Lage: |
Alpen, Österreich, Ennstaler Alpen und Oberösterreichische Voralpen, Oberösterreich |
Talorte: |
Oberlaussa und Windischgarsten |
Streckenlänge: |
5 km ab Oberlaussa, 11 km ab Windischgarsten |
Maximale Höhe: |
987 m |
Maximale Steigung: |
11 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Die über den Hengstpass führende
Landesstraße 550 verbindet Altenmarkt bei Sankt Gallen, Unterlaussa
und Oberlaussa im Osten des Hengstpass-Scheitels mit Rosenau und Windischgarsten
im Westen und nutzt dabei die Senke zwischen dem Reichramiger Hintergebirge
im Norden und den Haller Mauern im Süden. Auf der Ostseite des Passes
folgt die "Österreichische Eisenstraße" und "Hengstpassstraße"
genannte L550
dabei in weiten Abschnitten dem Laussabach und dem Rotkreuzbach,
im Westen führt sie durch das Dambach-Tal. Die alte Passstraße hatte
früher eine größere Bedeutung als heute und verlief etwas weiter
südlich: Auf dem "Proviantweg" über die alte Scheitelhöhe passierten
ab dem 16. Jahrhundert die schweren, überwiegend mit Eisen
vom Erzberg und Versorgungsgütern aus dem Windischgarstnertal beladenen Fuhrwerke
die auch heute noch existierende Egglalm
und benötigten für die Bergfahrt Vorspannhengste, die dem Pass den Namen gaben.
Im engen Tal des Laussabaches
steht hinter dem nur leicht ansteigenden Laussa-Engpass
ein Hinweisschild für Radsportler: Hier beginnt die neun Kilometer lange
Ostauffahrt zum Hengstpass, auf der 386 Höhenmeter mit einer Durchschnittssteigung
von 4,4 Prozent zu überwinden sind.
Kurz darauf erreicht die Österreichische
Eisenstraße den östlichen Talort Oberlaussa. Vorbei an dem noch
in der Steiermark gelegenen Gasthaus
Sagwirt steigt die Passstraße mit vier bis sechs Prozent an. Die
große Schranke auf der linken Straßenseite lässt erahnen, dass es hier
im Winter oft zu so starken Schneefällen kommt, dass die L550 unbefahrbar
wird und gesperrt werden muss.
Dahinter läuft die Österreichische
Eisenstraße alias Hengstpassstraße in
westlicher Richtung auf
die Gipfel von Scheiblingstein (2.197 m), Mitterberg (1.916 m)
und Schafkogel (1.550 n)
zu, wechselt dabei auf das orografisch linke Ufer des Laussabaches und
überquert wenige Meter weiter die Grenze zwischen den Bundesländern
Steiermark und Oberösterreich.
Etwas mehr als ein Kilometer hinter
dem Gasthaus Sagwirt in Oberlaussa verlässt die L550 auf Höhe des Abzweiges zur Laussabaueralm den Laussabach,
der nahe der Alm durch den Zusammenfluss von Rotkreuzbach und Karbach
entsteht.
Unterhalb der Felsabbrüche der 1.394 Meter hohen
Kampermauer dreht die Passstraße dann nach Nordwesten, ...
... passiert den Abzweig zu der etwas
oberhalb der Straße in den Almwiesen gelegenen Puglalm,
die als Ausgangspunkt zur Besteigung der Kampermauer genutzt werden
kann, ...
... und erreicht drei Kilometer
hinter Oberlaussa auf einer Höhe von 890 Metern die hart am
Straßenrand stehende und von Mai bis Oktober bewirtschaftete Karlhütte,
von der aus sich Wanderungen zur nahen Rot-Kreuz-Kapelle, zur Laussabaueralm,
zur Inselbacher
Alm oder zur Egglalm anbieten.
In der Folge
überquert die Hengstpassstraße den Rotkreuzbach, quert den Südwesthang
der 1.533 Meter hohen Tannschwärze...
... und erreicht
fünf Kilometer hinter Oberlaussa die auf 987 Metern Meereshöhe gelegene
Scheitelhöhe des Hengstpasses...
... mit der
Nationalpark
Hengstpasshütte. In dem im Jahr 2009 neu errichteten Gebäude
gibt es eine Informationsstelle für Wanderer und Besucher des Nationalparks
Kalkalpen und hier werden auch Übernachtungsmöglichkeiten für Selbstversorger
sowie geführte Wanderungen und Adventure-Touren angeboten. Verpflegung
ist hier nicht erhältlich!
Dreihundert
Meter hinter der Scheitelhöhe passiert die Hengstpassstraße die
auf 960 Metern Höhe gelegene und seit 1878 existierende Jausenstation Zickerreith, wo neben Getränken
und Speisen auch Übernachtungsmöglichkeiten angeboten werden. Die Passstraße
senkt sich hier mit einem Gefälle von bis zu elf Prozent...
... dem Bergwald
entgegen...
... und folgt
dann durch Stützmauern und Leitplanken gesichert dem in der Nähe des Hengstpasses entspringenden Dambach, der durch das Rosenau-Tal
dem Talort Windischgarsten zustrebt.
Die Hengstpassstraße
quert in der Folge den felsigen, mit massiven Stahlankern und Spritzbeton
befestigten
Südwestabfall des 1.433 Meter hohen Zeitschenberg...
... und passiert
eine erste Lawinengalerie, ...
... hinter
der sie sich weiter talwärts schlängelt.
Sie läuft
dann auf eine zweite Galerie zu...
... und erreicht
vier Kilometer hinter der Scheitelhöhe den Ortseingang von Rosenau
am Hengstpass im Bezirk Kirchdorf. Die auf 690 Metern Höhe
gelegene Katastralgemeinde hat etwa 650 Einwohner, die überwiegend
von der Land- und Forstwirtschaft sowie vom Tourismus leben. Vorbei an dem Holzhandel
Rohol mit seinem großen Holzlager...
... passiert
die Bergstraße die meist eineinhalbstöckigen Wohnhäuser der weit auseinander
gezogenen
Gemeinde, ...
... überquert
mehrfach den Dambach...
... und erreicht
schließlich vor der in der Ferne aufragenden Gipfel des Toten
Gebirges die überwiegend rechts der Straße gelegene Mühlreithsiedlung,
die noch zu Rosenau
gehört.
Vierhundert
Meter weiter wird der Ortseingang von Windischgarsten passiert.
Hinter dem
Ortsschild senkt sich die L550 ins Zentrum des auf 600
Metern Meereshöhe gelegenen und etwa zweitausenddreihundert Einwohner
zählenden Luftkurortes Windischgarsten,
das von dem Turm der Pfarrkirche
St. Jakob überragt wird. Das ursprünglich gotische Gotteshaus
wurde im Jahr 1462 durch den Bischof von
Passau geweiht und in den folgenden Jahrhunderten mehrfach restauriert
und dabei barockisiert.
Hinter der
Pfarrkirche wird die Hengstpassstraße als "Hauptstraße" weitergeführt
und erreicht - vorbei an dem rechts der Straße
gelegene ehemalige Lebzelterhaus und dem mit einem Turm verzierten
Rathaus auf der linken Straßenseite - nach knapp einhundert Metern den Marktplatz
mit einem Marktbrunnen und der im Jahr 1745 geschaffenen Statue der Maria Immakulata.
Die von dem Toten Gebirge, dem Sensengebirge und den Haller Mauern
umrahmte Marktgemeinde
Windischgarsten war schon zur Zeit der Römer besiedelt und profitiert
auch heute noch von seiner verkehrsgünstigen Lage nahe der Pyhrn-Autobahn
A9 und der Bahntrasse der von Linz über Spital am Pyhrn nach Selzthal
führenden Pyhrnbahn. Sehenswert ist hier der gesamte alte Ortskern mit seinen
historischen Gebäuden und alten Gasthäusern, die sich vor einer
Weiterfahrt
zum Phyrnpass, zu den Hutterer Böden oder zur Burg Altenstein bei
Kirchdorf an der Krems für einen ausgedehnten Boxenstopp anbieten.
Weitere
Infos:
https://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.