Lage: |
Deutschland, Westerwald, Rheinland-Pfalz, Mittelrheintal |
Talorte: |
Erpel am Rhein |
Streckenlänge: |
2 km ab Erpel |
Maximale Höhe: |
191 m |
Maximale Steigung: |
15 % |
GPS-Koordinaten: |
50.5833000,7.2470800 |
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Februar 2022 |
Gegenüber der Stadt Remagen
überragt der mächtige Basaltblock "Erpeler Ley" den am rechten Rheinufer
gelegenen Ort Erpel um mehr als 130 Meter. Die vor etwa 25 Millionen
Jahren durch Vulkantätigkeit
entstandene Erpeler Ley - der Begriff "Ley" bezeichnet
im Rheinischen einen Felsen - wurde schon von den Römern als Steinbruch genutzt, seit
1941 steht sie unter Naturschutz. Das Plateau der Erpeler Ley,
die neben dem Drachenfels und der Loreley zu den markantesten
Felsformationen im Rheintal zählt, erreicht man auf der schmalen, durchgängig asphaltierten
"Erpeler Ley Straße" und dem sich anschließenden "Kuhtweg".
Mittels 5 Kehren und einer Maximalsteigung von 15 Prozent
überwinden sie einen Höhenunterschied von knapp 110 Metern
und enden auf einem Parkplatz neben
der Gaststätte Bergesruh. Der Vulkanschlot Erpeler Ley ist ein gerne besuchtes
Naherholungsziel, denn von dem Plateau aus hat man einen tollen
Blick vom Siebengebirge im Norden über Remagen hinweg bis zur Stadt
Linz am Rhein.
Über Euskirchen und Bad Neuenahr-Ahrweiler
erreichen wir im Norden von Remagen den Caracciolaplatz an der Rheinpromenade.
Am Gegenufer sehen wir unser Ziel: Oberhalb der Ortschaft Erpel
erhebt sich der zum Rhein hin steil abfallende Basaltfelsen "Erpeler
Ley". Direkt erreichbar ist die Erpeler Ley von hier aus nicht,
denn die im 2. Weltkrieg zerstörte Brücke von Remagen wurde
nicht wieder aufgebaut und die Rheinfähre von hier hinüber nach
Erpel ist eine Personen- und Radfähre.
Um die etwas weiter südlich
zwischen Remagen und Linz den Rhein überquerende Autofähre zu erreichen,
folgen wir der Rheinpromenade stromauf und erreichen durch die Fährgasse
die Alte Straße, die nach fünfhundert Metern in die Goethestraße
übergeht.
Vorbei an der Kapelle des Neuen Friedhofs und
der sechshundert Meter weiter links der Straße stehenden Friedenskapelle
Schwarze Madonna erreichen wir im Süden von Remagen
den Ortsteil Kripp und die Quellenstraße, ...
... durch die wir zur Rheinallee
mit der Anlegestelle der Rheinfähre fahren.
Da die Fähre gerade erst
den Anleger am Gegenufer verlassen hat, bleibt uns noch Zeit für
einige Fotos, ...
... dann heißt es den
Motor wieder starten...
... und über die Rampe
auf die Fähre auffahren. Die Gebühr für das Übersetzen ist moderat:
Wir zahlen 2,50 Euro für den Roadster und 1 Euro pro Person
und sparen uns den knapp 50 Kilometer langen Umweg über die
Rheinbrücke
in Weißenthurm.
Beim Verlassen der Fähre
am Anleger in Linz am Rhein sind wir froh, dass unser Roadster nicht
tiefergelegt ist. Hinter der Betonrampe...
... fahren wir auf die
B42 auf, die dem Fluss in Richtung Bad Honnef und der Bahntrasse
von Neuwied nach Bonn-Beuel folgt. Vor dem Abzweig der Nebenstraße
nach Kasbach und
Ohlenberg sehen wir dann wieder den Felsklotz der Erpeler Ley vor
uns auftauchen, ...
... unter dem wir die
beiden erhaltenen Pfeiler der als "Brücke von Remagen"
bekannt gewordenen Ludendorff-Brücke passieren. Die im Jahr 1918 eingeweihte
Eisenbahnbrücke überquerte hier den Rhein. Im 2. Weltkrieg war
sie stark umkämpft: Am 07. März 1945 versuchte die deutsche
Wehrmacht vergeblich, die Brücke vor den anrückenden Alliierten
zu sprengen. Denen gelang es, über den noch intakten Rheinübergang
einen rechtsrheinischen Brückenkopf zu bilden, doch am 17. März
1945 stürzte die durch die versuchte Sprengung und tagelangen Granatbeschuss
schwer beschädigte Brücke ein. Sie wurde nach dem Krieg nicht wieder
aufgebaut.
Wenige Meter weiter ist
der Ortseingang von Erpel erreicht, hinter dem wir die B42 verlassen
und in die Bahnhofsstraße abbiegen. Ab hier ist die Auffahrt zur
Erpeler Ley ausgeschildert.
Leicht ansteigend passiert
die Bahnhofstraße den Bahnhof von Erpel, ändert dahinter ihren Namen...
... in "Erpeler Ley Straße",
die sich verengt und dreihundert
Meter weiter die zweigleisige Bahntrasse überquert.
Nach einem kurzen Anstieg läuft
die Erpeler Ley Straße auf die einspurige "Betonbrücke" zu,
die die inzwischen zurückgebaute, durch massive Betonverbauungen gesicherte
alte Gleistrasse überquert, die von der Ludendorff-Brücke
durch den Erpelerley-Tunnel kommend kurz darauf in die rechtsrheinische
Rheinstrecke einmündete. Hinter der Brücke zweigt nach links die
Orsberger Straße ab, auf der man nach Orsberg und Bruchhausen gelangt.
Die Straße zur Erpeler Ley biegt hier rechts ab...
... und quert, durch
Leitplanken und eine hohe, langgezogene Gabionenmauer gesichert,
einen steil zum Rhein hin abfallenden und oberhalb der Straße bebauten
Hang.
Nach etwas mehr als hundertfünfzig
Metern wendet sich die Straße nach Norden und steigt - nun "Kuhtweg"
genannt -
mit bis zu zehn Prozent dem Wald...
... und der ersten von
insgesamt fünf Kehren entgegen.
Durch die im Buchenwald
gelegenen Serpentinen gewinnt der Kuhtweg am Nordwesthang der Erpeler
Ley schnell an Höhe...
... und erreicht durch
den gerade verlaufenden, bis zu fünfzehn Prozent steilen Schlussanstieg
nach zwei Kilometern...
... das mehrere Hektar
große Plateau der Erpeler Ley.
Auf den erhofften Boxenstopp
hier oben müssen wir leider verzichten, denn die Waldgaststätte
Bergesruh ist bei unserem Besuch wegen einer mehrmonatigen Winterpause ebenso geschlossen...
... wie die etwas weiter südlich
am anderen Ende des Parkplatzes stehende Herbert's
Grillhütt'n der Einachser-Freunde Erpel, neben der ein Gedenkstein an eine Zeppelin-Überführungsfahrt
des Jahres 1909 erinnert, bei der ein Unwetter über der Erpeler
Ley das Luftschiff von Graf Zeppelin zur Umkehr zwang.
Oberhalb der Pfeilerreste der ehemaligen Ludendorff-Brücke
unten im Rheintal steht
am Rand des Plateaus ein großes Holzkreuz, das an die Opfer der Schlacht um die "Brücke
von Remagen" erinnert.
Von hier oben hat man
einen tollen Ausblick auf die Ortschaften Erpel und Unkel im Norden, ...
... auf Remagen und die
sich dahinter erhebenden Höhenzüge der Eifel im Westen...
... und über
Kasbach, Ockenfels und Linz am Rhein hinweg bis nach Bad Hönningen
im Süden.
Nach unserem Rundgang
kehren wir mangels einer Einkehrmöglichkeit zu unserem Roadster
zurück...
... und machen uns auf den Rückweg ins Rheintal.
Durch den noch winterlich kahlen Buchenwald rollen wir auf die oberste
Kehre zu...
... und passieren kurze
Zeit später die kleine
Schutzhütte in einer der Folge-Kehren.
Hinter der letzten Kehre
tauchen dann seitlich des Kuhtweges die ersten Häuser von Erpel vor uns auf...
... und entlang der Gabionenmauer
erreichen wir wieder die Einmündung der Orsberger Straße in die
Erpeler Ley Straße. Links abbiegend gelangt man von hier über die
"Betonbrücke" hinweg ins Zentrum von Erpel, geradeaus
weiterfahrend kommt man über Orsberg zur L252, die zu der auf 360 Metern
Höhe gelegenen Ortschaft Kretzhaus führt.
Weitere
Infos:
https://www.herrlichkeit-erpel.de/sehenswuerdigkeiten/erpeler-ley/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.