Lage: |
Alpen, Österreich, Hohe Tauern, Tirol |
Talorte: |
Huben in Osttirol |
Streckenlänge: |
20 km |
Maximale Höhe: |
1.986 m |
Maximale Steigung: |
15 % |
GPS-Koordinaten: |
47.0217000,12.6889000 |
Mautgebühr: |
Ja |
Letztmals befahren: |
Oktober 2017 |
Die bei Huben in Osttirol beginnende
Kalser Glocknerstraße ist
für uns die kleine Schwester der weltbekannten Großglockner-Hochalpenstraße.
Passiert die Große den höchsten
Berg Österreichs an dessen vergletscherter Ostflanke, führt die
Kleine durch das
Kalser Tal und das Ködnitztal zu dessen beeindruckender Westseite.
Wir kommen auf der B108 von unserem
Quartier
im Lesachtal und sehen schon auf Höhe der Ortschaft Unterpeischlach
die unteren Serpentinen der
Osttiroler Glocknerstraße vor uns.
Einen knappen Kilometer
weiter erreichen wir am südlichen Ortsrand von Huben im Iseltal
den gut
ausgeschilderten Abzweig der Kalser Landesstraße in das zwölf Kilometer
entfernte Kals am Großglockner und in den Nationalpark Hohe
Tauern.
Durch mehrere weit geschwungene
Kurven und zwei enge Spitzkehren überwindet die wenig befahrene
Bergstraße den Anstieg nach Oberpeischlach, ...
... folgt auf weiten Strecken
dem Kalser Bach und führt auf dem Weg zu dem Weiler Haslach abwechslungsreich an einzelnen Bergbauernhöfen
mit
abgegrasten Weideflächen vorbei sowie durch den bereits herbstlich
gefärbten Mischwald des Kalser Tales.
Wir durchfahren zwei Lawinengalerien...
... legen an dem Parkplatz beim
Schleierfall - hier stürzt sich der aus der Schobergruppe kommende
Staniskabach in den Kalserbach - einen kurzen Fotostop ein...
... und sehen bald die Ködnitzer
Pfarrkirche St. Rupert zwischen den Spitzen der Nadelbäume auftauchen.
Kurz hinter Ködnitz erreichen wir den Kalser Ortsteil Burg,
wo die im Jahr 1981 eröffnete, mautpflichtige Glocknerstraße nach rechts
ins Ködnitztal abzweigt, geradeaus weiterfahrend gelangt man
zum ehemaligen Alpengasthof auf der Moaralm
oberhalb des Dorfertals. Die Kalser Glocknerstraße gewinnt durch
zwei Spitzkehren zusehends
an Höhe.
Der Asphalt der Kalser Glocknerstraße
ist deutlich rauer als der der Kalser Landesstraße und die Fahrbahn
wurde mit Stahlseil-Netzen...
... sowie Betonverbauungen gegen
Steinschlag gesichert.
Vom Straßenrand aus hat mein einen
tollen Blick auf das 300 Meter tiefer gelegene Ködnitz,
den Kalser Bach und das Kalser Tal.
Dann liegt die neu errichtete Mautstelle vor uns,
an der nun kein Mautner mehr die Straßengebühr erhebt sondern
ein Automat. Und im Vergleich zur
großen Schwester ist die Mautgebühr hier vergleichsweise gering
und zeitabhängig:
Für einen bis zu drei Stunden langen Aufenthalt sind inklusive
der Parkgebühr pro Pkw jeweils 4 Euro zu entrichten, die Maut für 24 Stunden
beträgt 10 Euro. Für Busse und Wohnmobile werden 30 Euro
fällig. Wir ziehen einen Jeton und durchfahren
die sich nun öffnende Schrankenanlage, gezahlt wird oben auf
dem Parkplatz
vor der Talfahrt oder am Kassenautomat hier unten unmittelbar
bei der Ausfahrt.
Nach weiteren drei Kilometern
auf der zweispurigen, in den Jahren 1976 bis 1980 erbauten Bergstraße
erreichen wir dann das neue Nationalpark-Infozentrum
"Großglocknerpanorama" mit dem sich über mehrere Ebenen erstreckenden,
bei unserem Besuch nur wenig belegten Großparkplatz "Glocknerwinkel", an dem es sogar 10 Stellplätze
mit Lademöglichkeiten für Elektroautos gibt.
Gegenüber findet man den auf 1.920 m Höhe gelegenen Alpengasthof
Lucknerhaus. Das Lucknerhaus bietet Wanderern Übernachtungsmöglichkeiten
sowie eine ganztägig warme Küche, und es dient Alpinisten als Basis
für die Besteigung einiger Dreitausender, darunter Großglockner
(3.798 m), Großvenediger (3.674 m) sowie Böses Weibl (3.121 m).
Wir wollen nach einem Spaziergang im Lucknerhaus unseren mittäglichen Boxenstopp einlegen.
Woraus aber leider nichts wird: Zwei Tage zuvor endete der Sommerbetrieb
und das Lucknerhaus wird erst an Weihnachten für die Wintersaison
wieder eröffnet werden.
So bleibt uns "nur"
der wunderschöne Ausblick auf
die Südwestseite des Großglockners. Den wir ausgiebig genießen.
Um dann zurück nach Huben zu fahren, von wo aus sich Touren
über Matrei ins Virgental und durch das Defreggental zum Staller Sattel anbieten.
Weitere
Infos:
http://www.glocknerstrasse.at/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.