Touren mit dem Mazda-Roadster MX-5 über Gebirgsstraßen, Pässe, Hellinge und Klimmen
    
Hochwechselstraße
(Wetterkoglerhaus)
    



Die Hochwechselstraße hat zwei Auffahrten: In der auf 625 Metern Höhe gelegenen Ortschaft Waldbach im Lafnitztal beginnt die L453, die nach Breitenbrunn führt und ab dort als Gemeindestraße zur Rabl-Kreuz-Hütte weiter geführt wird, wo sie in die private und mautpflichtige Hochwechselstraße übergeht. In dem auf 570 Metern  Höhe gelegenen Mönichwald beginnt die östliche Auffahrt, die vorbei am Berggasthof Spitzbauer zur Mautstelle auf der Mönichwalder Schwaig führt. Oberhalb der Rabl-Kreuz-Hütte (Westauffahrt) und der Kaltwiesenhütte (Ostauffahrt) vereinigen sich die beiden Strecken und führen als geschotterte Naturstraße zum knapp vier Kilometer entfernten und auf 1.743 Metern Höhe gelegenen Wetterkoglerhaus auf dem Gipfel des Hochwechsels, der höchsten Erhebung des Wechselgebirges.


Auf der Breitenbrunnerstraße bei Waldbach im Lafnitztal unterhalb des Wetterkoglerhauses auf dem Hochwechsel


Wir beginnen die Auffahrt zum Hochwechsel im Osten der Ortschaft Waldbach, wo die "Breitenbrunnerstraße" genannte L453 von der durch das Lafnitztal nach Mönichwald verlaufenden L416 nach Norden abzweigt. Die Straße ist feucht und tief hängende Regenwolken führen die morgendliche Wettervorhersage für die Bundesländer Steiermark und Niederösterreich ad absurdum: Es sieht nach mehr Regen aus. Wir montieren deshalb die GoPro wettergeschützt hinter der Frontscheibe und nehmen eventuelle Spiegelungen auf den Fotos in Kauf.



Auf der Breitenbrunnerstraße bei Waldbach im Lafnitztal seitlich vom Weißenbach unterhalb des Hochwechselgipfels


Die vier bis fünf Meter breite Asphaltstraße steigt direkt hinter dem Abzweig leicht an und schlängelt sich zunächst dem orographisch linken Ufer des Weißenbaches folgend durch das Kumpfmühltal, wechselt dann auf das Gegenufer...



Auf der Breitenbrunnerstraße oberhalb von Waldbach vor dem Zusammenfluss von Weißenbach und Ofenbach unterhalb des Hochwechselgipfels


... und quert in der Folge mit leichtem Gefälle den Südostabfall des 1.110 Meter hohen Arzberges.



Auf der Breitenbrunnerstraße oberhalb von Waldbach vor dem Zusammenfluss von Weißenbach und Ofenbach unterhalb des Hochwechsels


Durch eine weite Rechtskurve läuft die Breitenbrunnerstraße dann auf den auf 680 Metern Höhe gelegenen Weiler Weißenbach zu, in dem die Straße den Weißenbach ein letztes Mal überquert, um dann dem nahe der Rabl-Kreuz-Hütte entspringenden Ofenbach zu folgen.



Auf der Breitenbrunnerstraße oberhalb von Waldbach vor der ersten Kehre unterhalb von Breitenbrunn auf dem Weg zum Hochwechsel


Hinter dem Weiler läuft die Bergstraße durch einen dichten Mischwald auf die erste von drei Kehren zu, bei der sie den Ofenbach verlässt und sich nach Südwesten wendet, ...



Auf der Breitenbrunnerstraße oberhalb von Waldbach zwischen der ersten und zweiten Kehre auf dem Weg zum Hochwechsel


... um dahinter mit acht bis zehn Prozent nun deutlich stärker anzusteigen.



Auf der Breitenbrunnerstraße zwischen Waldbach und Breitenbrunn auf dem Weg zur Hochwechselstraße


Knapp fünf Kilometer hinter Waldbach bleibt der Mischwald zurück. Die Bergstraße führt nun - bei gutem Wetter sicherlich aussichtsreich - im Wechsel durch offenes Weideland sowie kleinere Wäldchen, ...



Auf der Straße zum Hochwechsel und dem Wetterkoglerhaus vor dem Bergdorf Breitenbrunn


... und erreicht nach einem weiteren Kilometer das auf 1.035 Metern Höhe gelegene Bergdorf Breitenbrunn, das knapp hundert Einwohner hat.



Auf dem Rablweg am Ortsausgang von Breitenbrunn unterhalb des Wetterkoglerhauses auf dem Hochwechsel


Breitenbrunn ist schnell durchfahren. Ab der Dorfmitte ändert sich der Straßenname für etwa fünfhundert Meter in "Rablweg". Die Fahrbahn ist nun nur noch knapp vier Meter breit, aber weiterhin gut asphaltiert.



Auf der Hochwechselstraße zum Hochwechsel und dem Wetterkoglerhaus unterhalb der Mautstation


Vorbei an dem Weiler Ofenmühle erreicht der Rablweg dann ein einzeln gelegenes Gehöft, vor dem der vom Weiler Steinbauer heraufkommende Ofenmühleweg einmündet. Hier ändert sich der Name der Bergstraße in "Hochwechselweg".



Auf der Hochwechselstraße zum  Wetterkoglerhaus imm Südostabhang des Ochsenkopfes unterhalb der Mautstation


Er führt nun weiter ansteigend durch einen von Lichtungen durchsetzten Hochwald und quert dabei die Südosthänge des 1.384 Meter hohen Ochsenkopfes sowie des 1.446 Meter hohen Herrensteins.



Auf der Hochwechselstraße zum Wetterkoglerhaus vor der Rabl-Kreuz-Hütte


Elf Kilometer hinter Waldbach erreicht der Hochwechselweg die auf 1.346 Metern Höhe gelegene und privat geführte Rabl-Kreuz-Hütte, die neben einer Bewirtung auch Übernachtungsmöglichkeiten in Gruppen-Bettenlagern anbietet. Im Sommer ist die Hütte ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen auf den Hochwechsel und zum Niederwechsel, im Winter Startort einer Naturschneeloipe und einer Rodelstrecke.



Auf der Hochwechselstraße zum Hochwechsel und dem Wetterkoglerhaus vor der Mautstelle bei der Rabl-Kreuz-Hütte


Wenige Meter hinter der Rabl-Kreuz-Hütte endet der öffentliche Hochwechselweg vor einer Mautstelle mit Schranke. Dahinter beginnt die private Hochwechselstraße zum fünf Kilometer entfernten Hochwechselgipfel mit dem Wetterkoglerhaus, für deren Befahrung eine Mautgebühr von 4,50 Euro erhoben wird. Der Betrag muss in Münzen abgezählt in den kein Restgeld ausgebenden Kassenautomaten eingeworfen werden, damit sich die Schranke öffnet. Bei der Rückfahrt geschieht dies sowohl hier als auch an der Mautstelle oberhalb von Mönichwald automatisch.



Auf der Hochwechselstraße zum Hochwechsel und dem Wetterkoglerhaus kurz hinter der Mautstelle bei der Rabl-Kreuz-Hütte


Hinter der Mautstelle verläuft die nun maximal vier Meter breite Hochwechselstraße leicht ansteigend durch den Nadelwald...



Auf der Hochwechselstraße zum Hochwechsel und dem Wetterkoglerhaus vor der Vereinigung mit der in Mönichwald beginnenden westlichen Auffahrt


... und vereinigt sich nach einem Kilometer auf einer Höhe von 1.450 Metern mit der von Mönichwald heraufkommenden westlichen Auffahrt.



Auf der Hochwechselstraße zum Hochwechsel und dem Wetterkoglerhaus hinter der Vereinigung mit der in Mönichwald beginnenden westlichen Auffahrt


Ab hier ist die Hochwechselstraße nicht mehr asphaltiert. Die feste Naturstraße ist in recht gutem Zustand, frei von tiefen Schlaglöchern und lässt sich auch mit Sportwagen gut befahren, wird aber von zahlreichen hölzernen Regenablaufrinnen gequert, die die Stoßdämpfer des Roadsters herausfordern.



Auf den letzten vier Kilometern der Hochwechselstraße zum Hochwechsel und dem Wetterkoglerhaus


Die Mautstrecke zum Wetterkogelhaus wird auch "Hochwechsel-Panoramastraße" genannt. Ob die Naturstraße diesen Namen zu Recht trägt, können wir leider nicht feststellen, denn immer wieder ziehen Nebelschwaden und Wolken über uns hinweg und verhindern Ausblicke ins Tal.



Auf der Hochwechselstraße im Weidegebiet unterhalb des Hochwechsel-Gipfels


Auf den letzten Kilometern sind in die Hochwechselstraße mehrere Weideroste eingelassen, damit das Vieh die von der Straße durchquerten Hochweiden nicht verlassen kann. Hier ist eine vorsichtige Fahrweise angesagt: Die Tiere sind zwar an den Verkehr gewöhnt, bestehen aber manchmal recht eigensinnig auf ihrem Wegerecht.



Auf der Hochwechselstraße zum Wetterkoglerhaus nahe der Baumgrenze


Zwei Kilometer vor dem Gipfel nähern wir uns der Baumgrenze. Den nächsten Kilometer der Strecke sehen wir hier vor uns weiter ansteigen, ...


Dichter Nebel auf dem letzten Kilometer der Hochwechselstraße zum Wetterkoglerhaus


... dann umhüllt uns dichter Nebel.



Auf der Hochwechselstraße vor dem von Nebel umgebenen Wetterkoglerhaus


Sechzehn Kilometer hinter Waldbach taucht schließlich die Silhouette des Wetterkoglerhauses vor uns auf.



MX-5 auf dem Parkplatz des Wetterkoglerhauses auf dem Hochwechsel-Gipfel


Wir stellen den Roadster auf dem großen Scheitel-Parkplatz ab.



Wetterkoglerhaus auf dem Hochwechsel-Gipfel oberhalb von Waldbach und Mönichwald im Lafnitztal


Es ist feucht und kalt hier oben, weshalb wir kurzentschlossen das Wetterkoglerhaus aufsuchen, in dessen Gaststube ein Ofen wohlige Wärme verbreitet und in dem man uns freundlich begrüßt. Wir sind die einzigen Gäste. Wir gönnen uns frisch aufgebrühten Kaffee und leckeren Apfelstrudel und hoffen, dass sich die Wolken bald verziehen, denn der hier ausliegende Hausprospekt verspricht bei freier Sicht einen "wunderschönen Ausblick über Niederösterreich, Steiermark, Burgenland, bis hin zum Balaton und nach Slowenien". Allerdings macht uns das Personal nicht allzu viel Hoffnung auf Besserung.

Das auf 1743 Metern Höhe gelegene Wetterkoglerhaus gehört der OeAV-Sektion Österreichischer Gebirgsverein, wurde im Jahr 1923 erbaut und ersetzte damals die durch einen Brand zerstörte Schutzhütte aus dem Jahr 1899. Von hier aus bieten sich Wanderungen zum 1.669 Meter hohen Niederwechsel, zum 1.595 Meter hohen Arabichl sowie zum Alois-Günther-Haus und zum Hallerhaus an.



MX-5 auf dem Hochwechsel vor der Kapelle beim Wetterkoglerhaus und dem Gipfelkreuz


Zwei Stunden später glauben wir nicht mehr an eine Wetterbesserung und kehren zum Parkplatz zurück. Bevor wir aber den Schwarzen starten, um zurück ins Lafnitztal zu fahren, ...



Kapelle beim Wetterkoglerhaus auf dem Hochwechsel-Gipfel oberhalb von Waldbach und Mönichwald im Lafnitztal


... schauen wir uns noch die etwas oberhalb des Schutzhauses stehende achteckige Kapelle an, die den 47 Soldaten gedenkt, die während der schweren Kämpfe im Gebiet des Hochwechsels kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges gefallen sind. Im Innenraum der Hochwechsel-Kapelle findet man sehenswerte Malereien, davor ist ein kleiner Soldatenfriedhof angelegt. Die im Jahr 1966 erbaute und 1979 renovierte Kapelle wird auch heute noch für Berggottesdienste genutzt.



Gipfelkreuz auf dem Hochwechsel seitlich des Wetterkoglerhauses oberhalb von Waldbach und Mönichwald im Lafnitztal


Unweit des Wetterkoglerhauses und der Kapelle markiert ein Gipfelkreuz den höchsten Punkt des Hochwechsels, über den die durch einen Grenzbegehungsstein markierte Grenze zwischen den Bundesländern Steiermark und Niederösterreich verläuft.



Blick vom Gipfelkreuz auf dem Hochwechsel auf die Hügelkette der Buckligen Welt  in Niederösterreich


Kaum stehen wir hier oben, reißt die Wolkendecke östlich des Hochwechsels auf und gibt den Blick Richtung Marienseer Schwaig, Feistritzer Schwaig und auf die Hügelketten der Buckligen Welt in Niederösterreich frei, die auch als das "Land der tausend Hügel" bezeichnet wird.



Talfahrt auf der nicht asphaltierten Hochwechselstraße unterhalb des Wetterkoglerhauses


Lange genießen können wir den Ausblick nicht, denn keine zwei Minuten später ziehen wieder dichte Wolken über den Gipfel des Hochwechsel. Das war's. Also kehren wir zum Parkplatz zurück und beginnen die Rückfahrt hinunter ins Lafnitztal.



Talfahrt auf der nicht asphaltierten Hochwechselstraße nahe der Gabelung der Fahrstraßen nach Waldbach und Mönichwald


Nahe der Gabelung der beiden Fahrstraßen Richtung Waldbach und Mönichwald erreichen wir das untere Ende der Wolkendecke und sehen wieder etwas von der Umgebung. Weil wir von Waldbach aus nach oben gefahren sind, entscheiden wir uns nun für die Abfahrt auf der ebenfalls gut asphaltierten Mautstraße nach Mönichwald.



Talfahrt auf der nicht asphaltierten Hochwechselstraße zwischen dem Wetterkoglerhaus und der Mönichwalder Schwaig


Auch auf dieser östlichen Fahrstraße wechseln sich Hochwald und Almwiesen ab, die durch Viehroste begrenzt sind.



Talfahrt auf der Hochwechselstraße vor der Mautstelle Mönichwalder Schwaig und dem gleichnamigen Berggasthof


Vorbei an der Kaltwiesenhütte erreichen wir 6,5 Kilometer unterhalb des Hochwechselgipfels die auf 1.194 Metern Höhe gelegene Mautstelle neben dem privat geführten Berggasthaus Mönichwalder Schwaig. Die Schranke der Mautstelle öffnet sich talwärts fahrend bei langsamer Annäherung automatisch.



Talfahrt auf der Hochwechselstraße unterhalb der Mautstelle Mönichwalder Schwaig auf dem Weg nach Mönichwald


Hinter der Mautstelle quert der nun wieder öffentliche Fahrweg den Südwesthang des 1.299 Meter hohen Breitenwald...



Talfahrt auf der Hochwechselstraße zwischen Mönichwalder Schwaig und dem Talort Mönichwald im Lafnitztal


... und bietet schöne Aussichten Richtung Lafnitztal.



Talfahrt auf der Hochwechselstraße nahe dem Gasthof Spitzbauer oberhalb von Mönichwald im Lafnitztal


Die Bergstraße verliert in der Folge durch mehrere enge Kehren und mit bis zu 15 Prozent Gefälle schnell an Höhe, passiert den auf 1.030 Metern Höhe gelegenen Alpengasthof Spitzbauer...



An der Hochwechselstraße im östlichen Talort Mönichwald am Fuß des Hochwechsels


... und erreicht nach insgesamt vierzehn Kilometern den östlichen Talort Mönichwald im Lafnitztal. Der knapp neunhundert Einwohner zählende Ort am Fuß des Wechselgebirges blickt auf eine mehr als siebenhundertjährige Geschichte zurück. Sein Name geht auf den umliegenden Bergwald zurück, der ab dem 12. Jahrhundert im Besitz der Mönche des Benediktinerklosters Formbach war, was Dokumente im Bayerischen Hauptstaatsarchiv belegen. Mönichwald wird vom Turm der im Jahr 1716 nach den Plänen des Baumeisters Remigius Horner erbauten Pfarrkirche Peter und Paul überragt. Ebenso wie der Nachbarort Waldbach profitiert Mönichwald heute von dem gemeinsamen Wintersportgebiet am Hang des Hochwechsels.




Weitere Infos:
https://alpenrouten.de/











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