Lage: |
Alpen, Österreich, Dachstein, Oberösterreich, Steiermark |
Talorte: |
Obertraun und Bad Aussee |
Streckenlänge: |
5 km ab Obertraun und 8 km ab Bad Aussee |
Maximale Höhe: |
690 m |
Maximale Steigung: |
23 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Der auch einfach nur "Koppen"
genannte Koppenpass im Dachsteingebirge
verbindet das südwestlich gelegene Obertraun
in Oberösterreich mit dem nordöstlichen Bad Aussee in der Steiermark.
Der Talpass wird von einer Landstraße überquert, die auf Oberösterreichischer
Seite "Hallstättersee Landesstraße" genannt wird und als L547
kartiert ist, während sie in der Steiermark "Koppenstraße"
heißt und als L701 ausgeschildert ist. Die Landesstraße nutzt die
natürliche Senke zwischen dem Niederen und dem Hohen Sattenkogel
(1.250 m und 1.539 m) im Westen sowie dem Hohen und dem
Rauhen Koppen (1.780 m und 1.807 m) im Osten. Der Gebirgsübergang hatte früher eine deutlich größere Bedeutung
als heute, denn über ihn wurde schon im Altertum ein Teil des in
den Hallstätter Salzbergwerken abgebaute "Weiße Gold"
transportiert.
Vom Pass Gschütt kommend erreichen
wir auf der L547 die etwa 750 Einwohner
zählende Marktgemeinde Hallstatt im Salzkammergut, die bis zum Ende
des 19. Jahrhunderts nur per Schiff oder auf einem schmalen
Saumpfad erreicht werden konnte. Hallstatt wurde durch archäologische
Funde bekannt, die eine "Hallstattkultur" genannte Blütezeit
schon 800 bis 400 Jahre vor Christus belegen.
Die als "Lahnstraße"
ausgeschilderte L547 umgeht Hallstatt in dessen Westen und folgt dann
gut ausgebaut als "Hallstättersee Landesstraße" dem Südufer des fjordartigen
Hallstätter
Sees.
Hinter den steilen Nordabfällen
des Vorderen Hirlatz (1.934 m), des Zwölferkogel (1.982 m)
und
des Schafeggkogel (1.242 m)...
... passiert die L547 den Abzweig zur Dachstein-Krippenstein-Seilbahn
sowie zur Dachsteinrieseneishöhle
und erreicht über die dem Hallstätter See zufließende Traun hinweg...
... den Ortseingang
von Obertraun im Bezirk Gmunden. Über die Gleise der Eisenbahnlinie Bad Ischl -
Bad Aussee - Liezen hinweg führt
die Hallstättersee Landesstraße in die erstmals im 14. Jahrhundert
schriftlich erwähnte Ortschaft am Ostufer des Hallstätter Sees.
Die knapp 800 Einwohner zählende
Gemeinde Obertraun liegt auf 510 Metern Meereshöhe und zieht
sich entlang der L547. Hinter dem Bahnübergang biegt die Landesstraße
nach Osten ab. Vorbei an mehreren Ferienhäusern
und Pensionen passiert die zum Koppenpass führende Straße auf Höhe
des seit dem Jahr 1734 existierenden "Gasthof Höllwirt" den Neubau
des im Mai 2019 eingeweihten Einsatzzentrums der Freiwilligen Feuerwehr
sowie der Bergrettung Obertraun...
... und überquert nahe dem Ortsausgang
beim Haltepunkt Obertraun-Koppenbrüllerhöhle die Bahntrasse ein
zweites Mal.
Unmittelbar hinter dem Bahnübergang
beginnt neben dem am frühen Vormittag noch geschlossenen Gasthof Koppenrast ein Wanderweg zur Koppenbrüllerhöhle
im Tal der Koppentraun. Der Name der im frühen 20. Jahrhundert
erschlossenen Dachstein-Höhle geht auf die brüllenden und tosenden Wasser
des Höhlenbaches zurück.
Kurz hinter dem Gasthof startet
mit einer Linkskehre die Auffahrt zur Passhöhe.
Hinter der Kehre folgt die Bergstraße
dem orographisch linken Ufer der Koppentraun, die von Bad Aussee
kommend durch das bis zu achtzig Meter unterhalb der Straße gelegene Koppental dem Hallstätter
See zustrebt. Die Straße quert dabei mit Steigungswerten zwischen zwölf
und fünfzehn Prozent den steilen Westabfall des Hohen Koppen.
Nach
dem ersten Steilstück flacht die an der Bergseite durch massive
Mauern gesicherte Straße auf bis zu drei Prozent ab...
... und überquert einen durch den
Gamssteiggraben herunter kommenden und der Koppentraun zufließenden Gebirgsbach.
Dahinter verengt sich die Fahrbahn
und es beginnt eine zweite, bis zu 23 Prozent steile Rampe, ...
... die teilweise aus dem Fels
herausgebrochen wurde...
... und die sich entlang des mit
Stahlnetzen gesicherten Westabsturzes des 1.807 Meter hohen
Rauhen Koppen windet.
Knapp fünf Kilometer hinter Obertraun
passiert die L547 das auf der Talseite angebrachte Passschild, das eine
Höhe von 690 Metern angibt. Dahinter steigt die Fahrbahn
noch wenige Höhenmeter an und erreicht knapp fünfzig
Meter weiter die unspektakuläre Scheitelhöhe.
Dahinter läuft die Hallstättersee
Landesstraße mit leichtem Gefälle auf den Bergstock des Hohen Sarstein
(1.975 m)...
... und auf die Landesgrenze zwischen
Oberösterreich und der
Steiermark zu. Auf steirischer Seite ändern sich Name und Nummer der Bergstraße,
die nun als Sarsteinstraße / L701 ohne nennenswertes
Gefälle dem nordöstlichen Talort Bad Aussee zustrebt.
Viel Verkehr herrscht auf der Straße
über den Koppenpass nicht, uns kommen bei der Überfahrt mit Ausnahme eines Kleinbusses
lediglich mehrere Gruppen Motorradfahrer entgegen.
Auf der steirischen Seite des Koppenpasses
ist der Straßenbelag teilweise deutlich schlechter als auf der oberösterreichischen
Seite: Die Längsrillen im Asphalt können für Zweiradfahrer zum
Problem werden.
Ein Kilometer hinter der Landesgrenze
dreht
die Sarsteinstraße - nun mit deutlich besserem Asphalt - in einem langen Bogen
nach Osten und quert mit leichtem Gefälle
den Nordhang des 1.854 Meter hohen Zinken.
Sieben Kilometer hinter dem
Koppenpass-Scheitel senkt sie sich dann in das Ausseer Becken, ...
... überquert nun zum dritten Mal
die Bahntrasse...
... und erreicht wenige Meter weiter
den von den Gipfeln des Niederen und Hohen Radling (1.278 m
und 1.398 m) überragten Ortseingang von Bad Aussee sowie den
dahinter gelegenen Bahnhof der Kurstadt, der nur sechzig Höhenmeter unterhalb
der Scheitelhöhe des Koppenpasses liegt.
Hinter dem Bahnhof ändert sich
der Name der L701 in "Bahnhofstraße".
Vorbei an dem Fußballstadion
"Ausseerland Arena" und dem Bundesschulzentrum...
... führt sie in das von dem Erlebnisberg
Loser (1.837 m), dem bewaldeten Tressenstein (1.201 m)
und der felsigen Trisselwand (1.755 m) überragte Zentrum von Bad Aussee. Der
Hauptort des Ausseerlandes mit seinen knapp fünftausend Einwohnern
liegt am Zusammenfluss der Altausseer Traun mit der Grundlseer Traun
und gilt als der geographische Mittelpunkt Österreichs. Bad Aussee
wurde erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt und profitierte
viele Jahrhunderte vom Salzabbau, heute ist der Tourismus der wichtigste
Wirtschaftszweig. Nach einer Besichtigung des sehenswerten Zentrums
bietet sich eine Weiterfahrt zur Loser-Panoramastraße ebenso
an wie zum nahen Pötschenpass.
Weitere
Infos:
Hallstatt
Salzwelten
Hallstatt
Obertraun
Bad Aussee
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