Lage: |
Alpen, Österreich, Zillertaler und Kitzbüheler Alpen, Tirol und Salzburg |
Talorte: |
Zell am Ziller, Krimml und Wald im Pinzgau |
Streckenlänge: |
30 km ab Zell am Ziller, 7 km ab Krimml und |
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13 Kilometer ab Wald im Pinzgau |
Maximale Höhe: |
1.531 m |
Maximale Steigung: |
15 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Tageskarte PKW 9,50 Euro, Motorräder 6,50 Euro - Stand 2018 |
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Motorrad-Tourticket für Kombi mit Großglockner- und Nockalmstraße 37,50 Euro |
Letztmals befahren: |
August 2018 |
Der Gerlospass verbindet
die Gemeinde Zell am Ziller in Tirol mit der salzburgischen
Ortschaft Wald im Pinzgau. Die aus dem Zillertal heraufkommende
und seit dem Jahr 1964 durchgängig befahrbahre Gerlosstraße
teilt sich kurz hinter der Scheitelhöhe: Nach Nordosten führt die
mautfreie Alte Gerlosstraße (auch Ronachweg) über die Pinzgauer
Höhe nach Wald im Pinzgau, nach Südosten verlaufend beginnt
am Abzweig die von der Großglockner Hochalpenstraßen AG von 1960
bis 1962 erbaute, mautpflichtige
"Gerlos Alpenstraße" hinunter nach Krimml. Geplant wurde die Gerlos Alpenstraße
von Franz Wallack, dem Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße.
In Radsportkreisen wurde der Gerlospass als Etappe der internationalen
Mehrtages-Radrennen
Giro d'Italia und Österreich-Rundfahrt bekannt.
Von der Schlegeis
Alpenstraße kommend erreichen wir auf der "Zillertalstraße"
die im hinteren Zillertal gelegene Marktgemeinde Zell am Ziller, wo wir nach
einer Tunneldurchfahrt die B169 verlassen und der
Ausschilderung "Gerlospass" folgen.
Nach knapp dreihundert
Metern treffen wir auf die vom Zeller Ortskern kommende und als
Bundesstraße 165 ausgeschilderte "Gerlosstraße",
der wir nun links abbiegend in südwestlicher Richtung folgen.
Zweihundert Meter weiter
dreht die gut ausgebaute Straße vor dem "Gasthaus Waldheim" durch eine lang gezogene
Linkskurve nach Südosten ab und beginnt zum Gerlostal hin anzusteigen,
auf dessen Nordseite sich der 2.264 Meter hohe Karspitz erhebt.
Nach knapp einem Kilometer
hat sich die Steigung auf bis zu neun Prozent erhöht und vor uns
taucht die erste von sechs Kehren auf.
Hinter Kehre drei passieren
wir das Appartementhaus Braunshof, ...
... und
nach Kehre sechs erreichen
den fünf Kilometer von Zell am Ziller entfernten Weiler Unterberg,
der zur Gemeinde Hainzenberg gehört. Der Ort wurde im frühen 14. Jahrhundert
erstmals urkundlich erwähnt, ab dem 16. Jahrhundert existierte
hier ein Goldbergwerk, das Ende des 19. Jahrhunderts wegen
Unrentabilität stillgelegt wurde. Um das geförderte Golderz schneller
zu den Schmelzen abtransportieren zu können, baute man um 1630 einen
30 Kilometer langen Karrenweg nach Zell am Ziller und Wald
im Pinzgau, den Vorläufer der Gerlos-Passstraße.
Hinter Hainzenberg steigt
die Gerlosstraße mit sechs bis acht Prozent weiter an, passiert den Weiler Innerberg
und quert dahinter die Nordabfälle
des hohen Gerloskogerl (1.682 m), des Gerlosstein (2.166 m)
und des Torhelm (2.452 m).
Neun Kilometer hinter
Hainzenberg sehen wir dann den Speicher
Gmünd links der Gerlosstraße liegen, der vom Gerlosbach gespeist
und zur Ziller hin entwässert wird.
Die Gerlosstraße wird
nun deutlich flacher und kurz hinter dem Speichersee
passieren wir den Ortseingang des Weilers Gmünd, ...
... der zu der Gemeinde
Gerlos gehört, die wir zwei Kilometer weiter erreichen. Gerlos profitiert
vom Tourismus: Im Sommer zieht der Ort Sommerfrischler und Bergwanderer an, im Winter ist
er Basisort des Skigebiets "Zillertal Arena", das über
mehr als 50 Skilifte verfügt und zu den noch schneesicheren Skigebieten
zählt. Besondere Sehenswürdigkeiten bietet der
Ort nicht, abgesehen vielleicht von der barocken Pfarrkirche
zu den hll. Leonhard und Lambert aus dem Jahr 1735, deren Turm die Appartementhäuser
und Hotels der Ortschaft noch knapp überragt.
Hinter Gerlos geht es
mit bis zu zehn Prozent Steigung und vorbei an der begrünten Staumauer des
Speichers Durlaßboden durch zwei
Kehren, dahinter quert die Westrampe den Südhang der 2.315 Meter hohen Königsleitenspitze.
Der Scheitel des Gerlospasses
liegt nahe der Pistenüberführung vor dem Abzweig der Nebenstraße
in das Wintersportgebiet
Königsleiten. Hier verläuft die Grenze zwischen den Bundesländern
Tirol und Salzburg und die Passhöhe bildet die Wasserscheide zwischen
der dem Inn zustrebenden Ziller im Westen und der östlich abfließenden
Salzach, die in die Donau mündet.
Von dem kleinen Parkplatz
rechts der Passstraße hat man einen tollen Ausblick auf den gut
120 Meter tiefer
gelegenen Speicher Durlaßboden, hinter dem sich
die Gipfel von Steinkarkopf (2.475 m), Seekarkopf (2.608 m),
Rosskopf (2.845 m), Trisselkopf (2.694 m), Hahnenkamm
(3.209 m), Schneekarspitze (3.210 m), Sichelkopf (2.982 m)
und Ankenkopf (2.700 m) erheben. Man kann von hier aus auch
die kläglichen Reste der Gletscher Weißkarkees,
Wildgerloskees und Schönachkees erkennen.
Der sechs Kilometer
lange, bis zu zwei Kilometer breite und fünfundfünfzig Meter tiefe
Speichersee Durlaßboden wurde 1966 fertig gestellt. Er dient nicht
nur der Stromerzeugung, sondern ist auch als Ausflugsziel sehr beliebt,
denn hier darf gebadet, gesegelt und gesurft werden, man kann hier
Tretboote ausleihen und hier existiert die
höchstgelegene Segel- und Surfschule Österreichs.
Sechshundert Meter hinter
dem Scheitel erreichen wir dann eine Straßengabelung: Geradeaus
führt die nun noch auf 1.631 Meter ansteigende, gut ausgebaute
"Gerlos Alpenstraße" zur Mautstelle und dann an den berühmten Krimmler
Wasserfällen vorbei hinunter nach Krimml; wir folgen links abbiegend der
schmaleren "Alten Gerlosstraße" zur nahen
Pinzgauer Höhe
und weiter nach Wald im Pinzgau.
Weitere
Infos:
https://www.gerlosstrasse.at/gs/de/index
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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
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