Lage: |
Alpen, Italien, Livignoalpen, Lombardei |
Talorte: |
Livigno, St. Moritz und Tirano |
Streckenlänge: |
12 km
ab Livigno, 42 km ab Tirano und |
Maximale Höhe: |
2.315 m |
Maximale Steigung: |
13 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
September 2017 |
Die Bergsstraße über
den Forcola di Livigno verbindet Livigno mit der Bernina-Passstraße,
über die nach Süden das Val di Poschiavo und Tirano im italienischen
Veltlin ebenso erreicht werden kann wie über den Scheitel des
Berninapasses und durch das Val Bernina der Wintersportort St.
Moritz im Schweizer Engadin. Die nur in den Sommermonaten befahrbare
Straße über den Livignopass wurde in der zweiten Hälfte der
1930er Jahre gebaut. Das Tal von Livigno ist trotz seiner Höhenlage
auf über 1.800 Metern seit mehr als tausend Jahren besiedelt
und wurde im 17. Jahrhundert autonom. 1805 wurde es von
Napoleon wegen seiner Abgeschiedenheit zu einer zollfreien Zone
erklärt, die in der Folge von der k.u.k Monarchie und später
auch von Italien und der Europäischen Union bestätigt wurde.
Wir befahren den Forcola
di Livigno vom Scheitel des Berninapasses aus. Über die
kurven- und aussichtsreiche Bernina-Südrampe...
... erreichen wir nach
etwa zwei Kilometern den gut ausgeschilderten Abzweig nach Livigno.
Hinter der Abzweigung steigt
die Passstraße zur
Hochebene "Plan da li Tegi" leicht an und folgt dem
Bachbett des Poschiavino. Nach einem Kilometer quert
sie zur rechten Talseite, ...
... um zwischen den Flanken
des 2.413 m hohen Gess
und des 2.590 m hohen Li Rüzi nun deutlich
steiler der Hochebene "Plan di Gess"
zuzustreben.
Vier Kilometer hinter
dem Abzweig erreichen wir den zwischen den Gipfeln des 3.044 m
hohen Piz dals Lejs und des 3.059 m hohen
Monte Vago gelegenen
Scheitel des
Forcola di Livigno. Die über die Passhöhe verlaufende
Staatsgrenze zwischen der Schweiz und Italien
können wir ohne Kontrolle überqueren, denn die
italienische Zollstation ist bei unserem Besuch
unbesetzt.
Seitlich der Grenzstation
steht knapp unterhalb des 2.315 m hohen
Scheitels eine ehemalige Kaserne der Guardia
di Finanza, die im Jahr 2014 nach den Plänen
des Architekten Enrico Bellotti aus Bormio zu
dem modernen Café und Restaurant "Foresteria 2315"
umgebaut wurde. Im zugehörigen Ladenlokal
werden Reisenden zollfreie Spirituosen, Kosmetika,
Parfüme und Tabakwaren angeboten,
für die auch keine Mehrwertsteuer erhoben wird.
Auf der gegenüber
gelegenen Straßenseite steht das "Rifugio Tridentina
alla Forcola de Livigno", das neben Speisen
und Getränken auch Übernachtungsmöglichkeiten
anbietet. Das Rifugio wurde in den Jahren 1915
bis 1918 errichtet und Ende der 1970er Jahre
umgebaut und modernisiert. Bergsteiger nutzen
das Haus als Ausgangspunkt für Touren auf die
Gipfel von Piz Minor, Monte Vago, Pizzo Orsera
und Piz dals Lejs, Wanderer erreichen von
hier aus die Bergseen Lago di Monte, Lago Minor
und Laghetti della Forcola.
Vom Rifugio
Tridentina hat man
einen schönen Blick
auf
den oberen Teil
der
"Via Forcola" genannten Nordrampe,
die durch das Valle
di Forcola und entlang des
Baches Spöl zur
Alpe Vago führt...
... und die
durch mehrere kurze
Galerien gegen
Steinschlag und
Lawinen gesichert
ist.
Hinter der
Alpe Vago folgt
die Forcola-Straße
ohne nennenswerte
Kurven und mit einem
durchschnittlichen
Gefälle von nur
drei Prozent den
Almwiesen des Valle
di Livigno und passiert die Weiler Tresenda,
Compart und Palipert.
Neun Kilometer
hinter der Passhöhe
taucht dann
der Kirchturm der
Chiesa di San Rocco
vor uns auf. Die
kleine Kirche des
Dorfes San Rocco
wurde ab 1592 erbaut
und 1624 den Heiligen
Fabiano und Sebastiano
geweiht, der Glockenturm
wurde in den 1640er
Jahren ergänzt.
Kurz darauf
sehen wir den
Wintersportort Livigno
und den Stausee Lago del Gallo vor uns liegen.
Hier füllen wir für 98 Cent pro Liter Superbenzin
den plötzlich
viel zu kleinen
Tank unseres Roadsters
bis zum
Anschlag,
um dann zum Passo
d'Eira weiterzufahren.
Weitere
Infos:
http://alpenrouten.de
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.