Lage: |
Alpen, Österreich, Lienzer Dolomiten, Gailtaler Alpen, Osttirol |
Talorte: |
Lavant und Tristach im Lienzer Talboden |
Streckenlänge: |
11 km ab Lavant und 9 km ab Tristach |
Maximale Höhe: |
1.620 m |
Maximale Steigung: |
18 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Pkw mit bis zu 5 Personen: 8,00 Euro, Motorräder und Trikes: 4,50 Euro |
Letztmals befahren: |
September 2019 |
Die Dolomitenstraße zweigt südöstlich
der Stadt Lienz zwischen den Ortschaften Lavant und Tristach von
der Lavanter Straße ab. Sie führt zunächst Richtung Tristacher See
und zu dem unterhalb des 1.098 Meter hohen Kinnbichl gelegenen
Kreithof. Ab hier steigt die nun mautpflichtige Dolomitenstraße
durch vier Kehren zu einem großen Schotterparkplatz am Fuß des 1.910 Meter hohen Rauchkofels
nahe der Lienzer Dolomitenhütte. Der mautpflichtige Teil
der Dolomitenstraße unterliegt in den Monaten Dezember bis März
einem Fahrverbot, weil die Fahrstraße dann als Rodelbahn genutzt
wird.
Wir starten unsere Tour zur Lienzer
Dolomitenhütte vor unserem Quartier
im Kärntner Lesachtal und erreichen über den Gailbergsattel
bei Oberdrauburg die Bundesstraße "B100", auf die wir links abbiegend
Richtung Lienz auffahren. Drei Kilometer hinter Oberdrauburg überqueren
wir die Landesgrenze zwischen Kärnten und Tirol; nach weiteren
fünf Kilometer verlassen wir die
B100 wieder...
... und folgen unterhalb
des 2.681 Meter hohen Hochstadel und vor der bis zu 2.718 Meter
hohen Spitzkofelgruppe den Hinweisschildern Richtung "Wacht". Die Nebenstraße
überquert die Bahnlinie Lienz-Mallnitz und direkt dahinter die der
Donau zufließende Drau,
führt durch das Dorf Wacht...
... und erreicht nach zwei Kilometern
die Ortschaft Lavant, die von der um das Jahr 1500 auf einem Felsvorsprung
in gotischem
Stil errichteten und im 18. Jahrhundert barockisierten Pfarrkirche
St. Ulrich überragt wird. In Lavant fahren wir auf die Landstraße
"L318"
auf, ...
... die als "Lavanter Straße"
in den Nachbarort Tristach führt. Vier Kilometer hinter Lavant erreicht
sie den gut ausgeschilderten Abzweig der Dolomitenstraße zum Tristacher
See, zum Kreithof und zur Lienzer Dolomitenhütte.
Die knapp zweispurige, gut asphaltierte
Dolomitenstraße beginnt direkt hinter dem Abzweig mit durchschnittlich
13 Prozent und durch zwei Kehren am bewaldeten Nordosthang des Rauchkofels
anzusteigen.
Die im unteren Abschnitt mit hölzernen Leitplanken
geschützte Bergstraße flacht hinter den Kehren etwas ab...
... und erreicht nach einem guten
Kilometer eine Straßengabelung. Nach rechts führt hier eine kurze
Stichstraße zum Seebad und Campingplatz am Tristacher See. Wir halten
uns hier links...
... und folgen der Dolomitenstraße
weiter bergauf.
Nach 3,5 Kilometern taucht
dann der auf 1.050 Metern Höhe gelegene Landgasthof
Kreit auf dem Kinnbichl vor uns auf. Der im 15. Jahrhundert
erstmals urkundlich erwähnte Kreithof bietet seinen Besuchern neben einem Restaurant und einer großen Sonnenterrasse
auch Übernachtungsmöglichkeiten in Doppelzimmern und Appartements
an. Wanderer, Sportkletterer
und Mountainbiker finden hier ein breites Betätigungsfeld.
Neben der Zufahrt zum Kreithof
beginnt der mautpflichtige Abschnitt der Dolomitenstraße. Die Mautstation
ist bei unserer Auffahrt besetzt. Eine junge Frau kassiert die pro
Pkw fälligen acht Euro, händigt uns ein Ticket aus und öffnet die
Schranke mit der Bitte, das Ticket für die Kontrolle bei der Talfahrt aufzuheben.
Hinter der Mautstelle
verengt sich die Dolomitenstraße auf 1½ Fahrspuren und wird mehrfach
von tiefen Regenrinnen gequert, die Radfahrer gefährlich werden
können.
Die Bergstraße steigt weiter
mit zweistelligen Prozentwerten durch den Bergwald...
... und läuft auf die
erste von vier Kehren zu, mittels derer sie den Nordabfall des 2.026 Meter
hohen Auerlingköpfl quert.
Sie überquert
dabei den Kohlstattbach, der in einigen Kartenwerken auch Jungbrunnenbach
genannt wird, und führt dann durch den von dem Gebirgsbach in den Fels
geschnittenen Kohlbachgraben weiter bergauf.
Nach insgesamt sieben Kilometern erreicht die Dolomitenstraße
schließlich einen großen
Naturparkplatz...
... unterhalb des 1.910 Meter
hohen Rauchkofel, auf dessen Gipfel der ORF eine Sendanlage
mit einem 55 Meter hohen Sendeturm betreibt, die über eine
unterhalb des Parkplatzes beginnende Seilbahn versorgt wird. Interessanter
ist für uns bei unserem Besuch der Einsatz eines Helikopters, der
hier stundenlang Gebäudeteile abholt und in die Gegend des südlich
gelegenen Kreuzkofel transportiert.
Vom Parkplatz auf 1.620 Metern
Höhe führt die nun
für den öffentlichen Verkehr gesperrte Dolomitenstraße als geschotterter
Forst-
und Rettungsweg fast eben zur nahen Lienzer
Dolomitenhütte und von dort aus weiter zu der auf 2.260 Metern Höhe
gelegenen Karlsbader Hütte
am Laserzsee.
Die privat geführte Lienzer
Dolomitenhütte wurde von Josef Amort im Jahr 1936 in aussichtsreicher
Lage auf einer Felsnadel errichtet. Ihr heutiges Aussehen erhielt
die Hütte im Rahmen von Sanierungen und Erweiterungen in den Jahren
2007 und 2012. Die aus Lärchenholz erbaute und mit Holzschindeln
verkleidete Hütte verfügt über zwei Sonnenterrassen, einen stilvoll
eingerichteten Gastraum und ein Kaminzimmer. Sie bietet neben regionaler
Küche auch Übernachtungsmöglichkeiten in Zimmern mit Panoramablick.
Wir gönnen uns auf der
Panorama-Terrasse eine üppige Brettljause sowie ein leckeres Bauerngröstl und genießen dabei den Ausblick
...
...
auf Böseck (2.495 m), Spitzkofel (2.718 m),
Nördlichen Turm (2.655 m), Oberwalderturm (2.612 m), Grauer Turm (2.514 m) und
auf die Bischofsmütze
(2.431 m), ...
... auf das Drautal und
die sich dahinter erhebenden Hohen Tauern...
... bis hinüber zum schneebedeckten
Großglockner.
Hier erfahren wir auch
mehr über die weiter andauernden Hubschrauberflüge: Nachdem die
vierzig Höhenmeter unterhalb des 2.717 Meter hohen Spitzkofel
gelegene und in den Jahren 1883/1884 von Ignaz Linder erbaute Linderhütte
im Oktober 2018 durch ein schweres Unwetter zerstört wurde, erfolgt
nun der Wiederaufbau
des exponiert gelegenen Biwaks. Und während Ignaz Linder damals alle
Baumaterialien hinaufschleppen musste, übernimmt heute ein Heli den Transport
der vorgefertigten Gebäudeteile vom Fuß des Rauchkofels hinauf zur
Baustelle am Spitzkofel.
Satt gegessen und gesehen
kehren wir zum Parkplatz zurück und machen uns auf den Rückweg ins
Drautal.
Über zwei Weideroste hinweg
verlassen wir das Weidegebiet der Hochalm am Rauchkofel...
... und genießen die wenigen
Ausblick ins Tal.
Zwischen den oberen Kehren
gestaltet sich die Talfahrt auf der schmalen Dolomitenstraße für
einen Moment etwas knifflig: Gegenverkehr!
Die junge Frau an der
Mautstation hat immer noch Dienst. Und da heute kein zweiter Roadster
bergauf fuhr, erinnert sie sich an unseren Ticketkauf und lässt uns
ohne weitere Kontrolle passieren.
Durch
die unteren Kehren...
... ist dann die Einmündung
der Dolomitenstraße in die Lavanter Straße schnell erreicht, ...
... auf die wir links abbiegend
auffahren, um durch Tristach ins nahe Pustertal weiterzutouren,
denn wir wollen noch über die Hochsteinstraße
zur Bannberger Alm und zur Hochsteinhütte.
Weitere
Infos:
http://www.dolomitenstrasse.at/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.