Lage: |
Alpen, Slowenien, Windische Bühel und Kozjak, Kungota |
Talorte: |
Gamlitz, Leutschach und Ratsch an der Weinstraße |
Streckenlänge: |
7 km ab Gamlitz, 10 km ab Leutschach und |
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5 km ab Ratsch an der Weinstraße |
Maximale Höhe: |
450 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2019 |
Eine Pass- oder Gebirgsstraße
im klassischen Sinn ist die Herzerlstraße nicht, weshalb sie auch
weder in den in Buchform publizierten Pässe-Sammlungen noch bei den entsprechenden
Webportalen zu finden ist. Auch wir wären nie auf diese
kleine Straße in den Weinbergen im österreichisch-slowenischen Grenzgebiet
aufmerksam geworden: Den Besuch der Herzerlstraße verdanken wir Bernd
aus Reifnitz am Wörthersee, der unsere gemeinsame Tour
zur Soboth um diesen lohnenswerten Abstecher entlang der Südsteirischen
Weinstraße zum "Touristischen Weingut Dreisiebner" erweiterte.
Vom Wörthersee aus erreichen wir über Bleiburg und vorbei an der sehenswerten
Hängebrücke über die Feistritz vor Lavamünd und von dort über die Soboth und
durch Eibiswald
die Ortschaft Leutschach,
das Zentrum des südsteirischen Hopfenanbaugebietes. An
der Kirche der knapp sechshundert Einwohner zählenden Gemeinde biegen wir links ab, passieren das Landgasthaus Rebenlandhof
sowie den Friedhof...
... und folgen dahinter der mit etwa acht Prozent ansteigenden
Bundesstraße 69 in Richtung Gamlitz.
Nach
2,5 Kilometern biegen wir rechts ab...
... und folgen dem schmalen
Fötschacher Höhenweg, der leicht ansteigend
an Höhe gewinnt...
... und der sich dann
in abwechslungsreichem
Auf und Ab durch das südsteirische Hügelland
der Windischen Bühel (slowenisch: Slovenske Gorice)
in Richtung Eckberg und Sulztal windet.
Ingrid und Bernd führen
unser Roadster-Dreierpack an einer kleinen Kapelle beim Weiler Fötschach-Preßnig
vorbei zur Einmündung des Fötschacher Höhenweges in die L613, auf
die wir links abbiegen...
... um in der Folge das
auf
einer Anhöhe gelegenen Weingut Tschermonegg zu passieren.
Dahinter bietet die
nun kammartig
verlaufende Höhenstraße - besonders von dem ausgeschilderten "Panoramablick"
aus - auf beiden Straßenseiten tolle Ausblicke auf das Umland. Die Weinberge,
Hügel, Wälder und kleinen Weiler erinnern uns ein
wenig an unsere Touren durch das Chianti
in der Toskana; es fehlen lediglich die Zypressen.
Kurz darauf erreichen
wir das zu der Ortschaft Glanz an der Weinstraße gehörende Wein- und Wellnesshotel
Mahorko, ...
... hinter dem die L613
noch einmal deutlich an Höhe gewinnt.
Achthundert Meter weiter
zweigt bei dem markanten Umspannhaus nach rechts die einspurige
Sulztaler Weinstraße ab,
...
... die zuerst leicht
abschüssig durch die Weinberge führt...
... und dann den
Abzweig des Keglovic-Weges passiert. Wir halten uns hier rechts
und folgen weiter der
Sulztaler Weinstraße, ...
... die nun noch einmal kurz
aber knackig ansteigt.
An der nächsten Straßengabelung
verlassen wir die Sulztaler Weinstraße, folgen den Schildern
"Dreisiebner" und "Herzerlstraße"...
... und rollen auf der Špicnik-Straße
über die durch die Weinberge verlaufende österreichisch-slowenische
Grenze hinweg zum nahen Weingut der Familie
Dreisiebner, bei dem die Stichstraße endet.
Wir parken die Roadster
im Schatten zweier Kirschbäume...
... und spazieren durch
das Weingut Dreisiebner...
... zur
überdachten Terrasse des "Buschenschank" des Gutes, wo man uns
freundlich begrüßt. Durch eine heute noch geltende Verordnung erlaubte
Kaiser Josef II. im Jahr 1784 allen Winzern und Obstbauern das Ausschenken
und Servieren eigener Produkte in sogenannten Buschenschänken.
So auch hier: Für eine zünftige Brettljause ist es uns noch zu früh
und auf den uns angebotenen Wein aus eigenem Anbau müssen wir aus nachvollziehbaren
Gründen verzichten, aber die mit viel Sprudel verlängerten Gespritzten
lassen uns ahnen, welche Leckereien hier aus der Kelter kommen.
Wenige Meter hinter der
Terrasse befindet sich DER Aussichtspunkt der Gegend...
... mit der Statue des
Heiligen
Georg, dem Schutzpatron der Bauern.
Von hier oben hat man
eine tolle Sicht auf die Weinberge des Hügellandes und auf die zerstreut
gelegenen Weingüter beiderseits
der österreichisch-slowenischen Grenze.
Besonders beliebt ist
der Blick von hier oben auf
die etwas tiefer gelegene Herzerlstraße, der Besucher aus ganz Slowenien
und Österreich anzieht. Betrachtet man
die vor etwa einhundert Jahren gebaute Straße auf Landkarten oder bei Google Earth, so stellt man fest, dass sie gar nicht herzförmig
angelegt wurde, sondern wie viele andere landwirtschaftlich genutzten
Sträßchen in mehreren Kehren durch die Weinberge verläuft.
Ihre "Herzform" ist lediglich das Ergebnis der perspektivischen
Betrachtung von dem Aussichtspunkt hier oben beim Weingut - und nur von hier oben. Gleichwohl: Ein
schönes Fotomotiv ist die Herzerlstraße allemal und der tolle Blick
kann bei Dreisiebners mit einem tollen Wein ergänzt werden.
Satt gesehen kehren wir
zu den Roadstern zurück, überqueren auf der Špicnik-Straße die Grenze
zu Österreich...
... und fahren über die Sulztaler
Weinstraße,
den Fötschacher Höhenweg und die B63...
... zurück nach Leutschach.
Vorbei an der im Jahr 1911 dem Hl. Nikolaus geweihten Pfarrkirche
kehren wir dann über Deutschlandsberg und die Weinebene
zum Wörthersee zurück.
Weitere
Infos:
https://www.steirische-spezialitaeten.at/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.