Lage: |
Alpen, Italien, Karnische Alpen, Friaul - Julisch Venetien |
Talorte: |
Campolongo di Cadore und Comegliàns |
Streckenlänge: |
10 km ab Campolongo di Cadore und 23 km ab Comegliàns |
Maximale Höhe: |
1.542 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2019 |
Die südlich von Comegliàns
beginnende "Strada Regionale 465 della Forcella Lavardet e
di Valle San Canciano" (SR465) führt durch das Val Pesarina
hinauf zur Forcella Lavardet, wo sie die nach Südwesten verlaufende
SS619 nach Vigo di Cadore erreicht und wo die "Strada Provinciale
465 della Forcella Lavardet" (SP465) als Lavardet-Nordrampe
hinunter nach Campolongo di Cadore führt. Letztere wurde in den
1970er und 1980er Jahren durch Sturzwasser und Murenabgänge mehrfach stark beschädigt,
großteils nur noch provisorisch als Schotterweg wieder hergestellt
und ist heute für den motorisierten Verkehr gesperrt.
Vom Plöckenpass kommend
erreichen wir über Sutrio und vorbei an der im Jahr 1497 erstmals
erwähnten Chiesa
di San Floriano in dem zur Gemeinde Comegliàns gehörenden Dorf
Pavolaro die SR465, ...
... die knapp ein Kilometer südlich des
etwa fünfhundert Einwohner zählenden Comegliàns nach Westen abbiegt und direkt
danach auf der
hundert Meter langen Brücke "Ponte Entrampo" den jahreszeitlich
bedingt nur wenig Wasser führenden "Torrente Degano" überquert.
Hinter der Brücke führt
die
Regionalstraße leicht ansteigend durch das Dorf Patuscera und folgt dann dem
Bett des am 1.999 Meter hohen Col Cervera entspringenden und
dem Degano zufließenden "Torrente
Pesarina", nach dem das Tal benannt wurde.
Nach etwa 1,5 Kilometern
passiert die SR465 im Dorf Croce
den Abzweig der Nebenstraße nach Sostasio, wo eine monumentale
Uhr neben
der exakten Zeit auch die Stellung von Sonne und Erde in Konstellation
zu den Sternbildern zeigt.
Vier
Kilometer hinter der Brücke über den Torrente Degano erreicht die
Bergstraße das einhundertzwanzig
Einwohner zählende Dorf Avausa
mit der Chiesa
di San Osvaldo. Die ab dem Jahr 1580 erbaute Kirche wurde 1605 fertig gestellt,
der freistehende Glockenturm
wurde 1866 ergänzt.
Achthundert Meter hinter
Avausa taucht vor uns die auf 660 Metern Höhe gelegene Ortschaft
Prato Carnico mit dem schiefen, restaurierten Glockenturm der im Jahr 1700
durch ein Erdbeben beschädigten und danach verfallenen Pfarrkirche
auf. Rechts der Straße erinnert ein rosafarbenes Rennrad mit zwei
Uhren in den Rädern an die Durchfahrt des Giro d'Italia im Jahr
2014. Im Pesarina-Tal findet man eine Reihe weiterer Monumental-Uhren
und im Uhrenmuseum
in Pesariis wird deutlich, dass hier bereits im frühen 18. Jahrhundert
Uhren hergestellt wurden, die wegen ihrer Qualität weit über die
Grenzen der Region hinaus begehrt waren.
Ist die SR465
in Prato Carnico noch in perfektem Zustand...
... so ändert
sich das wenige hundert Meter weiter im Nachbarort Piera, ...
... wo die
SR465 nun langsam den Charakter einer Bergstraße annimmt...
... und im
knapp zwei Kilometer entfernten Pesariis beginnt dann auch der bis
zu neun Prozent steile Anstieg Richtung Scheitelhöhe.
Auch hinter Pesariis
folgt die Strada Regionale dem
Pesarina-Tal, quert dabei den bewaldeten Südhang des 1.257 Meter
hohen Colle Chiavaz....
... und ist
in Teilbereichen mit hohen Betonmauern gegen Steinschlag und
Hangrutsch gesichert.
Durchgängig
ist diese Absicherung aber nicht.
Wenige hundert
Meter weiter quert die Passstraße den steilen Südabfall des 2.288 Meter
hohen Creton di Tol und erreicht die erste von mehreren Lawinengalerien.
In der Folge
überquert sie den Rio Tesis sowie den Rio Siera. Beide Gebirgsbäche
entspringen unterhalb
des 1.70 Meter hohen Col di Siera und speisen den Torrente
Pesarina.
Die SR465
dreht nun nach Südwesten ab und quert, durch drei kurz aufeinander
folgende Galerien geschützt, den Südostabsturz des 2.472 Meter
hohen Creton di Culzei.
Dahinter steigt
die Bergstraße auf rauer werdendem Asphalt durch zwei Kehren bergauf...
... und passiert
das im Jahr 1972 eröffnete Albergo
Pradibosco, das über 96 Betten, ein Restaurant, eine Bar und
einen hauseigenen Skilift verfügt.
Nach einer
weiteren Kehre durchfahren wir das auf 1.250 Metern Höhe gelegene
Langlauf-Skigebiet
Pian di Casa - Pradibosco, dessen Liftanlagen...
... und Loipenüberführungen
jüngeren Datums sind.
Dahinter läuft
die Passstraße schnurgerade an Holzlagerplätzen und einem verlassenen
Haus vorbei auf den 1.999 Meter hohen Col Cervera zu.
Hier oben
haben die schweren Frühjahrs- und Herbstunwetter des letzten Jahres
den Bergwald fast komplett vernichtet und die Aufräumarbeiten sind
noch lange nicht abgeschlossen.
Drei Kehren
weiter überqueren wir auf 1.440 Metern Meereshöhe massiv leitplankengeschützt
den unterhalb der Forcella Lavardet entspringenden Ampiadè-Bach...
... und zwei
weiteren Kehren passieren wir auf dem Schlussanstieg die Grenze
zwischen dem Friaul und Venetien.
Dreiundzwanzig
Kilometer hinter Comegliàns erreichen wir schließlich unterhalb
der bis zu 2.320 Meter hohen Felswände des Creta-di-Mimoias-Massivs die Scheitelhöhe der Forcella Lavardet. Nach rechts geht es
hier noch wenige Meter auf Asphalt weiter bis zur Absperrung der beschädigten
und mit Pkw nicht mehr befahrbaren Nordrampe hinunter nach Campolongo di Cadore, nach links führt
die Strada Provinciale 619 über die Sella
Ciampigotto ins Cadore-Tal, das auch als
das "Tal de Gelatieri" bekannt wurde.
Nach einem
kurzen Boxenstopp touren wir von hier aus weiter zur nahe gelegenen
Sella di Rioda und über Ampezzo zum Passo della Mauria.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.