Lage: |
Deutschland, Eifel, Rheinland-Pfalz, Osteifel |
Talorte: |
Niederzissen, Kempenich, Brenk und Fußhölle |
Streckenlänge: |
8 km ab Niederzissen, 3 km ab Kempenich, 3 km ab Brenk und 1,5 km ab Fußhölle |
Maximale Höhe: |
527 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Mai 2021 |
Die über Engeln führende Eifelstraße
verbindet das östlich gelegene Niederzissen im Brohltal mit Kempenich
am Weiberner Bach im Westen. Die Auffahrt ab Niederzissen überwindet
bei Steigungswerten von bis zu 14 Prozent einen Höhenunterschied
von 320 Metern, ab Kempenich beträgt die Differenz nur 85 Höhenmeter.
Der 527 Meter hohe Scheitel liegt etwa vierhundert Meter nordöstlich
des 568 Meter hohen Engelner Kopfes nahe dem Ortsausgang von
Engeln in Richtung
Kempenich. Highlight der Strecke ist der Endbahnhof Engeln der von
Brohl am Rhein heraufkommenden Brohltal-Eisenbahn
"Vulkan-Express", auf deren knapp 18 Kilometer langen
Meterspurstrecke dampf- und dieselgetriebe Züge fahrplanmäßig verkehren.
Von der Wehrer
Höhe kommend erreichen wir auf der Landesstraße L82 den südlichen
Ortseingang von Niederzissen
im Kreis Ahrweiler.
Die L82 führt als "Oberdorfstraße"
in das Zentrum der etwa 2.700 Einwohner zählenden Ortsgemeinde. Besiedelt war Niederzissen bereits zur Zeit
der Kelten und Römer, erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im
9. Jahrhundert. Vorbei an der im 13. Jahrhundert erbauten
katholischen Pfarrkirche St. Germanus mit ihrem ungewöhnlichen siebeneckigen
Anbau aus den 1960er Jahren...
... erreichen wir durch die links abzweigende
Kapellenstraße und vorbei an der Friedhofskapelle St. Anna aus
dem 17. Jahrhundert die "Arweg" genannte
Kreisstraße K49, die nach Brenk führt.
Vorbei an der Realschule steigt
die K49 mit bis zu fünf Prozent dem Ortsausgang von Niederzissen
entgegen, ...
...
hinter dem sie mit Vorblick auf Burg Olbrück bei Niederdürenbach
durch landwirtschaftlich
genutztes Gelände...
... auf
die auf einer Anhöhe gelegene Ortschaft Galenberg zuläuft, die sie im Osten passiert.
Kurz hinter Galenberg
erreicht die nun auf der Talseite mit Leitplanken gesicherte Kreisstraße
das Waldgebiet "In dem Heidenberg", ...
... in dem eine
Rechtskehre zu durchfahren ist.
4,5 Kilometer
hinter Niederzissen tauchen dann die ersten Häuser der
auf 350 Metern Höhe am Oberlauf des Brenkbaches gelegene Ortsgemeinde
Brenk auf, die knapp zweihundert Einwohner hat.
Die als "Hauptstraße"
ausgeschilderte K49 läuft auf eine T-Kreuzung zu, an der von links
die Kapellenstraße einmündet. Die Hauptstraße biegt hier rechts
ab, ...
... passiert
das geschlossen aussehende Gasthaus Oligschläger...
... und steigt
durch eine etwa zehn Prozent steile Linkskehre...
... dem Abzweig
der Straße "Am Steinbruch" entgegen, die zum Bahnhof
der Brohltalbahn und zum Steinbruch der Brechwerk AG führt, in dem
vulkanisches Phonolithgestein
abgebaut wird.
Vorbei an Neubauten
steigt die Hauptstraße nun mit fünf Prozent dem Ortsausgang entgegen,
...
... quert den
Südostabhang des 495 Meter hohen Schellkopfes...
... und erreicht
1,2 Kilometer hinter Brenk dessen auf 400 Metern Höhe gelegenen
Ortsteil Fußhölle, in dem wir uns am Abzweig der Dorfstraße links
halten.
Hinter dem Ortsausgang
beginnt eine auf 50 km/h begrenzte...
... und bis zu
14 Prozent
steile Rampe, die nach sechshundert Metern wieder abflacht.
Die Straße überquert
nun die Gleistrasse der Brohltalbahn, hinter der wir den Roadster
parken.
Entlang des meterspurigen
Einfahrtgleises spazieren wir...
... zum Empfangsgebäude
des Bahnhofes Engeln, um einen Boxenstopp einzulegen. In dem
im Jahr 1977 errichteten Bahnhofsgebäude findet man die bewirtschaftete
Vulkan-Stube, die bei unserem Besuch jedoch Corona
bedingt geschlossen
ist. Aber am Tresen am Bahnsteig erhält man kühle Getränke, Kaffee
und leckeren Kuchen.
Mit dem Bau der aus Kostengründen schmalspurigen
Brohltalbahn wurde im Jahr 1898 begonnen, der erste Zug verkehrte
auf dem Teilstück von Brohl nach Engeln bereits drei Jahre später.
Der damalige Endbahnhof in Kempenich wurde im Jahr 1902 erreicht.
Haupttransportgut war das am Schellkopf abgebaute Phonolith, ein
Ausgangsstoff zur Glasherstellung. Nach dem Zweiten Weltkrieg sank
die Auslastung der Züge immer mehr: 1961 wurde der Personenverkehr
eingestellt, 1974 wurde der Streckenabschnitt von Engeln über
Weibern nach Kempenich aufgegeben und zurückgebaut. Um den sinkenden Einnahmen durch
den Transportrückgang zu begegnen, startete die Brohltal-Eisenbahngesellschaft
im Jahr 1977 mit dem "Vulkan-Express" den Ausflugsverkehr
aus dem Rheintal in die Vulkaneifel. Dennoch drohte im Jahr 1987
das Ende der unrentabel gewordenen Schmalspurbahn. Eisenbahnfreunde
aus der Region gründeten daraufhin die "Interessengemeinschaft
Brohltal-Schmalspureisenbahn" und sicherten den Fortbestand
des Vulkan-Expresses.
Nach unserem Boxenstopp
kehren wir zum MX-5 zurück und fahren weiter in das etwas oberhalb
des Bahnhofes am Hang des Engelner Kopfes gelegene Engeln.
Die Brenker Straße
durchquert mit bis zu 10 Prozent weiter ansteigend den etwa
zweihundert Einwohner zählenden und zur Gemeinde Kempenich gehörende
Ort und passiert dabei die im Jahr 1767 erbaute und drei Jahre später
eingesegnete Kapelle
der heiligen vierzehn Nothelfer.
Kurz vor der Kapelle der Heiligen Odilia
aus dem Jahr 1857 beginnt der Schlussanstieg...
... zur unspektakulären Scheitelhöhe,
hinter der sich die Straße in das drei Kilometer entfernte Kempenich
senkt. Von dort aus bieten sich Weiterfahrten zur Waberner
Heide, nach Hannebach oder zum Schöneberg an.
Weitere
Infos:
Die
Dorfstraße in
Engeln
Brohltalbahn
Vulkan-Express
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.