Lage: |
Alpen, Italien, Mitterberg, Südtirol |
Talorte: |
Kaltern im Überetsch und Auer im Etschtal |
Streckenlänge: |
5 km ab Kaltern und 7 km ab Auer |
Maximale Höhe: |
382 m |
Maximale Steigung: |
19 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
August 2017 |
Der im italienischen Sprachraum
"Varco Kreit" genannte Kreiter Sattel verbindet Kaltern
an der Südtiroler Weinstraße mit dem Ort Auer im
Etschtal. Er quert östlich des Kalterer Sees auf dem Gebiet
der Gemeinde Pfatten den langgezogenen, in Nord-Süd-Richtung
verlaufenden Rücken des 680 Meter hohen Mitterberg und ist auch
unter der Schreibweise "Kreither Sattel" bekannt.
Vom Mendelpass
kommend wollten wir ursprünglich über Kaltern und entlang des
Kalterer Sees direkt nach Tramin fahren. Das änderte sich, als wir in einer detaillierten Landkarte
des Etschtales den "Kreiter Sattel" entdeckten. Den müssen wir
unbedingt besuchen, schließlich trägt er den gleichen Familiennamen
wie wir. Ergo verlassen wir kurz hinter dem bekannten Weinort
die südlich führende SP14, um der SP162 Richtung Klughammer am
Ostufer des Kalterer Sees zu folgen. Die gut ausgebaute Straße
ist wenig befahren und schwingt in weitgezogenen Kurven durch
die endlos erscheinenden Weinberge des hügeligen Überetsch.
Hinter dem Abzweig
nach Klughammer steigt die Straße Richtung Kreiter Sattel zusehends
an und führt in ein geschlossenes Waldstück, das nur wenige
Ausblicke auf das Westufer des Kalterer
Sees mit St. Josef am See und auf den dahinter steil ansteigenden
Mendelkamm freigibt.
Kurz vor der Scheitelhöhe des
Varco Kreit sehen wir dann auf einer Kuppe des Mitterbergs den Bergfried
der Ruine
Leuchtenburg vor uns,
die den Mischwald und das einzel gelegene Gehöft "Kreithof"
überragt, zu dem ein 5 Hektar großes Weingut gehört.
Das Wort »Greit« bezeichnete im
Mittelalter ein durch Waldrodung urbar gemachtes Stück Ackerland (germanisch/altenglisch:
greithen, nordisch: greiða = vorbereiten, bereit machen). So
soll im 13. Jahrhundert auch das bewirtschaftete Land des
damals zur Burg Leuchtenburg gehörenden Kreithof gerodet worden
sein. Der Kreiter Sattel verdankt seinen Namen also wohl der
Tatsache, dass er zum Kreithof und durch dessen gerodetes Umland
führt.
Die Abfahrt von der Scheitelhöhe
des Kreiter Sattels hinunter ins Etschtal ist aussichtsreicher
als die Auffahrt aus dem Überetsch, mit fünf Spitzkehren auch
kurvenreicher und mit maximal
19 Prozent Gefälle zudem deutlich steiler.
Einen halben Kilometer hinter
dem Scheitel passiert die SP162 die Ruine der
Burg
Laimburg,
die von den Herren von Laimburg erbaut und im Jahr 1269 erstmals
erwähnt wurde. 1339 wurde die Burg zerstört und in der Folge
erneuert und ausgebaut, Ende des 15. Jahrhunderts dann
aufgegeben und dem Verfall preisgegeben. In der Neuzeit wurden
die noch verbliebenen Mauern und Türme gesichert und saniert.
Im Etschtal geht die SP162 in
die parallel zur Brennerautobahn verlaufende SP62 über, die
der Ortschaft Auer zustrebt, von der es noch 5 Kilometer bis
zu der von Palmen, Weinbergen und einem sehenswerten historischen
Ortskern umgebenen Kirche St. Jakob
in Tramin an der Weinstraße sind.
Weitere
Infos:
https://stradedamoto.it/
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Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.