Lage: |
Alpen, Österreich, Stubaier Alpen, Ötztaler Alpen, Tirol |
Talorte: |
Oetz im Ötztal und Kematen bei Innsbruck |
Streckenlänge: |
17 km ab Oetz und 24 km ab Kematen |
Maximale Höhe: |
2.017 m |
Maximale Steigung: |
16 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2017 |
Die Bergstraße über den Kühtaisattel
verbindet Oetz im Ötztal und das Nedertal im Westen mit dem
Sellraintal und Kematen im Osten. Sie ist DIE Alternative zu
der etwas weiter nördlich verlaufenden und sehr stark befahrenen
"Tiroler Straße" B171 nach Innsbruck.
Zwischen
Oetzerau und Oetz-Mühlau
Wir befahren die gut ausgebaute Kühtaier
Straße von der auf 760 m Höhe gelegenen Gemeinde Oetz
im Ötztal aus und passieren durch breite und weit
geschwungene Kurven und Steigungen von bis zu 16 Prozent
die Weiler Oetzerau, Taxegg und Oetz-Mühlau.
Führte die Straße in
diesem ersten Streckenteil
abwechslungs- und aussichtsreich durch eine offene Wiesenlandschaft, so
folgt sie jetzt für einige Kilometer, nun deutlich moderater ansteigend
und fast gradlinig verlaufend, dem Tal der Neder, um uns dann kurz vor der Ortschaft Ochsengarten mit sechs engen Spitzkehren zu
überraschen.
Nach weiteren sieben Kilometern
erreichen wir den auf 1.900 m Höhe gelegenen Speicher Längental,
den wir an seinem Nordufer passieren.
Der Speichersee wurde von der Tiroler Wasserkraft AG erbaut und im Jahr 1980
fertig gestellt. Mit seiner 45 Meter hohen Staumauer fasst er
etwa 3 Millionen m³ Wasser, das von dem Kraftwerk
Kühtai zur Stromerzeugung genutzt wird.
Nach zwei weiteren Kurven stehen
wir vor der Dortmunder Hütte.
Das Schutzhaus wurde von der Alpenvereinssektion Dortmund errichtet
und im Jahr 1932 eingeweiht.
Nach einem weiteren Kilometer
sehen wird dann die Ortschaft Kühtai vor uns liegen. Kühtai
gleicht bei unserem Besuch einer Geisterstadt: Der Ort ist menschenleer,
die vielen Hotels, Pensionen, Restaurants und Gasthöfe entlang
der Kühtaier Straße sind geschlossen. Es ist sehr still hier
oben, nur von den beiden bekranten Baustellen hört man ab und
zu etwas Baulärm.
Auf dem Scheitel des Kühtaisattels
sehen wir dann doch noch lebende Menschen: Aus einigen geparkten
Pkw laden Bergwanderer ihre Rucksäcke und Wanderstöcke aus und
diskutieren die Lage des Startpunktes für ihre Wanderung. Und
gegenüber der im Jahr 1977 geweihten Expositurkirche "Unserer Lieben
Frau Mariä Heimsuchung" finden wir doch tatsächlich ein
geöffnetes Café, in dem wir freundlich bedient werden und einen
leckeren Cappuccino zu einem angenehmen Preis bekommen. Wir
sind die einzigen Gäste. Die Bedienung erzählt uns, im Spätherbst
sei es hier heroben immer wie ausgestorben, nach den ersten
richtigen Schneefällen hätte man hier aber wieder Massentourismus
und Hektik pur, deswegen werde die Straße auch im Winter offen
gehalten.
Nach unserem Boxenstop verlassen
wir den Kühtaisattel und folgen wir der abfallenden und fast
kurvenlosen Straße Richtung Kematen und passieren nach der Durchfahrt
der 5300 Meter langen Mugkögele-Lawinengalerie die Zirmbach-Alm...
... und erreichen kurz dahinter
den
Weiler Haggen im Sellrain mit der vor der Schärmer-Alm stehenden
kleinen Kapelle "Maria Schnee" aus dem Jahr 1902.
Die Weiterfahrt auf der teilweise
mit 16 Prozent abfallenden Straße nach St. Sigmund, Gries und
Sellrain bietet fahrerisch keine besonderen Höhepunkte, führt
aber durch eine herrliche Landschaft...
... und gewährt tolle Ausblicke
auf die nördlich des Inns gelegenen Gipfel des Karwendel-Gebirges,
darunter die Freiungsspitzen, die Erlspitze, den Großen Solstein
und die Nordkette oberhalb von Innsbruck.
Weitere
Infos:
https://www.suedtirol-tirol.com
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.