Lage: |
Alpen, Deutschland, Ammergauer Alpen, Bayern |
Talorte: |
Oberammergau und Oberau |
Streckenlänge: |
5 km ab Oberammergau und 5 Kilometer ab Oberau |
Maximale Höhe: |
869 m |
Maximale Steigung: |
9 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
September 2019 |
Der oberhalb von Oberammergau
und Oberau auf 869 Metern Höhe gelegene Ettaler Sattel
erhielt seinen Namen von der nahe der Scheitelhöhe gelegenen Gemeinde Ettal
im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, die durch das Benediktiner-Kloster
Ettal und das Schloss Linderhof weltbekannt wurde. Über den
zwischen dem 1.511 Meter hohen Ochsenspitz im Südwesten
und dem 1.486 Meter hohen Großen Laber gelegenen Ettaler
Sattel führt die gut ausgebaute Bundesstraße 23, die das Ammertal
mit dem Loisachtal verbindet. Die heutige Straße entstand aus
einem bereits im frühen Mittelalter genutzten steilen Saumweg, der im
14. Jahrhundert zu einem Fahrweg ausgebaut und Ende des
19. Jahrhundert als Bergstraße neu trassiert wurde, um
die hohen Steigungsmaxima von über 30 Prozent auf eine
Durchschnittssteigung von weniger als fünf Prozent zu reduzieren.
Wir beginnen unsere Fahrt in der
Dorfstraße des Passionsspielortes Oberammergau und passieren das
Museum der Stadt, ...
... die auch für ihre Lüftlmalereien
- hier das von Franz Seraph Zwinck gestaltete Pilatushaus in der Ludwig-Thoma-Straße
- weltbekannt ist.
Wir folgen der Ettaler Straße und
erreichen im Süden von Oberammergau die Bundesstraße B23, auf
die wir links abbiegend auffahren. Wegen den tiefhängenden,
schwarzen Regenwolken haben wir die Kamera ausnahmsweise hinter
der Frontscheibe montiert und erste Regentropfen geben uns recht:
Lieber einige Spiegelungen auf den Fotos als "Unterwasseraufnahmen"
durch ein nasses Objektiv.
Die B23 folgt zunächst dem Ufer
der Ammer, umgeht den Westabhang des 1.434 Meter hohen
Schaffelberg und erreicht als "Ammergauer Straße"
leicht ansteigend die Gemeinde Ettal, die von der großen Kuppel der Klosterkirche
St. Mariä Himmelfahrt überragt wird. Das Kloster
Ettal wurde
durch den exkommunizierten Kaiser Ludwig den Bayern im Jahr 1330 gegründet und beherbergte neben
einem Mönchs- und Nonnen- auch einen Ritterkonvent. Durch das vom
Kaiser aus Italien mitgebrachte und hier ausgestellte Gnadenbild der Ettaler Madonna wurde die Benediktinerabtei
zu einem stark besuchten Wallfahrtsort. Ihr heutiges Aussehen
erhielt die im Jahr 1744 ausgebrannte Klosteranlage durch den
nachfolgenden Wiederaufbau im Barockstil.
Die B23 passiert leicht ansteigend
die links der Straße gelegenen Parkplätze sowie den Eingangsbereich
der weitläufigen Klosteranlage. Dahinter ändert sich ihr Name
in "Werdenfelser Straße"...
... und nach einem Kilometer
erreicht sie den Ettaler Sattel, der durch ein rechts der Straße stehendes
Schild mit der Höhenangabe markiert ist. Hier wurde auch ein gebührenpflichtiger Wanderparkplatz angelegt, von
dem aus sich Touren zur Notkarspitze (1.889 m) und zum
Ziegelspitz (1.745 m) anbieten. Bei unserer
Überfahrt war er wetterbedingt ungenutzt.
Dahinter senkt sich die B23 mit
anfänglich etwa vier Prozent Richtung Loisachtal. Die Bundesstraße
23 ist dabei Teil der Deutschen
Alpenstraße, die vom Bodensee aus über Füssen, Oberammergau,
Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz und Tegernsee zum Königsee bei Berchtesgaden
führt.
Durch eine langgezogene Links-Rechts-Kurvenkombination
schwenkt die Bundesstraße als "Ettaler Bergstraße"
in südöstliche Richtung. Die schroffen,
durch Stahlseile gesicherten Felsen am linken Straßenrand vermitteln
nun das Flair einer echten Passstraße.
Mit einem Maximalgefälle von etwa
neun Prozent quert die auf der Talseite mit massiven Leitplanken
gesicherte Bergstraße den Südabsturz des 1.291 Meter
hohen Mühlbergs...
... und schlängelt auf eine 90-Grad-Kehre
zu, ...
... hinter der unsere Talfahrt
durch den Kriechverkehr vor einer zu Hangsicherungsarbeiten
installierten mobilen Ampelanlage jäh gestoppt wird.
Achthundert Meter weiter erreichen
wir schließlich den östlichen Talort Oberau
mit der 1938 erbauten katholischen Pfarrkirche St.
Ludwig, hinter der die B23 als "Ettaler Straße" in die von
Murnau kommende Bundesstraße B2 mündet, der wir zu einem Kurzbesuch ins
nahe Garmisch-Partenkirchen
folgen.
Auf der Rückfahrt von Garmisch-Partenkirchen
nach Oberammergau erreichen wir über die B2 südlich von Oberau
wieder den Abzweig der B23 zum Ettaler Sattel, ...
... auf die wir links abbiegend
auffahren. Nun sehen wir auch die auf der linken Straßenseite
gegenüber der St. Ludwig-Kirche stehende evangelische Heilandkirche
aus dem Jahr 1962. Etwas oberhalb überragt die weiße, erstmals
im 14. Jahrhundert erwähnte Filialkirche St. Georg die
Baumwipfel, die ihr heutiges Aussehen im Jahr 1664 erhielt.
Hinter den Gotteshäusern passieren
wir durch eine Rechtskurve den Gasthof Untermberg. Kurz hinter
der nachfolgenden AGIP-Tankstelle...
... beginnt dann die Auffahrt
zum Ettaler Sattel. In die Baustelle können wir diesmal zügig einfahren.
Die nachfolgende, übersichtliche
Kehre ist auf 40 km/h begrenzt und mit einer Natursteinmauer gegen
Steinschlag gesichert.
In der Folge umgeht die B23 bei
nun deutlich höherem Verkehrsaufkommen als bei der vormittäglichen
Talfahrt...
... wieder den Mühlberg, überquert
die an dessen Südhang entspringenden Bäche "Mauergraben"
und "Mühlgraben"...
... und erreicht dahinter wieder
das offene Weideland knapp unterhalb des Ettaler Sattels...
... und den Ortseingang von Ettal.
Vorbei am Benediktinerkloster folgen
wir der als "Ammergauer Straße" ausgeschilderten B23...
... und passieren die links der
Straße stehende ehemalige Johann-Nepomuk-Kapelle aus dem Jahr
1740, die seit 1806 in Privatbesitz ist und in der das Gästehaus
Hohenleitner Übernachtungsmöglichkeiten anbietet.
Dahinter folgen wir der Bundesstraße
nach Oberammergau...
... und besuchen das trotz Regenwetter
gut besuchte "Treffen
im Süden" auf dem Festplatz des Festspielortes, auf
dem sich im Laufe des Wochenendes insgesamt 262 Mazda MX-5 Roadster
einfinden, ...
... von denen einige das Treffen
mit einer Urlaubstour durch die Alpen verbinden. Sogar mit nachgezogenem
Logis.
Weitere
Infos:
https://www.alpenpaesse.de
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.