Touren mit dem Mazda-Roadster MX-5 über Gebirgsstraßen, Pässe, Hellinge und Klimmen
    
Gerlospass
(Ronachweg)
    



Der Gerlospass verbindet die Gemeinde Zell am Ziller in Tirol mit der salzburgischen Ortschaft Wald im Pinzgau. Die aus dem Zillertal heraufkommende und seit dem Jahr 1964 durchgängig befahrbahre Gerlosstraße teilt sich kurz hinter der Scheitelhöhe: Nach Nordosten führt die mautfreie Alte Gerlosstraße (auch Ronachweg) über die Pinzgauer Höhe nach Wald im Pinzgau, nach Südosten verlaufend beginnt am Abzweig die von der Großglockner Hochalpenstraßen AG von 1960 bis 1962 erbaute, mautpflichtige "Gerlos Alpenstraße" hinunter nach Krimml. Geplant wurde die Gerlos Alpenstraße von Franz Wallack, dem Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße. In Radsportkreisen wurde der Gerlospass als Etappe der internationalen Mehrtages-Radrennen Giro d'Italia und Österreich-Rundfahrt bekannt.



Zillertalstraße bei Zell am Ziller vor dem Abzweig zur Gerlospass


Von der Schlegeis Alpenstraße kommend erreichen wir auf der "Zillertalstraße" die im hinteren Zillertal gelegene Marktgemeinde Zell am Ziller, wo wir nach einer Tunneldurchfahrt die B169 verlassen und der Ausschilderung "Gerlospass" folgen.



Abzweig von der Zillertalstraße bei Zell am Ziller auf die Gerlosstraße zum Gerlospass


Nach knapp dreihundert Metern treffen wir auf die vom Zeller Ortskern kommende und als Bundesstraße 165 ausgeschilderte "Gerlosstraße", der wir nun links abbiegend in südwestlicher Richtung folgen.



Gerlosstraße zwischen Zell am Ziller und Unterberg im Gerlosbachtal vor dem Karspitz


Zweihundert Meter weiter dreht die gut ausgebaute Straße vor dem "Gasthaus Waldheim" durch eine lang gezogene Linkskurve nach Südosten ab und beginnt zum Gerlostal hin anzusteigen, auf dessen Nordseite sich der 2.264 Meter hohe Karspitz erhebt.



Gerlosstraße zum Gerlospass zwischen Zell am Ziller und Unterberg vor der ersten von sechs Kehren


Nach knapp einem Kilometer hat sich die Steigung auf bis zu neun Prozent erhöht und vor uns taucht die erste von sechs Kehren auf.



Gerlosstraße zum Gerlospass vor dem Braunhof zwischen Kehre drei und vier oberhalb von Zell am Ziller


Hinter Kehre drei passieren wir das Appartementhaus Braunshof, ...



Gerlosstraße zum Gerlospass vor dem Ortsteil Unterberg der Gemeinde Hainzenberg oberhalb von Zell am Ziller


... und nach Kehre sechs erreichen den fünf Kilometer von Zell am Ziller entfernten Weiler Unterberg, der zur Gemeinde Hainzenberg gehört. Der Ort wurde im frühen 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, ab dem 16. Jahrhundert existierte hier ein Goldbergwerk, das Ende des 19. Jahrhunderts wegen Unrentabilität stillgelegt wurde. Um das geförderte Golderz schneller zu den Schmelzen abtransportieren zu können, baute man um 1630 einen 30 Kilometer langen Karrenweg nach Zell am Ziller und Wald im Pinzgau, den Vorläufer der Gerlos-Passstraße.



Gerlosstraße zum Gerlospass zwischen Hainzenberg und Gerlos


Hinter Hainzenberg steigt die Gerlosstraße mit sechs bis acht Prozent weiter an, passiert den Weiler Innerberg und quert dahinter die Nordabfälle des hohen Gerloskogerl (1.682 m), des Gerlosstein (2.166 m) und des Torhelm (2.452 m).



Gerlosstraße zum Gerlospass vor dem Speicher Gmünd und der Gemeinde Gerlos


Neun Kilometer hinter Hainzenberg sehen wir dann den Speicher Gmünd links der Gerlosstraße liegen, der vom Gerlosbach gespeist und zur Ziller hin entwässert wird.



Gmünd an der Gerlosstraße unterhalb der Scheitelhöhe des Gerlospasses


Die Gerlosstraße wird nun deutlich flacher und kurz hinter dem Speichersee passieren wir den Ortseingang des Weilers Gmünd, ...



Gerlos Straße in der Gemeinde Gerlos unterhalb des Gerlospass-Scheitels


... der zu der Gemeinde Gerlos gehört, die wir zwei Kilometer weiter erreichen. Gerlos profitiert vom Tourismus: Im Sommer zieht der Ort Sommerfrischler und Bergwanderer an, im Winter ist er Basisort des Skigebiets "Zillertal Arena", das über mehr als 50 Skilifte verfügt und zu den noch schneesicheren Skigebieten zählt. Besondere Sehenswürdigkeiten bietet der Ort nicht, abgesehen vielleicht von der barocken Pfarrkirche zu den hll. Leonhard und Lambert aus dem Jahr 1735, deren Turm die Appartementhäuser und Hotels der Ortschaft noch knapp überragt.



Gerlosstraße zwischenGerlos und dem Scheitel des Gerlospasses


Hinter Gerlos geht es mit bis zu zehn Prozent Steigung und vorbei an der begrünten Staumauer des Speichers Durlaßboden durch zwei Kehren, dahinter quert die Westrampe den Südhang der 2.315 Meter hohen Königsleitenspitze.



Gerlosstraße vor dem Abzweig nach Königsleiten kurz vor dem Scheitel des Gerlospasses


Der Scheitel des Gerlospasses liegt nahe der Pistenüberführung vor dem Abzweig der Nebenstraße in das Wintersportgebiet Königsleiten. Hier verläuft die Grenze zwischen den Bundesländern Tirol und Salzburg und die Passhöhe bildet die Wasserscheide zwischen der dem Inn zustrebenden Ziller im Westen und der östlich abfließenden Salzach, die in die Donau mündet.



Blick vom Gerlospass auf den Speicher Durlaßboden


Von dem kleinen Parkplatz rechts der Passstraße hat man einen tollen Ausblick auf den gut 120 Meter tiefer gelegenen Speicher Durlaßboden, hinter dem sich die Gipfel von Steinkarkopf (2.475 m), Seekarkopf (2.608 m), Rosskopf (2.845 m), Trisselkopf (2.694 m), Hahnenkamm (3.209 m), Schneekarspitze (3.210 m), Sichelkopf (2.982 m) und Ankenkopf (2.700 m) erheben. Man kann von hier aus auch die kläglichen Reste der Gletscher Weißkarkees, Wildgerloskees und Schönachkees erkennen.

Der sechs Kilometer lange, bis zu zwei Kilometer breite und fünfundfünfzig Meter tiefe Speichersee Durlaßboden wurde 1966 fertig gestellt. Er dient nicht nur der Stromerzeugung, sondern ist auch als Ausflugsziel sehr beliebt, denn hier darf gebadet, gesegelt und gesurft werden, man kann hier Tretboote ausleihen und hier existiert die höchstgelegene Segel- und Surfschule Österreichs.



Abzweig der alten Gerlosstraße zur Pinzgauer Höhe unterhalb der Scheitelhöhe des Gerlospassesell am Ziller und Unterberg im Gerlosbachtal vor dem Karspitz


Sechshundert Meter hinter dem Scheitel erreichen wir dann eine Straßengabelung: Geradeaus führt die nun noch auf 1.631 Meter ansteigende, gut ausgebaute "Gerlos Alpenstraße" zur Mautstelle und dann an den berühmten Krimmler Wasserfällen vorbei hinunter nach Krimml; wir folgen links abbiegend der schmaleren "Alten Gerlosstraße" zur nahen Pinzgauer Höhe und weiter nach Wald im Pinzgau.




Weitere Infos:
https://www.gerlosstrasse.at/gs/de/index












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