Touren mit dem Mazda-Roadster MX-5 über Gebirgsstraßen, Pässe, Hellinge und Klimmen
    
Klausenpass
    



Der Klausenpass verbindet Altdorf im Schweizer Kanton Uri mit Linthal im Kanton Glarus. Er nutzt dabei die Senke zwischen dem 2.382 Meter hohen Märcher Stöckli im Norden und dem 2.470 Meter hohen Rau Stöckli im Süden.

Ursprünglich existierte hier einen Saumweg, über den das Weidevieh aus dem Schächental über die Passhöhe in das Alpgebiet Unterboden getrieben wurde. Mit dem Bau der heutigen Passstraße wurde im Jahr 1893 aus militärstrategischen Gründen begonnen, fertiggestellt wurde die Klausenstraße im Sommer 1899. Im Jahr 1922 rückte die Passstraße ins Rampenlicht des Motorsportes: Das weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Klausenrennen wurde bis 1934 ausgetragen und lockte damals Zehntausende von Zuschauern an die Bergstrecke. In Erinnerung an diese Autorennen wurde erstmals im Jahr 1993 das unregelmäßig durchgeführte Klausenrennen Memorial für zwei- und vierrädrige Oldtimer-Fahrzeuge veranstaltet.


Zwischen Isenthal und Altdorf oberhalb des Vierwaldstättersees


Nach einer erholsamen Nacht im gemütlichen Gasthaus Tourist in Isenthal fahren wir die abwechslungsreiche Bergstraße hinunter zum Vierwaldstättersee und über Seedorf in das nahe gelegene Altdorf, den Hauptort des Kantons Uri. Wir schauen uns das sehenswerte Zentrum von Altdorf an und folgen dann der nach Südosten führenden Gotthardstraße, die wir im zweiten Kreisverkehr verlassen, um auf die Klausenstraße aufzufahren. Nach einem knappen Kilometer erreichen wir die für ihr Tell-Museum bekannte Gemeinde Bürglen.



Auf der verregneten Westrampe des Klausenpasses oberhalb von Altdorf nahe Spiringen


Hier beginnt die Westrampe des Klausenpasses, die zu Beginn nur leicht ansteigt und in wenigen weiten Kurven durch das untere Schächental führt. Am Vierwaldstädtersee war der Himmel leicht bedeckt, hier wird die tief im Tal hängende Wolkendecke immer dichter und es beginnt zu regnen. Immerhin ist die als Hauptstraße 17 ausgeschilderte Bergstraße gut ausgebaut und der Asphalt ist griffig. Kurz vor Spiringen warten die ersten vier Kehren auf uns...



Lawinenverbauungen an der Westrampe des Klausenpasses hinter Unterschächen


... und nahe der Ortschaft Unterschächen passieren wir die ersten Lawinenverbauungen. Die Klausenstraße wird nun etwas schmaler und der Asphalt zeigt deutliche Längsrisse



Auf der verregneten Westrampe des Klausenpasses vor wolkenverhangenen Gipfeln


Von dem von uns erwarteten Gebirgspanorama sehen wir so gut wie nichts, denn die Gipfel von Clariden, Gremsfairenstock und Groß Schärhorn sind in dicke Regenwolken gehüllt.



Blick von der Westrampe des Klausenpasses zurück auf das Dorf Unterschächen-Ribi


Immerhin hängt die Wolkendecke aber so hoch, dass wir hinter der Kehre bei Urigen das etwa 450 Meter tiefer gelegene Schächental und das Dorf Unterschächen-Ribi
sehen können.



Klausenpassstraße kurz vor Unterschächen-Frittertal unterhalb der Scheitelhöhe


Bis zu dem Weiler Frittertal findet man auf beiden Seiten der Westrampe vereinzelt stehende Bauernhöfe.



Almwiesen an der Westrampe des Klausenpasses unterhalb der wolkenverhangenen Gipfel der Schächertaler Windgällen


Auf den zugehörigen Almwiesen wird das Weidevieh wohl nicht mehr lange grasen können, denn der Schnee auf den wolkenverhangenen Bergen kündigt den nahen Winter an.



Tunnel auf der verregneten Westrampe des Klausenpasses hinter Windeggen


Hinter Frittertal werden die Hänge seitlich der Straße immer steiler und nahe dem Weiler Windeggen wartet unbeleuchteter Tunnel auf uns.



Überhängende Felsen an der verregneten Westrampe des Klausenpasses zwischen  Uringen und  Balm


Die nun noch enger werdende Westrampe quert in der Folge entlang überhängender Felsen die fast senkrecht abfallende Südflanke des Schächentaler Windgällen und des Rossstocks...



Blick von der Klausenstraße auf Balm und das Hotel Klausenpasshöhe unterhalb der Scheitelhöhe


... und ermöglicht einen schönen Blick auf die Weiler Äsch, Unterbalm und Hinterbalm, auf den Bach Stäuben mit seinem fast 100 Meter hohen Stäubifall und auf die Senke zwischen dem Märcher Stöckli und dem Rau Stöckli, in der die Scheitelhöhe des Klausenpasses eingebettet ist.



Hotel Klausenpasshöhe an der verregneten Westrampe des Klausenpasses unterhalb der Scheitelhöhe


Kurz darauf stehen wir vor dem Hotel Klausenpasshöhe. Emanuel Schilling aus Altdorf beauftragte den Bau des knapp 100 Höhenmeter unterhalb der Scheitelhöhe gelegenen Gebäudes, die Pläne fertigte der Bauunternehmer Joseph Blaser aus Schwyz. Das als Familienbetrieb geführte Hotel wurde am 18. Juli 1903 eröffnet. Seit 1970 ist die Liegenschaft im Besitz der Klausenpass-Betriebe AG und bietet neben Übernachtungsmöglichkeiten in nostalgisch eingerichteten Einzel-, Doppel- und Mehrbettzimmern auch ein Restaurant...



Blick vom Hotel Klausenpasshöhe auf die Westrampe und das Schächental


... und eine überdachte Terrasse, von der aus man einen tollen Ausblick über die Westrampe der Passstraße hinweg bis in das Schächental hat.



Restaurant Clariden auf der Scheitelhöhe des Klausenpasses zwischen Altdorf und Linthal


Etwa 800 Meter hinter dem Hotel erreichen wir die unspektakuläre Scheitelhöhe des Klausenpasses mit dem Restaurant Clariden, das nur bei schönem Wetter geöffnet ist und von außen eher einem Imbiss gleicht. Daneben findet man einen Kiosk mit Souvenirshop....


Kapelle Bruder Klaus auf der Scheitelhöhe des Klausenpasses oberhalb von Altdorf und Linthal


... und die Kapelle Bruder Klaus, die von den Bewohnern des Almhochtals Urnerboden in den Jahren 1937-1938 nach den Plänen des Architekten Adolf Gaudy aus St. Gallen erbaut wurde. Geweiht wurde das kleine Gotteshaus am 10. Juli 1938 dem heiligen Nikolaus von Flüe aus dem Ort Flüeli im Kanton Obwalden, der auch "Bruder Klaus" genannt wurde.



Blick über die verregnete Ostrampe des Klausenpasses Riuchtung Urnerboden und Linthal


Hinter dem Restaurant und der Kapelle beginnt die Ostrampe, die durch 13 Kehren hinunter in das Almgebiet Urnerboden führt.



Steil abfallende Ostrampe des Klausenpasses zwischen der Scheitelhöhe und Urnerboden-Vorfrutt


Durch den Regen hat der Straßenbelag deutlich an Griffigkeit verloren, weshalb wir auf der schmalen Rampe Vorsicht walten lassen; die fast senkrechten Felsabstürze direkt neben dem Straßenrand und die teilweise weit auseinander stehenden steinernen Sicherungspfosten flößen uns Respekt ein.



Zwangspause auf der Ostrampe des Klausenpasses wegen Viehtrieb


Auf der Höhe von Urnerboden-Vorfrutt legen wir einen kurzen Zwangsstopp ein: Trotz oder wegen des schlechten Wetters hat hier oben schon der herbstliche Viehtrieb begonnen. Während sie uns passieren, begnügen sich die von Sennern begleiteten Tiere tatsächlich mit nur einer Straßenhälfte, aber es dauert seine Zeit, bis sie untereinander die Reihenfolge geklärt haben.



You are blocked Geduldsprobe auf der Ostampe des Klausenpasses kurz vor Urnerboden


Drei Kilometer weiter sieht das ganz anders aus: Da steht nach einer engen Kurve doch plötzlich ein Rind mitten auf der Fahrbahn, beäugt uns und macht keinerlei Anstalten, Platz zu machen: "You are blocked". Nach einer gefühlten Ewigkeit trottet es dann ganz gemächlich auf uns zu, riecht an der Motorhaube unseres Mixers, glotzt uns durch die Frontscheibe an, schaut nach rechts, nach links und schiebt sich dann unendlich langsam und ohne uns aus den Augen zu lassen am Roadster vorbei die Passstraße hinauf. Zum Glück herrschte kein Verkehr!



Nebelschwaden über der verregneten Ostrampe des Klausenpasses in den Kehren kurz vor LinthaL


Kurz vor dem östlichen Talort Linthal fahren wir in ein Wolken- und Nebelfeld hinein, rollen durch neun Spitzkehren hinunter ins Tal, überqueren den kleinen Fluss Linth und folgen der Hauptstrasse 17 über Glarus und Niederurnen Richtung Zürichsee, denn wir wollen als nächstes zum Sattelegg.




Weitere Infos:
http://www.alpentourer.de











Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.



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