Lage: |
Alpen, Österreich, Osttirol und Kärnten, Gailtal und Lesachtal |
Talorte: |
Tassenbach und Kötschach-Mauthen |
Streckenlänge: |
10 km ab Tassenbach und 42 km ab Kötschach-Mauthen |
Maximale Höhe: |
1.530 m |
Maximale Steigung: |
16 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Mai 2018 |
Der Kartitscher Sattel ist der
höchste Punkt der durch das Gailtal und das Lesachtal führenden B111. Die Bergstraße verbindet Tassenbach
im westlich gelegenen Pustertal mit Kötschach-Mauthen im Osten und verläuft dabei zwischen den Lienzer Dolomiten im
Norden und den Karnischen Alpen im Süden,
weshalb sie auch "Karnische Dolomitenstraße" genannt
wird.
Vom
Gailbergsattel kommend erreichen wir Kötschach-Mauthen, wo wir
nach rechts auf die B111 abbiegen. Durch viele enge Kurven
und auf teilweise sehr schlechtem Belag führt die in einigen
Abschnitten
nur autobreite Straße durch die Dörfer Strajach und Strenge
nach Birnbaum, wo wir uns auf einem etwas außerhalb gelegenen
Bauernhof
von der fast 1.000 Kilometer langen Anreise aus Westdeutschland erholen.
Am nächsten Morgen starten wir dann
ausgeruht Richtung Kartitscher Sattel. Über Mattling und Liesing
gelangen wir auf der auch in diesem Abschnitt teilweise sehr
engen und kurvenreichen B111 in den 12 Kilometer entfernten
Wallfahrtsort Maria Luggau.
Die Wallfahrtskirche
Maria Schnee in
Maria
Luggau wurde im gotischen Stil erbaut und im August 1536 geweiht.
Sie ersetzte eine kleine Vorgängerkirche aus dem Jahr 1515.
Ihr heutiges Aussehen im Stil des Barock erhielt sie im 18. Jahrhundert. Wegen
ihrer überregionalen Bedeutung als Wallfahrtskirche erhob Papst
Johannes Paul II. im Jahr 1986 das Gotteshaus zur
"Basilica Minor". Das angrenzende Kloster wurde 1635
von Tiroler Mönchen des Servitenordens
gegründet und nach den Bränden der Jahre 1640 und 1738 erneuert.
Gegenüber der Wallfahrtskirche
erinnert am linken Straßenrand ein Obelisk an Franz Freiherr von Schmidt Zabierow,
der am 17.01.1826 in Innsbruck geboren wurde und von 1880 bis
1897 Landespräsident von Kärnten
war. Nach der Hochwasserkatastrophe des Jahres 1882 kümmerte
er sich engagiert um die negativen Auswirkungen durchgeführter Flussregulierungen
und initiierte den Bau vieler neuer Straßen, darunter die Iselsbergstraße
sowie die Straßen durch das Lesachtal und über den Gailbergsattel.
Zwei Jahre nach seiner Pensionierung verstarb Franz Freiherr von Schmidt Zabierow
am 15.11.1899
in Kroatien.
Hinter Maria Luggau bessert sich
der Straßenzustand deutlich. Vor Tiefenbach passieren wir die
noch voll funktionsfähige Wachterbach-Doppelmühle aus dem Jahr 1750,
in der überwiegend Getreide gemahlen wurde.
Kurz vor Untertillach überfahren
wir die Grenze zwischen den Bundesländern
Kärnten und Osttirol. Der kleine Ort wird von der Pfarrkirche Hll. Florian, Ingenuin und Albuin
dominiert. Mit ihrem Bau wurde 1777 begonnen, geweiht wurde
sie zwei Jahre später.
Nach weiteren 11 Kilometern erreichen
wir schließlich den Kartitscher Sattel, dessen Passschild den
Zusatz "Tannwiese" zeigt. Der Kartitscher
Sattel bildet eine natürliche Wasserscheide: Auf der hochmoorartigen
Tannwiese seitlich der Scheitelhöhe entspringen sowohl
der nach Westen fließende Gailbach, der bei Tassenbach in die
Drau mündet als auch die nach Osten durch das Lesachtal abfließende
Gail, die über Kötschach-Mauthen der Drau zufließt, in die sie
südöstlich von Villach mündet.
Auf der Scheitelhöhe des Kartitscher Sattels erinnert ein
Bildstock an die Osttiroler Hochwasseropfer der
Jahre 1965/1966. In den durch tagelange Starkregen verursachten
Fluten verloren 22 Menschen ihr Leben
und es wurden 65 Gebäude, 374 Brücken und 20 Prozent des
gesamten Straßennetzes zerstört.
Gut drei Kilometer hinter der
Scheitelhöhe erreichen wir auf nun konstant breiter Fahrbahn
die Gemeinde Kartitsch im Osttiroler Gailtal, nach der der Sattel
benannt wurde. Viel los ist hier nicht, aber die Hotels, Pensionen
und Hinweisschilder für Ferienwohnungen...
... sowie das nahe Biathlonzentrum
machen deutlich, ...
...
dass der Ort hauptsächlich von Wintersportlern
besucht wird.
Hinter Kartitsch erwartet uns
dann die modern ausgebaute Westrampe der Bergstraße, die mit
fünf Kehren in das knapp 400 Meter tiefer gelegene Tassenbach
im Pustertal führt,...
... von wo aus das Stadtzentrum
von Sillian in wenigen Minuten zu erreichen ist. Der Grenzort zu
Italien wurde im Jahr 995 erstmals erwähnt und erhielt 1469
das Marktrecht. Ältestes Bauwerk ist wohl die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt
aus dem 14. Jahrhundert. Von hier aus bietet sich
eine Fahrt auf der aussichtsreichen Pustertaler
Höhenstraße an.
Weitere
Infos:
http://www.alpenpass.com/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.