Lage: |
Alpen, Italien, Südtirol |
Talorte: |
Sterzing und Sankt Leonhard |
Streckenlänge: |
18 km ab Sterzing und 20 km ab Sankt Leonhard |
Maximale Höhe: |
2.099 m |
Maximale Steigung: |
12 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
September 2017 |
Der im italienischen
Sprachraum "Passo di Monte Giovo" genannte Jaufenpass verbindet
das nordöstlich gelegene Sterzing im Eisacktal mit
dem im Südwesten gelegenen Sankt Leonhard im deutlich ruhigeren Passeiertal.
Wir starten unsere Fahrt
auf den Jaufenpass vom Brennerpass kommend ab Sterzing und
folgen der SS44, die die Stadt leicht ansteigend in südwestlicher
Richtung verlässt. Schnell ist Gasteig erreicht, hinter
dem sich die Bergstraße mit Steigungen bis zu 10 Prozent
durch ein Waldgebiet schlängelt, in dem zwei Spitzkehren
auf uns warten. Dahinter bleibt der Wald zurück und eine abwechslungsreiche
Almenlandschaft begleitet uns bis zu dem auf 1.450 m
Höhe gelegenen Weiler Kalch und dessen Antoniuskapelle,
der die Jaufenstraße sehr sehr nahe kommt. Das kleine Gotteshaus
aus dem Jahr 1697 zeigt zu unserer Überraschung einen deutlich
besseren Unterhaltungszustand als der rissige Fahrbahnbelag
der Passstraße.
Hinter Kalch erwarten uns
fünf weitere Spitzkehren, in der Sechsten lädt dann das
auf knapp 2.000 m Höhe gelegene Sterzinger
Jaufenhaus zu einem Boxenstop in der warmen Herbstsonne
ein. Der Kaffee ist lecker, aber der Apfelstrudel des Hauses
trifft nicht unseren Geschmack.
Der "Jaufenweg"
wurde schon in vorchristlicher Zeit als Saumweg genutzt
und von den Römern zu einem mit Karren zu befahrenden Handelsweg
erweitert. Im Jahr 1905 begann man dann mit dem Ausbau zur
heutigen Jaufenstraße, die 1912 eröffnet wurde. Die ursprüngliche
Fahrbahn war 4,50 Meter breit. Zwischen 1954 und 1957
wurde der zwischenzeitlich auf 6 Meter verbreiterte
Jaufenpass asphaltiert.
Die vor dem Jaufenhaus stehende
Gedenksäule aus Ratschinger Marmor erinnert an die Einweihung
der mehr als drei Millionen Kronen teueren Straße
am 5. Juni 1912 und benennt Hofrat Philipp Krapf als
Oberbauleiter und Oberingenieur Alois Stapf als Bauleiter.
Neben dem Sterzinger Jaufenhaus
und der Marmorsäule steht die Kapelle "Mariä Heimsuchung", in der der
Jaufenpass im Rahmen der Eröffnungsfeier gesegnet wurde.
Zwei Spitzkehren weiter haben
wir einen tollen Blick auf die Gipfel jenseits des Ratschingstales...
... und auf die unter uns
liegenden Kehren der
Passstraße. Wir sehen die fast vollständig bewaldete
Hochspitze (2.424 m) und dahinter die Stubaier
Alpen mit Habicht (3.280 m),
Weißwand (3.017 m), Tribulaun (3.097 m) und Weißwandspitze
(2.917 m).
Wenige Meter weiter haben wir
hinter der "Panorama-Hütte", in der
Kaffee, Belegte Brote, Heisse Würstl, Kaminwurzen,
Speck, Strudel und die legendäre Murmeltiersalbe angeboten
werden, ...
... dann die Scheitelhöhe
des Jaufenpasses...
... mit der "Edelweisshütte"
erreicht, die nicht nur von
Motorradfahrern gerne zur Einkehr
genutzt wird.
Hinter der Passhöhe führt
die Strada Statale 44 mit
sechs gut ausgebauten Kehren
hinunter zu den Dörfern
Innerwalten und Walten,
und nach fünf weiteren Spitzkehren
ist dann Sankt Leonhard
im Passeiertal erreicht,
wo sich in einem der vielen
Cafés ein ausgedehnter Boxenstop
mit anschließender Weiterfahrt
auf das Timmelsjoch
anbietet.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.