Lage: |
Alpen, Österreich, Lavanttaler Alpen, Kärnten |
Talorte: |
Framrach und Griffen |
Streckenlänge: |
8 km ab Framrach und 3 km ab Griffen |
Maximale Höhe: |
708 m |
Maximale Steigung: |
14 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Der schon bei den Kelten bekannte
Gebirgsübergang "Griffner Berg"
am Fuß der Saualpe in den Lavanttaler Alpen liegt oberhalb der Ortschaften
Framrach im Bezirk Wolfsberg und Griffin im Bezirk Völkermarkt.
Über den Griffner Berg führt die auch "Packer Straße"
genannte und gut ausgebaute Bundesstraße 70, die Klagenfurt am Wörthersee, Völkermarkt
im Drautal und Griffen im südwestlichen Jauntal mit St. Andrä und Wolfsberg im nordöstlich
gelegenen Lavanttal verbindet. Vor der Eröffnung der Südautobahn
A2 von Klagenfurt nach Graz war die zwischen 1930 und 1936 ausgebaute
Packerstraße als Hauptverkehrsstraße
stark frequentiert, weshalb besonders in den Steigungen die Richtungsfahrbahnen
teilweise zweispurig ausgebaut wurden. Heute hat die Bergstraße
über den Griffner Berg nur noch regionale Bedeutung. Der Name der
Packer Straße verdeutlicht, dass hier früher der Warenverkehr mittels
Pack- und Lasttieren durchgeführt wurde.
Von der Wolfsberger
Hütte kommend erreichen wir auf der Packer Straße die im Norden
von St. Andrä gelegene Wallfahrtskirche
Maria Loreto. Die im 17. Jahrhundert im Barockstil erbaute Basilika
minor ist Teil einer Klosteranlage, die von Dominikanerinnen, später
von Jesuiten und Benediktinern genutzt wurde.
In der Gnadenkapelle ist seit dem Jahr 1647 eine Nachbildung des
Marienheiligtums der
Schwarzen Madonna von Loreto zu sehen.
Auf ihrem Weg durch das auf
etwa 440 Metern Höhe gelegenen Zentrum der knapp zehntausend Einwohner zählenden
Stadtgemeinde
St. Andrä passiert die
Packer Straße das moderne Rathaus...
... und läuft
auf die Stadtpfarrkirche
von St. Andrä und das angrenzende Augustiner Chorherrenstift zu. Die frühere Domkirche wurde im 14. Jahrhundert
als gotische Basilika erbaut und in der Folge mehrfach erweitert.
Im Süden
von St. Andrä passiert die B70
das Gewebegebiet St. Andrä-Burgstall...
... und erreicht nach
einem Kilometer den Industriepark Framrach, hinter dem sie nach
Westen abdreht und die 450 Meter lange Schönwegbrücke der Südautobahn A2 unterquert.
Dahinter beginnt der Anstieg zum Griffner Berg. Die Packer Straße passiert
mit sechs bis acht Prozent Steigung den oberhalb der Straße gelegenen
und zu St. Andrä gehörenden Ortsteil Schönweg...
... und erreicht sechs
Kilometer hinter der Stadtgemeinde nahe dem auf 530 Metern Höhe gelegenen Gasthof
Brenner einen ersten, namenlosen Hochpunkt der Ostauffahrt.
Auf dem folgenden Kilometer
senkt sich die B70 in südlicher Richtung der am Granitzbach gelegenen Ansiedlung Tabakfastl
entgegen und verliert dabei etwa sechzig Höhenmeter.
Noch vor den letzten
Häusern der kleinen Siedlung beginnt der längere und mit bis zu
vierzehn Prozent auch deutlich steilere zweite Teil der Ostauffahrt zum
Griffner Berg.
Im unteren Abschnitt durch eine
massive Stützmauer gesichert...
...
führt die Packer Straße in einen Mischwald, in dem sie nach Westen
abdreht, ...
... überquert dann auf einer
Talbrücke einen Wirtschaftsweg, ...
... dreht dahinter
in südliche Richtung und erreicht den
Schlussanstieg zur Scheitelhöhe.
Kurz vor dem auf etwa
siebenhundert Metern Höhe gelegenen Gasthof
Bierbaumer und dem Abzweig
der Landstraße nach Pustritz stürzt sich dann von uns unbemerkt eine wohl an
der Höhenkrankheit leidende Fliege ausgerechnet auf der Linse unserer
GoPro-Kamera selbstmörderisch in den Tod - und bringt sich so der
Nachwelt in Erinnerung.
Hundert Meter hinter
dem Gasthof ist der Scheitel des Griffner Berges erreicht,
von dem aus die jenseits des Drautales aufragende Bergkette der
Karawanken zu sehen ist.
Hinter dem Scheitel
senkt sich die Packer Straße zunächst weitgehend geradeaus verlaufend
mit einstelligen Prozentwerten in Richtung Jauntal, ...
... schwingt dann durch
drei weit gezogene Kurven...
... und erreicht zwei
Kilometer hinter dem Griffner Berg die einzige Kehre
der Passstraße.
Nach weiteren fünfhundert
Metern taucht dann vor uns die Burgruine von Griffen auf. Die Burg
wurde im 12. Jahrhundert im Auftrag der Bischöfe von Bamberg
auf dem Schlossberg oberhalb der Stadt errichtet, ausgebaut und bis ins
18. Jahrhundert genutzt. Danach passte sie - wie viele andere
Burgen auch - nicht mehr zu den
Strategien einer modernen Kriegsführung und wurde dem Verfall preisgegeben.
Ab dem Jahr 2000 begann die Gemeinde Griffen mit der Sanierung der noch erhalten
gebliebenen Reste.
Vorbei am Ortseingang
führt die Packer Straße ins nahe Zentrum der Marktgemeinde Griffen mit
dem modernen Gemeindeamt am Hauptplatz. Durch den einem Stadttor
ähnelnden Mittelteil, in dem ein Trauzimmer und der Gemeindesaal
untergebracht sind, folgen wir der Bundesstraße weiter Richtung
Völkermarkt und Klagenfurt zu unserem Quartier
in Reifnitz am Wörthersee.
Weitere
Infos:
https://www.alpenpaesse.de
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.