Lage: |
Alpen, Italien, Karnische Alpen, Friaul-Julisch Venetien |
Talorte: |
Avasinis, Forgaria nel Friuli und Cerdevol |
Streckenlänge: |
9 km ab Avasinis, 14 km ab Forgaria nel Friuli und 11 km ab Cerdevol |
Maximale Höhe: |
884 m |
Maximale Steigung: |
18 % |
GPS-Koordinaten: |
46.273400,13.012700 |
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2021 |
Der Pass Cuel di Forcja
in den südlichen Ausläufern der Karnischen Alpen verbindet die im
Nordosten der Sattelhöhe gelegene Ortschaft Avasinis im Tal des
Tagliamento mit dem im
Süden am Rand des Naturschutzgebietes Lago di Cornio und der Venezianischen
Tiefebene gelegenen Gemeinde
Forgaria nel Friuli. Die wenig befahrene und durchschnittlich 7 Prozent
steile, "Via Novedêt" genannte Nordrampe hat ein Steigungsmaximum von 18 Prozent.
Die Bergstraße nutzt die natürliche Senke zwischen dem Monte Cuar (1.478 m)
im Westen und dem Monte Covria (1.160 m) im Osten. Zwei Kilometer
hinter dem Scheitel der Cuel di Forcja zweigt von der "Via Pie di Corno"
genannten Südrampe nach Forgaria die "Via Zupeit" ab, die nach knapp
neun Kilometern Cerdevol im Tal des Arzino erreicht.
Von dem im Tal des Tagliamento
gelegenen Ortsteil Alesso in der Gemeinde Trasaghis kommend erreichen
wir auf der "Via Borgo Oncedis" über das steinige
Bett des Rio Corgnul hinweg...
... den auf einer Höhe von
185 Metern gelegenen nördlichen Talort Avasinis, in dem sie
den Rio Canale überquert.
Hinter der Brücke schlängelt
sich die nun "Via Ronald George McBride" genannte Straße durch die eng beieinander stehenden Häuser des gut dreihundert
Einwohner zählenden Ortsteil von Trasaghis...
... und
erreicht hinter dem Ortskern als "Via Maggiore" den Abzweig der
"Via Novedêt", die unmittelbar ansteigend nach Planecis, zur Malga Cuar,
zum Monte Prat und zum Pass Cuel di Forcja führt.
Gut ausgebaut und auf
der Talseite durch massive Leitplanken gesichert steigt die eineinhalbspurige
Via Novedêt mit bis zu 11 Prozent der ersten Kehre entgegen,
...
... hinter der ein schroffer,
mit Stahlnetzen gesicherter Felsabsturz passiert wird.
In der Folge windet
sich die Bergstraße durch den Wald oberhalb des Talortes,
der jedoch durch das dichte Laubwerk hindurch nicht zu sehen
ist.
Die Via Novedêt verengt
sich hier oben nun weiter und läuft mit deutlich rauerem Asphalt und einer
Steigung von etwa zehn
Prozent...
... an einem
bei einer der wenigen Ausweichstellen stehenden Wegekreuz vorbei auf ein
auf 380 Metern Höhe gelegenes Kehrenpaar zu, ...
... hinter dem sie, einem namenlosen Gebirgsbach folgend, auf mittlere einstellige Prozentwerte abflacht.
Auf 500 Metern Höhe
dreht die Bergstraße nach Süden, passiert eine Lichtung und steigt
dahinter nun nur noch einspurig durch einen Art Hohlweg dem nächsten
Kehrenpaar am Nordhang des Monte Covria entgegen.
Fünfeinhalb Kilometer hinter
Avasinis passiert die Via Novedêt fast eben verlaufend die auf
750 Metern Meereshöhe gelegene Streusiedlung Stavoli di Grignes.
An der Straßengabelung
mit der Christusdarstellung halten wir uns links...
... und tauchen dahinter wieder in den dichten Mischwald ein.
Durch den Nordosthang
des Monte Cuar schlängelt sich die Passstraße - zuerst durch nicht besonders
Vertrauen erweckende, rostige Geländer gesichert, ...
... dann ganz ohne Absturzsicherungen
- ...
... dem bis zu achtzehn
Prozent steilen Schlussanstieg entgegen...
... und erreicht neun
Kilometer hinter Avasinis den 884 Meter hohen, in einer Kurve
gelegenen Scheitel des Cuel di Forcja. Hier oben gibt es außer viel
Natur nichts, von den beiden Wegweisern einmal abgesehen, die die
Richtung der Wanderwege zum Gipfel des Monte Cuar, zum Val Tochel,
zur Malga Gadoria
und zur Malga Covria anzeigen.
Hinter dem Scheitel verläuft
die Westrampe auf den ersten einhundert Metern fast eben, ...
... dann senkt sie sich
immer steiler werdend auf ein erstes Kehrenpaar zu, in dem das Gefälle
zehn Prozent erreicht.
Nach den beiden Kehren
quert die Via Novedêt den schroffen Südosthang
des 1.478 Meter hohen Monte Cuar...
...
und mündet nach zwei Kilometern unmittelbar hinter der Gemeindegrenze zwischen Trasaghis
und Forgaria in die von Cerdevol
und San Rocco heraufkommende "Via Pie di Corno". Hält
man sich hier links, dann erreicht man über die Südrampe und durch die Dörfer Monte Prat
und San Rocco nach elf Kilometern den Talort Forgaria
nel Friuli. Wir biegen rechts ab in Richtung Cerdevol...
... und rollen mit leichtem
Gefälle durch das Almgebiet des Val Tochel.
Am Ende des Tals geht
es dann wieder in den Bergwald. Die
nun "Via Zupeit" genannte Westrampe quert mit rauem und teilweise
löchrigem Asphalt...
... durch zwei weitere Kehren...
... und mit Vorblick auf
den bewaldeten Monte Zupriet (729 m) den Südabfall
des Cuel dai Poz (1.377 m)...
... und erreicht sechs
Kilometer hinter dem Cuel di Forcja den unterhalb des Monte Flagel (1.467 m) auf
640 Metern Höhe gelegenen Weiler "Località Zopiet".
Hinter den fünf Gebäuden
des Weilers quert
die Via Zupeit den Südwesthang des Monte Penotiat (1.028 m)
und bietet mehrfach schöne Ausblicke in das zweihundertfünfzig Meter
tiefer gelegene Val d'Arzino.
Im unteren Abschnitt der
Westrampe sind noch sechs weitere Kehren zu durchfahren, aber ohne
Bodenkontakt klappt das wohl nicht immer, was die Kratzspuren an den Kanten der
querenden Wasserablaufrinnen belegen.
Und was wir dann selbst erfahren: Trotz schräger Anfahrt setzen
wir mit unserem serienmäßigen MX-5 an zwei breiten und tiefen Rinnen mit
Front und Heck auf und lassen Kunststoff auf dem Asphalt zurück. Gut dass
unser Roadster nicht tiefergelegt ist...
Auf diesem Abschnitt haben wir
zudem den Eindruck, dass die Straße an mehreren Stellen durch
eines der vielen Friaul-Erdbeben massiv abrutschte...
... und wegen der schwachen
Auslastung zwar funktional aber kostengünstig instand gesetzt wurde.
Die verbleibenden beiden unteren Kehren
der Westrampe sind dann zwar eng, aber wieder gut zu durchfahren...
... und elf Kilometer
hinter dem Scheitel des Cuel di Forcja mündet die Bergstraße im
Val d'Arzino auf
350 Metern Meereshöhe in die von Casarsa della Delizia
über Spilimbergo und Forgaria nel
Friuli nach Tolmezzo führende SP1. Wir biegen hier nach rechts in
Richtung
Tolmezzo ab, denn wir wollen über die Sella Chiampon nach Villa
Santina im Tal des Tagliamento weitertouren.
Weitere
Infos:
https://alpenrouten.de/
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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.