Maas mündet.
Hinter der Brücke führt
die als "Rue du Pont" ausgeschilderte N678 leicht
ansteigend durch das zur Gemeinde Sprimont gehörende Dorf Chanxhe, das durch seine Kalksteinbrüche
bekannt wurde, in denen auch heute noch der
Naturstein "Pierre bleu
de Belgique" abgebaut wird,
der am häufigsten verwendete Stein in der belgischen Architektur.
Mit diesem wallonischen Blaustein wurden auch die Häuser in Chanxhe
errichtet. Im nahen Sprimont, dem Zentrum der belgischen Steinverarbeitung,
informiert das im Jahr 1985 eröffnete Museum "Centre
d'interprétation de la Pierre" über die Geschichte
des Abbaus und der Weiterverarbeitung des "Blauen Belgischen
Granit".
Der Ortsausgang von Chanxhe
ist schnell erreicht...
... und vorbei am Abzweig
der Landstraße nach Fraiture und Presseux...
... erreicht man nach vier Kilometern den Ortseingang von Sprimont.
Kurz hinter der Ortsgrenze
zweigt auf der linken Straßenseite spitzwinklig die "Rue Bawepuce"
ab,
auf die wir nun auffahren, weil wir die Côte de Sprimont nicht
über die kurze Südrampe ab Sprimont sondern von Westen her über
das Dorf Lincé anfahren wollen.
Auf den ersten fünfhundert
Metern steigt die Straße mit bis zu sechs Prozent an...
... und passiert nach
weiteren vierhundert Metern das am südöstlichen Rand von Lincé gelegene
und im 18. Jahrhundert erbaute "Château Xhigné"
mit seinen charakteristischen runden Ecktürmen. Das Schloss befindet sich
in Privatbesitz und ist nicht zu besichtigen.
Die "Rue Bawepuce"
umgeht das Château Xhigné auf dessen Ostseite, ändert dabei
ihren Namen in "Rue de Xhygnez" und führt leicht ansteigend
in das Dorf. Wir passieren ein links der Straße stehendes großes
Steinkreuz, das der Gefallen der beiden Weltkriege gedenkt...
... und kurz darauf das auf der rechten
Seite der
nun "Rue Henri Simon" genannten Straße errichtete Denkmal für Henri Simon. Der
am 2. Februar 1856 in Lüttich geborene Schriftsteller,
Dichter und Maler zog im Jahr 1884 nach Lincé. Henri Simon wirkte hier bis zu seinem Tod am 11. März 1939.
In
der Folge verengt sich die Rue Henri Simon
auf
etwa drei Meter, ist deswegen auf 30 km/h begrenzt, ...
... und geht an der Einmündung
der "Rue des Fays" in die "Rue Abbée Demarteau"
über. Hier steht links der Straße das von einer halbrunden Steinmauer
umgebene Monument
14-18. Die von dem Bildhauer Marceau Gillard im Jahr 1962 geschaffene
und auf einem grauen Sockel stehende schwarze Skulpturengruppe einer
mit geballter Faust knienden Mutter mit ihrem Kind erinnert
an das Massaker
von Lincé. Während des Ersten Weltkrieges ließ Generalmajor
Karl Ulrich von Bülow am Morgen des 6. August 1914 das
Dorf niederbrennen und dreiundzwanzig Einwohner standrechtlich
erschießen, weil er einen Überfall belgischer Heckenschützen
vermutete. Als sich am Folgetag herausstellte, dass dies eine
fatale Fehleinschätzung war, richtete sich der Befehlshaber
von Bülow nahe dem Château Xhigné selbst. Das nach Ende des Ersten Weltkrieges zur Erinnerung
und Mahnung errichtete erste
Monument 14-18 des Bildhauers Georges Petit wurde während
des Zweiten Weltkrieges durch Vandalismus
zerstört.
Hinter
dem Mahnmal steigt die Rue
Abbée Demarteau weiter
an und geht nach dreihundert Metern an einem Kreisverkehr in
die nach Osten führende "Rue Pionfosse" über. Sechshundert
Meter weiter mündet sie in die "Rue d'Ogne", die mit
etwa fünf Prozent Steigung zu dem auf 290 Metern Höhe gelegenen
Wasserturm von Sprimont
führt.
In der Folge verliert die
Rue d'Ogne etwas an Höhe und erreicht nach siebenhundert Metern
im Ortsteil Hornay-Ogné die von Beaufays heraufkommende
N30, auf die wir rechts abbiegend auffahren.
Die breite und sehr gut
ausgebaute Nationalstraße führt hier den Namen "Thier du Hornay",
durchquert leicht ansteigend den Sprimonter Stadtteil Hornay-Ogné...
... und erreicht knapp
zweihundert Meter weiter am Abzweig der "Rue Vieille Voie
du Liège" den unspektakulären Scheitel der Côte de Sprimont.
Dahinter senkt sich die
Tier du Hornay mit drei Prozent Gefälle Richtung Sprimont und passiert
die Grundschule "École Communale".
Im weiteren Verlauf erhöht
sich das Gefälle auf bis zu sieben Prozent. Der Übergang zwischen
Hornay und Sprimont ist fließend.
Eineinhalb Kilometer
hinter der Scheitelhöhe erreichen wir in Sprimont zwei nebeneinander
gelegene Kreisverkehre, von denen aus sich eine Weiterfahrt
in die Ortschaften Rivage, Martinrive oder Aywaille ebenso
anbietet wie ein Abstecher zur nahen Côte de Cornémont
oder zur populären Côte de la Redoute.
Weitere Infos:
Südanfahrt
von der Côte de la Redoute
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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.