Lage: |
Alpen, Italien, Karnische Alpen, Friaul-Julisch Venetien |
Talorte: |
Località Casolare Caprizi und Tramonti di Sopra |
Streckenlänge: |
7,5 km ab Località Casolare Caprizi und 12 km ab Tramonti di Sopra |
Maximale Höhe: |
1.052 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
September 2019 |
Die als "Strada Regionale
552 di Passo Rest" (SR552) ausgeschilderte Passstraße über die Forcella di Monte
Rest verbindet gemeinsam mit der vorgelagerten Forcella
di Priuso das zur Gemeinde Socchieve
gehörende Dorf Priuso oberhalb des Lumiei-Tals mit den Ortschaften
Tramonti di Sopra und Tramonti
di Sotto im Val Tramontina. Die kehrenreiche Nordrampe
zur Forcella di Monte Rest ist dabei quasi die anspruchsvollere
Fortsetzung der Forcella di Priuso und beginnt an deren südlichem
Ende auf der Brücke über den Tagliamento bei Caprizi. Die Passstraße
nutzt
als Übergang die Senke zwischen dem Gipfel der 1.538 Meter hohen Vetta
Feletta im Westen und dem 1.780 Meter hohen Monte Rest im Osten.
Die ehemalige Staatsstraße über den Passo Rest ging im Jahr 2008
in die Zuständigkeit der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien
über, die sie zur Regionalstraße abwertete.
Die von Priuso kommende
und über die Forcella di Priuso führende
SR552 erreicht kurz hinter dem Wasserkraftwerk
von Caprizi auf einer Höhe von 530 Metern das breite Bett des Tagliamento
und geht auf der den Fluss überspannenden Brücke in die Nordrampe der Forcella di Monte Rest über.
Hinter der Tagliamento-Brücke folgt die Passstraße fast eben verlaufend
für etwa siebenhundert Meter dem Flussufer und passiert ein Hinweisschild,
das die Befahrbarkeit der Forcella di Monte Rest signalisiert, denn
im Winter wird die Bergstraße nicht freigehalten.
Nach der Geraden wendet sich die Strada
Regionale 552 di Monte Rest vom Flussufer ab und umgeht mit etwa
sechs Prozent Steigung die auf 630 Metern Höhe gelegene Alm "Malga Grasia".
Dahinter folgt sie gut
ausgebaut und an exponierten Stellen mit Leitplanken gesichert für
ein kurzes Stück dem Bett des Rio Grasia, der am Westhang
des 1.700 Meter hohen Monte Auda entspringt und dem nahen Tagliamento
zustrebt, ...
... überquert dann deutlich
schmaler werdend den Gebirgsbach und läuft mit knapp zehn Prozent
Steigung auf die unteren Kehren der Nordrampe zu.
Mit Hilfe von zehn Kehren
und Zwischengeraden, die in den steilen Nordwestabfall des Monte Rest gesprengt
wurde, geht es nun mit bis
zu zwölf Prozent Steigung bergauf. Auf weiten Strecken wurde die senkrechte und teilweise sogar überhängende Bergseite mit Betonverbauungen
und Stahlnetzen
gegen Steinschlag gesichert.
Die Nordrampe führt
überwiegend durch dichten Mischwald, aber an einigen baumlosen,
steil abfallenden Hangabschnitten hat man schöne Ausblicke ins Tal des Tagliamento.
Fünf Kilometer hinter
der Tagliamento-Brücke führt die Nordrampe auf 920 Metern Höhe
in einen engen Kehrtunnel, ...
... hinter dem die Steigung
zwar etwas zurück geht, dafür muss aber trotz der Betonsicherungen
wieder mit Steinschlag gerechnet werden.
Zweieinhalb Kilometer hinter dem Kehrtunnel liegt dann auf 1.094 Metern
Höhe die von Wald umgebene Scheitelhöhe
der Strecke vor uns. Ein Passschild sehen wir nicht,
dafür signalisiert ein Hinweisschild, dass wir die Gemeindegrenze
zwischen Priuso und Tramonti di Sopra überfahren. Bis zum 30. September 2017 verlief über die Passhöhe auch
die Grenze zwischen den danach
aufgelösten Provinzen Udine
und Pordenone.
Radsportgeschichte schrieb der Passo Monte Rest im
Jahr 1987: Damals war der Gebirgsübergang im Programm der 15. Etappe
des Giro d'Italia. Auf der Abfahrt vom Monte Rest Richtung Etappenziel
Sappada lies Stephen Roche entgegen
der Stallorder den in der Gesamtwertung führenden Mannschaftskollegen
und Titelverteidiger Roberto Visentini mehr als sieben Minuten hinter
sich und holte letztlich den Gesamtsieg der Rundfahrt. Danach war
von Betrug und Verrat die Rede...
Vierhundert Meter hinter dem Scheitel erreichen wir die auf 1.052 Metern
Höhe gelegene und zur Casera
Somp le Mont gehörende Malga Rest.
Im Vorjahr wurde das am Hang des Monte Rest gelegene Hauptgebäude
der Malga Rest nach längerem Leerstand saniert und wiedereröffnet. Die Hochalm kann auch über den vom Club
AIpino Italiano (CAI)
unterhaltenen Wanderweg Sentiero-Ursula-Nagel
erreicht werden, der von der Forcella di Monte Rest über die Casera
della forca
Sopareit auf den Gipfel des 1.908 Meter hohen Monte Valcalda
und weiter ins Val di Preone führt.
Seitlich der Malga Rest und etwas oberhalb der Passstraße wurde
zu Beginn der 1980er Jahre durch die Alpini-Gruppe des Tramontina-Tal die "Chiesetta degli Alpini
a Forcella Rest" errichtet, die im August 1982 geweiht wurde. Die
Kapelle gedenkt allen im Krieg ums Leben gekommen Alpini.
Hinter der Malga Rest senkt sich die Südrampe mit etwa sechs Prozent Gefälle...
... auf den Westabsturz des Monte Rest und die erste von insgesamt
sechsundzwanzig Kehren zu, in denen sich das Gefälle auf bis zu
zehn Prozent erhöht.
Die Passstraße windet sich aussichtsreich durch die Kehren hinunter
in das schmale und
tief eingeschnittene Tal des Gebirgsbaches Rio Pecol, der oberhalb
der Malga Rest entspringt und dem Torrente Vielia zufließt.
Umso tiefer wir kommen, desto mehr nimmt der Baumbestand seitlich
der Fahrbahn zu, ...
... der die Aussicht immer mehr einschränkt .
Hinter der oberen Kehrengruppe passiert die Südrampe die auf 950 Metern
Höhe gelegene Casera Chiarpegnis...
... und läuft dann auf die sechzehn Serpentinen der mittleren Kehrengruppe
zu.
Dahinter schlängelt sich die Südrampe in das Tal des Rio Vielia,
wo noch einmal drei Kehren zu durchfahren sind.
Nun quert die SR552 den Osthang des 805 Meter hohen Monte Rovin,
passiert deutlich flacher werdend den Weiler Borgata Maleon...
... und erreicht zwölf Kilometer hinter der Scheitelhöhe den auf
420 Metern Höhe gelegenen südlichen Talort Tramonti di Sopra
im Val Tramontina, hinter dem sich die Gipfel des Col della Luna (1.422 m)
und des Monte Crepa (1.177 m) erheben.
Über das tiefer im Tramonti-Tal gelegene Tramonti di Sotto erreichen
wir schließlich das breite, weitgehend ausgetrocknete Bett des Fiume Meduna,
von wo aus wir über Meduno und Travesioin Richtung Pinzano al Tagliamento
weiter touren, denn wir wollen über die Sella Chianzutan zurück
zu unserem Quartier
im Lesachtal zurückfahren.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.