Lage: |
Alpen, Österreich, Wölzer Tauern, Steiermark |
Talorte: |
Oberzeiring |
Streckenlänge: |
12 km ab Oberzeiring |
Maximale Höhe: |
1.902 m |
Maximale Steigung: |
10 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
7 Euro für Pkw (Stand 2020) |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Die Klosterneuburger
Hütte liegt auf einer Höhe von 1.902 Metern am Osthang des Schönberg-Gipfels
(1.943 m) zwischen dem Tauernwindpark auf der Tanzstatt und
dem Skigebiet Lachtal. Sie ist von Oberzeiring in der Marktgemeinde
Pölstal aus über eine mautpflichtige Panoramastraße zu erreichen. Diese zweigt im Zeiringgraben von der Landesstraße L514 ab und windet
sich
entlang des "Mittleren Karleiten Weges" bergauf, um über den
entlang der Kammlinie
zwischen dem 1.462 Meter hohen Lauskogel und dem 1.834 Meter hohen Kobaldeck verlaufenden
"Oberen Höhenweg" zum
Schutzhaus zu gelangen, auf dessen Parkplatz sie endet. Der
sich anschließende Fahrweg über die Südseite des Schönbergs hinunter
ins Lachtal ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt.
Vom Perchauer
Sattel kommend erreichen wir über Scheifling und St. Georgen
ob Judenburg den auf 930 Metern Höhe gelegenen Talort Oberzeiring.
Die L514 führt als "Hauptstraße" durch die zur Gemeinde
Pölstal gehörende und etwa sechshundert Einwohner zählende Ortschaft,
in der im Mittelalter Silber abgebaut wurde. Das Schaubergwerk Silbergruben
erinnert
an diese Zeit. Heute gibt es in Oberzeiring ein Gesundheitsressort,
in dessen Heilstollen Atemwegserkrankungen behandelt werden.
Sechshundert Meter
hinter dem Ortsschild verengt sich die Hauptstraße auf eine Spur
und passiert den Friedhof von Oberzeiring mit der Elisabethkirche.
Der Kern der unter Denkmalschutz stehenden alten Knappenkirche entstand
vermutlich im 12. Jahrhundert und wurde in der Folge um den
gotischen Chor erweitert.
Vorbei
an der Einmündung der "Römerstraße" und dem Gebäude der
Freiwilligen Feuerwehr führt die Hauptstraße in die Ortsmitte von
Oberzeiring...
...
mit der aus dem 13. Jahrhundert stammenden katholische
Pfarrkirche St. Nikolaus,
deren Turm im 14. Jahrhundert ergänzt wurde. Die zwischen dem Gotteshaus und
dem Gasthaus "Zum grünen Specht" zu sehende Pest- und
Dreifaltigkeitssäule wurde im 18. Jahrhundert
errichtet und zeigt die Maria Immaculata flankiert von den Heiligen Rochus
und Florian.
Hinter
dem Ortszentrum überquert die Hauptstraße den Blahbach und passiert danach
die letzten Häuser von Oberzeiring.
Sie steigt nun als "Hocheggerstraße" gut ausgebaut durch das
"Zeiringgraben" genannte Tal
an der kleinen Sprinz-Kapelle vorbei...
...
dem Abzweig der Panoramastraße zur Klosterneuburger Hütte entgegen,
auf die wir rechts abbiegend auffahren. Hier signalisiert ein Hinweisschild,
dass auf dem oberen Teil der Straße für Pkw und Busse eine Mautgebühr
erhoben wird. Die knapp zweispurige, "Mittlerer Karleiten Weg" genannte
Fahrstraße läuft zunächst auf den
Moarhof zu, hinter dem sie nach Westen abdreht...
... und steigt
dann durch die Wiesen den Hang des Zeiringgrabens empor.
Dreihundert Meter hinter dem Moarhof
erreicht der gut asphaltierte Fahrweg auf einer Höhe von etwa tausend
Metern den Bergwald, in dem eine erste Kehre zu durchfahren ist.
Vor dem Abzweig zum Gehöft Fruhmann
bleibt der Wald zurück und vorbei an einer einzeln gelegenen Scheune...
... geht es auf dem sich nun auf
eine Fahrspur verengenden Mittleren Karleiten Weg hinauf zu dem auf 1.180 Metern
Höhe am Steilhang gelegenen Schrunnerhof, bei dem die nächste Kehre
wartet.
Die Steigung geht nun etwas zurück
und vorbei an dem aussichtsreich gelegenen Gehöft Orn...
... und der oberhalb der Straße
am Hang stehenden Kapelle Maria Schnee...
... erreicht der Mittlere Karleiten Weg
knapp sechs Kilometer hinter Oberzeiring auf 1.340 Metern Höhe
die beiden Schranken der Mautstelle. Wie in Parkhäusern üblich ziehen
wir hier ein Ticket, die Mautgebühr wird bei der Talfahrt am Automaten
erhoben.
Hinter der Mautstelle steigt der
nun "Oberer Höhenweg" genannte Fahrweg durch den Bergwald
auf die erste von drei Kehren zu, ...
... hinter denen er sich über den
1.462 Meter hohen Lausberg zur 1.654 Meter hohen Reittruhe
hinaufschlängelt.
Knapp drei Kilometer hinter der
Mautstelle passiert er
den Abzweig zur Stoanakogel-Hütte, dreht danach nach Westen ab...
... und quert weiter ansteigend
auf knapp 1.700 Metern Höhe den Nordhang des 1.755 Meter hohen
Steinerkogel.
Auf der Kammlinie zwischen dem
Steinerkogel und dem 1.834 Meter hohen Kobaldeck tauchen dann
die ersten Solarpaneele der 2 Megawatt starken Photovoltaikanlage und die Windräder des Tauernwindparks auf.
Der auch "Windpark Oberzeiring" genannte Tauernwindpark entstand
im Jahr 2002, bestand ursprünglich aus
insgesamt 14 Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von 60 Metern und
hatte eine Leistung von ca. 32 Megawatt. Im Jahr 2018 wurde der
Windpark erneuert. Er wird von der Firma ImWind
Erneuerbare Energie GmbH betrieben: Die 9 neuen Windkraftanlagen haben
einen
Rotordurchmesser von 112 Metern
und produzieren bis zu 60.000 Megawattstunden pro Jahr.
Kurz darauf erreichen wir vor der
auf 1.902 Metern Höhe gelegenen Klosterneuburger
Hütte das Ende des Oberen Höhenweges.
Wir stellen unseren MX-5 auf dem
aussichtsreich gelegenen Parkplatz vor der Hütte ab. Von hier hat
man einen schönen Blick hinunter ins Blahbachtal und über den Gföller Riegel
hinweg auf die Gipfel der Seetaler und Metnitzer Alpen. In der Hoffnung,
dass der starke Wind bald etwas nachlassen und
die Sicht sich verbessern wird, ...
... suchen wir die Schutzhütte auf.
Die auf der Ostseite des nur 41 Meter höheren Schönberg-Gipfels
gelegene Klosterneuburger Hütte wurde in den Jahren 1929/1930 von
der Sektion Österreichischer Gebirgsverein im OEAV erbaut. Sie diente
lange Zeit als Ausbildungsstätte für Skilehrer des nahen Skigebietes
Lachtal.
Im Sommer 2009 ging das Schutzhaus in private Hände über und wurde
modernisiert und ausgebaut. Die Wiedereröffnung erfolgte zwei Jahre später.
Außer einer Gruppe Einheimischer aus dem Tal, die hier oben wohl
einen Junggesellenabschied feiern, sind wir die einzigen Gäste. Wir werden
freundlich begrüßt, das Essen schmeckt und das Preis-Leistungs-Verhältnis
ist fair.
Nach dem Boxenstopp kehren wir
zum Roadster zurück. Die Sichtverhältnisse haben sich nicht gebessert,
es ist noch frischer als zuvor und die Rotorblätter der Windräder drehen
sich noch schneller als bei unserer Ankunft. Wir verzichten auf
den kurzen Abstecher entlang des Wanderweges 958 zum Schönberg-Gipfel und
zu der oberhalb des Tanzstattsees auf 1.907 Metern Höhe gelegenen
Tanzstattkapelle,
sondern kehren zum Roadster zurück und machen uns auf
die Rückfahrt in den Talort Oberzeiring.
Auf dem Weg entlang der Kammlinie
ziehen immer dunklere Regenwolken von den Rottenmanner Tauern
herüber. Gut dass wir diesmal die GoPro hinter der Frontscheibe
montiert haben.
Mit Ausblicken in das Tal des Pusterwaldbaches
passiert der Obere Höhenweg wieder den Nordhang des Steinerkogels...
... und schlängelt sich hinter
der Reittruhe und dem Lauskogel durch den Bergwald...
bis zur letzen Kehre...
... vor der Mautstelle.
Am Kassenautomat führen wir das bei der Auffahrt gezogene Ticket
ein, entrichten die Mautgebühr...
... und sehen kurz darauf wieder
die am Südosthang des Lauskogels auf 1.300 Metern Höhe gelegene Kapelle Maria Schnee oberhalb
des Brandlhofes vor uns.
Vorbei an den Gehöften Orn und
Schrunner...
... ist der Moarhof im Tal und
die Einmündung der Panoramastraße in die L514 schnell erreicht.
Durch das Zentrum von Oberzeiring
mit dem Gasthaus Zum grünen Specht und der Pest- und Dreifaltigkeitssäule
geht es nun zurück nach Scheifling, um über Teufenbach und den Neumarkter
Sattel zu unserem Quartier
in Reifnitz am Wörthersee zurückzukehren.
Weitere
Infos:
https://alpenrouten.de
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Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.