Lage: |
Alpen, Österreich, Lavanttaler Alpen, Steiermark |
Talorte: |
Köflach und Weißkirchen in Steiermark |
Streckenlänge: |
23 km ab Köflach und 18 km ab Weißkirchen |
Maximale Höhe: |
1.551 m |
Maximale Steigung: |
13 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
September 2019 |
Die
über das Gaberl führende österreichische Bundesstraße B77 verbindet
die ehemalige Bergbaustadt Köflach mit der im Murtal gelegenen Marktgemeinde
Weißkirchen in Steiermark. Die auch "Gaberl Straße"
genannte B77 nutzt dabei die Senke zwischen dem 1.666 Meter
hohen Ofnerkogel im Norden und dem 1.706 Meter hohen Wölkerkogel
im Süden. Das aussichtsreich zwischen der Stub- und der Gleinalpe
gelegene Gaberl wird im Sommer gerne von Wanderern aufgesucht, in
der kalten Jahreszeit zieht das Skigebiet
Gaberl besonders wintersportbegeisterte Familien an, weshalb
die Gaberl Straße keiner Wintersperre unterliegt.
Von unserem
Urlaubsquartier Haus
Rena in Reifnitz am Wörthersee kommend erreichen wir auf der
B78 über den Obdacher Sattel die aus der Bezirkshauptstadt Judenburg kommende B77, die
uns in die Gemeinde Weißkirchen in
Steiermark führt.
Die
innerhalb der Ortschaft "Judenburger Straße" genannte
B77 schlängelt sich durch die knapp fünftausend Einwohner zählende
Marktgemeinde, die vom Turm der Pfarrkirche überragt wird. Das Gotteshaus
stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde dem Heiligen
Veit geweiht. 1901 wurden Teile der Kirche abgebrochen und in den Folgejahren neu erbaut,
der Turm und der Chor
blieben jedoch erhalten.
Hinter
Weißkirchen verläuft die Gaberl Straße fast eben und mit weit gezogenen
Kurven durch Acker- und Weideland...
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und erreicht nach zwei Kilometern das auf 700 Metern Höhe gelegene
Dorf Allersdorf, das nahtlos in die Ortschaft Großfeistritz übergeht.
Hinter
Großfeistritz wendet sich die Gaberl Straße nach Südosten, läuft
auf ein Waldgebiet zu und beginnt mit bis zu acht Prozent anzusteigen.
Drei
Kilometer hinter Großfeistritz hat die B77 an der Einmündung
des Lichteneggerwegs bereits eine Höhe von 930 Metern erreicht.
Dahinter
geht es in weiten Kurven mit vier bis sechs Prozent Steigung durch
ein weiteres Waldstück am Nordosthang der 1.030 Meter hohen Merlhöhe.
Vor dem Weiler Königsbauer und dem Abzweig der Landstraße nach
Mitterlobming hat die Passstraße dann tausend
Meter Meereshöhe erreicht.
Die
Gaberl Straße schwingt nun aussichtsreich durch Weideland hinauf
zur 1.026 Meter hohen Kreuzerhöhe, ...
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hinter der sie zwanzig Höhenmeter verliert, um kurz darauf
das seitlich und etwas unterhalb der Fahrbahn gelegene "Wirtshaus Lärchenwirt"
zu passieren, das in manchen Karten als "Wirtshaus Leonhardbauer"
bezeichnet wird.
Sieben
Kilometer hinter Weißkirchen steigt die Passstraße beim Abzweig
der "Stüblergraben-Gaberlstraße" dann mit bis zu sechs
Prozent wieder an...
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und verläuft, weiter ansteigend, auf dem Bergkamm zwischen dem Tal des Feistritzbaches
im Süden (rechte Straßenseite) und dem Tal des Lobmingbaches (linke
Straßenseite) im Norden zum Abzweig der steil abfallenden Lobminger
Straße (L504) nach Knittelfeld.
Dahinter
umgeht sie im Norden die 1.121 Meter hohe Birkerhöhe...
...
und erreicht durch zwei im Wald gelegene Kehren eine auf 1.310 Metern
Meereshöhe gelegene Hochalm, über die die Gemeindegrenze zwischen
Großlobming und Weißkirchen verläuft.
Auf
den folgenden drei Kilometern führt die Gaberl Straße mit Steigungswerten
bis zu acht Prozent wieder durch den Bergwald.
Etwas
mehr als siebzehn Kilometer hinter Weißkirchen in Steiermark
taucht dann vor der
Motorhaube unseres Roadsters der in einer weiten Linkskurve zwischen
dem 1.598 Meter hohen Plankogel und dem 1.547 Meter hohen
Gaberl auf
1.151 Metern Höhe gelegene Scheitel mit zwei Liftanlagen
für Wintersportler auf.
Der
Gaberl-Scheitel wird vom Gaberlhaus
dominiert, dessen Fassade ein großes Edelweiß ziert. Ein erstes Gebäude wurde hier oben auf der Stubalm
vor mehr als
150 Jahren von Gabriel Klauzer errichtet, der "Gaberl"
genannt wurde und dessen Spitzname dem Gebäude sowie dem Passübergang seinen Namen
gab. Das heutige Gaberlhaus wurde von der DuOeAV-Sektion
Köflach errichtet und am 10. Juni 1909 eingeweiht. Im Jahr 1963
wurden Umbau- und Sanierungsarbeiten notwendig, drei Jahre später
wurde das Gaberlhaus wieder eröffnet. Seit dem Verkauf des Gebäude
im Jahr 1988 ist es ein Vertragshaus des Alpenvereins.
Eine weitere Einkehrmöglichkeit ist der seitlich des Gaberlhauses
angesiedelte Sportgasthof
Lipp. Die hinter den beiden Gebäuden gelegene Dr.
Otto-Koren-Hütte wird dagegen als reine Selbstversorgerhütte
nur für Alpenvereinsmitglieder betrieben. Über das Gaberl verläuft
der 520 Kilometer lange Nord-Süd-Weitwanderweg
05, der den Böhmerwald mit dem Steirischen Weinviertel bei Eibiswald
verbindet.
Wir
parken die Roadster neben dem mit Aufklebern zugepflasterten Passschild,
legen
auf der Terrasse des Gaberlhauses einen ausgedehnten Boxenstopp ein...
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und genießen dabei die Panoramaaussicht über die Höhenzüge der Gleinalpe
hinweg bis zur Hochschwabgruppe.
Vor
dem Sportgasthof Lipp beginnt die Ostrampe der Gaberl Straße, ...
...
die zunächst mit sechs bis acht Prozent Gefälle den Osthang des
Plankogels quert und auf den Ofnerkogel zuläuft, ...
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vor dem sie dann nach Osten abdreht und nun mit bis zu zwölf Prozent
Gefälle zu einer Doppelkehre führt.
Die
sechs bis acht Meter breite Ostrampe ist perfekt ausgebaut und die Kehren - hier Kehre "Puffingreihe"
auf 1.190 Metern Höhe - wurden sogar mit Überbreite angelegt.
Hinter
der Kehre Puffingreihe läuft die Ostrampe auf die "Kammkehre"
zu, vor der ein kleiner Parkplatz angelegt wurde.
Die
vierte, unterste Kehre verfügt über einen Notweg und im Kurvenscheitel
überquert die Gaberl Straße den Sallabach, ...
... dem
sie unterhalb der Ruine
Klingenstein mit maximal sechs Prozent Gefälle für zwei Kilometer folgt...
...
um dann das zur Marktgemeinde Maria Lankowitz gehörende Bergdorf Salla mit der Pfarrkirche
Sankt Peter und Paul zu erreichen. Das Gotteshaus wurde bereits Mitte
des 13. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Die ursprünglich
romanische Kirche erhielt ihr heutiges gotisches Aussehen im frühen
16. Jahrhundert durch einen Umbau.
Hinter
Salla folgt die Gaberl Straße kurvenreich weiter dem Sallabach,
passiert das Gasthaus
Katzbachbrücke...
... und
erreicht nach neun Kilometern Krenhof. Hier zweigt die Landstraße
nach Graden ab und hier mündet der Sallabach in den Gradnerbach,
...
...
dem die Gaberl Straße nun in südlicher Richtung durch das Gradnertal
folgt...
...
und dreiundzwanzig Kilometer hinter der Gaberl-Scheitelhöhe den
östlichen Talort Köflach
zu erreichen. Die knapp zehntausend Einwohner zählende Stadtgemeinde
profitierte fast zweihundert Jahre lang vom Braunkohleabbau, weltbekannt
wurde sie aber durch das Lipizzanergestüt im Ortsteil Piber, das im Jahr
1998 sein zweihundertjähriges Jubiläum feierte. Zusammen mit den
Gemeinden Bärnbach, Maria Lankowitz und Voitsberg bildet Köflach
den Tourismusverband Lipizzanerheimat.
Im
Zentrum von Köflach endet die Gaberl Straße. Wir fahren hier auf
die "Packerstraße" genannte B70 auf, um über Edelschrott zum Packsattel weiter zu touren.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de/
Youtube-Video:
Mit
dem Mazda MX-5 aufs Gaberl
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.