Lage: |
Alpen, Slowenien, Dinarisches Gebirge, Innerkrain |
Talorte: |
Dolenja Trebuša und Cepovan |
Streckenlänge: |
8 km ab Dolenja Trebuša und 3 km ab Cepovan |
Maximale Höhe: |
761 m |
Maximale Steigung: |
24 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2019 |
Die als "608"
ausgeschilderte slowenische Straße über den Drnulk-Pass verbindet
die Ortschaft Dolenja Trebuša im Nordosten mit Cepovan im Südwesten
und nutzt dabei die Senke zwischen den Bergen Kobilica (929 m)
im Süden und Velike Vrše (909 m) im Norden.
Die Bergstraße über den auch "Drnulk-Sattel" genannten
Pass ist im Winter wegen Lawinengefahr gesperrt. Sie wurde während
des 1. Weltkrieges von der Österreichischen Armee zur Versorgung
der damals nahen Soška-Front geplant und ganz überwiegend von russischen Kriegsgefangenen
in den Fels getrieben. Weil viele von ihnen bei den gefährlichen Bauarbeiten ums Leben
kamen, wird die Passstraße auch als "Ruska cesta",
als "Russische Straße" bezeichnet.
Vom Oblakov vrh kommend erreichen
wir die Ortschaft Dolenja Trebuša im Idrijca-Tal,
wo wir nach links auf die slowenische Landstraße "608" abbiegen.
Vorbei an der Pfarrkirche
Sv. Jakoba...
... verlassen wir die kleine
Ortschaft auf der nach Süden führenden Landstraße...
...
und überqueren nach etwa einem Kilometer den forellenreichen Fluss Trebušcica, der circa
14 Kilometer weiter südlich am Hang des1.495 Meter hohen Mali
Golak
entspringt und der bei Dolenja Trebuša in
die Idrijca mündet.
Hinter der Brücke
steigt die schmale, aber gut asphaltierte Passstraße auf der westlichen
Talseite kurvenreich mit bis zu 12 Prozent an...
...
und ermöglicht erste Ausblicke auf die Felsen des noch recht unbekannten
Klettergebietes
Drnulk,
in dem Bergfreunde mehr als 40 Kletterrouten vorfinden.
Fünf Kilometer und ebenso
viele
Kehren hinter Dolenja Trebuša zweigt links die Straße
nach Gorenja Trebuša ab. Wir fahren hier geradeaus weiter...
... und sind wenige hundert Meter weiter überrascht:
Die Ausbaustrecke endet abrupt und es geht auf Schotter, Sand und Geröll
weiter.
Vorbei an schroffen und
teilweise überhängenden Felswänden...
... windet sich die Bergstraße mit
bis zu 24 Prozent Steigung und zuerst noch mit Leitplanken gesichert
Richtung Scheitel, ...
... im oberen Streckenteil
warnen dann nur noch bunte Fähnchen vor dem Abgrund.
Zwischen den Kehren wartet
ein Felsdurchbruch auf uns, ...
...
dahinter passieren wir eine traumhafte Felslandschaft.
Ein Adrenalinschub bleibt
uns erspart: Wir haben bei der Auffahrt zum Glück keinerlei Gegenverkehr.
Acht Kilometer hinter
Dolenja Trebuša erreicht die Ostrampe den unspektakulären Scheitel
des Drnulk-Passes. Wie auf der gesamten Strecke herrscht auch hier
Einsamkeit pur. Es gibt keine Einkehrmöglichkeit, keinen Parkplatz
und noch nicht einmal ein Passschild.
Deshalb fahren wir ohne
Aufenthalt weiter auf die Westrampe Richtung Cepovan. Wenige
hundert Meter hinter der Scheitelhöhe überfahren
wir die
Grenze zwischen den Gemeinden Tolmin
und Nova Gorica und passieren einen kleinen,
unbenutzten Schotterparkplatz, der von Bergsteigern gerne als Ausgangspunkt
für Wander- und Klettertouren genutzt wird.
Die ersten vierhundert
Meter der Westrampe verlaufen fast eben, dann kündigt ein Schild
Steinschlaggefahr an.
Mit zunehmendem Gefälle
schlängelt sich die "608" dahinter durch den Bergwald,
aber bei weitem nicht so spektakulär
wie die Ostrampe.
Nach etwa einem Kilometer
findet das Schotter-Martyrium schließlich ein Ende: Unser MX-5 bekommt wieder
Asphalt unter die Hankook-Reifen...
... und kurz darauf sehen
wir die ersten Häuser von Cepovan vor uns, zwischen denen es noch einmal eng
wird.
An der Einmündung der
Straße "609" biegen wir rechts ab...
... und lassen den Roadster
durch das Cepovanski-Tal
nach Most na Soci rollen, ...
... wo wir unter den Sonnenschirmen
des empfehlenswerten Gasthauses "Pri
Stefanu" einen ausgedehnten Boxenstopp einlegen, bevor
wir dann zum Bohinjsko sedlo weitertouren.
Weitere
Infos:
https://ruska-sled.weebly.com/cesta-in-spomenik.html
und
http://www.planota.si/sl/kraji/cepovan/zanimivosti/71-cestne-povezavel
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.