Lage: |
Deutschland, Eifel, Nordeifel, Hürtgenwald |
Talorte: |
Vicht und Schevenhütte |
Streckenlänge: |
3 km ab Vicht und 4 km ab Schevenhütte |
Maximale Höhe: |
323 m |
Maximale Steigung: |
8 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Mai 2020 |
Der Gressenicher Wald
oberhalb der Orte Vicht, Mausbach, Schevenhütte und Zweifall gehört zu
dem im Zweiten Weltkrieg schwer umkämpften Hürtgenwald, in dem zwischen
Oktober 1944 und Februar 1945 auf Seiten der Alliierten und der
deutschen Wehrmacht jeweils zwölftausend Soldaten
ums Leben kamen. Heute dient der von der Fischbachstraße durchquerte
Gressenicher Wald mit seinen Wanderparkplätzen der Naherholung. Seinen Namen erhielt das Waldstück von der an
seinem Nordrand
gelegenen Ortschaft Gressenich, die bereits zur Zeit der Römer besiedelt
war und die heute etwa zweitausendfünfhundert Einwohner hat.
Von der Mauer von Silberscheidt
kommend erreichen wir über Kevelaerberg und Raffelsbrand auf der
Jägerhausstraße das Dorf Zweifall, dessen
Häuser vom Turm der katholischen
Kirche überragt werden. Das dem heiligen Rochus
von Montpellier geweihte Gotteshaus wurde in den Jahren 1850
bis 1852 erbaut und 1964 um ein neues Langhaus erweitert. Sie ersetzte damals
einen zu klein gewordenen Vorgängerbau aus dem frühen 16. Jahrhundert.
Hinter der St. Rochus-Kirche ändert
sich der Name der Jägerhausstraße in "Münsterau". Die
Straße folgt nun ein Stück dem von einer Mauer eingefassten und
von Bäumen bestandenen Vichtbach, passiert mehrere zweistöckige
Wohnhäuser, ein Sägewerk und dahinter den Ortsausgang von
Zweifall.
In der Folge führt die als L283
ausgewiesene Straße in nordöstlicher Richtung durch die Wiesen und Weiden des Vichtbachtals...
... und erreicht knapp drei Kilometer
hinter Zweifall die auf 260 Metern Höhe gelegene
Ortschaft Vicht. Das Dorf existierte nachweislich bereits im 14. Jahrhundert
und gehörte mehr als dreihundert Jahre zum Herzogtum Jülich.
Zweihundert Meter hinter dem Ortseingang verlassen wir
die Eifelstraße und biegen nach rechts in die nach Osten verlaufende
Fischbachstraße ab,
...
... die hinter dem Abzweig der Straße
"Am Weiherchen" leicht anzusteigen beginnt.
Hinter den letzten Häusern von Vicht führt
die Fischbachstraße durch eine scharfe Rechtskurve und folgt dann
mit bis zu acht Prozent Steigung dem parallel verlaufenden Fischbach.
Die Straße ist auf 50 km/h Höchstgeschwindigkeit begrenzt, Fahrbahnmarkierungen gibt es nicht.
Verkehrsschilder signalisieren Schleudergefahr bei Nässe und für die nächsten
fünf Kilometer eine Verengung der Fahrbahn.
Auf den ersten sechshundert Metern
sind es überwiegend Buchen, die bis an den Fahrbahnrand heranreichen,
...
... dahinter sind oberhalb einer langgezogenen
Linkskurve die Auswirkungen der letzten Stürme noch gut erkennbar.
Im weiteren Verlauf mischen sich immer mehr Fichten unter die Laubbäume. Die Fischbachstraße
überquert nun zweimal den Fischbach und steigt mit vier bis acht Prozent
weiter an.
An Sommerwochenenden scheint der Gressenicher
Wald von Wanderern sehr gut besucht zu werden, denn die abzweigenden
Forstwege sind für Kraftfahrzeuge gesperrt und durch Schranken verschlossen,
um wildes Parken im Wald zu unterbinden.
Drei Kilometer hinter Vicht erreicht
man den höchsten Punkt der Strecke. Links der Straße wurde der
Wanderparkplatz
"Pflanzgarten" angelegt, von dem sich
ebenso wie von dem nachfolgenden Parkplatz "Buche 19" aus
Wanderungen
durch den Wald nach Süssendell und zur Mausbachquelle, zur Staumauer der nahe
gelegenen Wehebachtalsperre oder zum Waldrestaurant Wolff-Farm
anbieten.
Hinter dem Scheitel
senkt sich die Fischbachstraße mit nur leichtem Gefälle zunächst in nordöstlicher Richtung
schnurgerade durch den
Mischwald und überquert den Omerbach, der der Ortschaft Gressenich
zustrebt. Die am Straßenrand zwischengelagerten Baumstämme
lassen darauf schließen, dass hier an Werktagen mit Schwerlastverkehr gerechnet
werden muss.
Nach einem Kilometer wendet sie sich
dann nach Nordwesten und dreht kurz danach beim Parkplatz "Buche
19" durch eine lang gezogene Rechtskurve wieder nach Nordost.
Dahinter folgt die Straße dem am
linken Straßenrand der Ortschaft Schevenhütte zufließenden Bach
"Lamersiefen". Nach und nach gewinnen im Wald nun wieder
die Laubbäume die Oberhand.
Zwei Kilometer hinter dem Scheitel
senkt sich die nun "Lamersiefen" genannte
Straße mit bis zu zehn Prozent Gefälle
und erreicht nach einem weiteren Kilometer die ersten Häuser von
Schevenhütte.
Im Wehebachtal mündet die Straße
Lamersiefen in die Nidegger Straße. Wir biegen hier links ab...
... und folgen der Nidegger Straße
durch das am Rand des Hürtgenwalds gelegene Schevenhütte, das nach
der Angliederung an die Stadt Stolberg im Jahr 1972 deren östlichster Ortsteil ist.
In der Ortsmitte mündet die Nidegger
Straße in die Daensstraße. Der heute etwa achthundert Einwohner
zählende Ort Schevenhütte wurde erstmals im frühen 16. Jahrhundert
in Verbindung mit einer Eisenhütte erwähnt, aber schon die Römer
betrieben hier im Tal Schmelzöfen zur Eisengewinnung. Die dreischiffige
katholische St. Josef Kirche wurde in den Jahren 1888/1889 nach
den Plänen des Aachener Dombaumeisters Peter Peters in neugotischem
Stil aus Bruchsteinen erbaut und im Folgejahr geweiht. Von Schevenhütte aus bieten sich Ausflüge
zur nahen Wehebachtalsperre, der alten Bleimühle und der Krichelsmühle
oder zu dem neben einem Weiher gelegenen Wehebacher Hof an.
Weitere
Infos:
Vicht
im Vichtbachtal
Geschichte
von Schevenhütte
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