Lage: |
Alpen, Österreich, Karawanken, Kärnten |
Talorte: |
Bad Eisenkappel und Globasnitz |
Streckenlänge: |
12 km ab Bad Eisenkappel und 10 km ab Globasnitz |
Maximale Höhe: |
1.294 m |
Maximale Steigung: |
16 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2020 |
Der in den Karawanken zwischen Bad Eisenkappel und
Globasnitz im Süden Kärntens gelegene Luschasattel
ist über die kurven- und kehrenreiche Landesstraße L130 erreichbar.
Sie nutzt die Senke zwischen der Topitza (1.649 m) im Nordwesten
sowie der Feuersberger Spitze (1.704 m), der Wackendorfer Spitze
(2.079 m) und der Feistritzer Spitze (2.114 m) im östlich gelegenen
Petzen-Bergmassiv. Während die bei Koprein Sonnseite beginnende Westrampe durchgehend
asphaltiert ist, besteht der Fahrbahnbelag der Nordrampe aus einem
Schotterbett, auf dem Mountainbiker und Fahrer von Allradfahrzeugen
auf ihre Kosten kommen. Nahe der Scheitelhöhe findet man einen Gasthof
und eine kleine Kirche.
Wir starten die Auffahrt zum Luschasattel
im Zentrum von Bad Eisenkappel.
Die Ortsnamen und Ausschilderungen sind hier
im österreichisch/slowenischen Grenzgebiet zweisprachig, auf slowenisch
heißt der Kur- und Luftkurort Železna Kapla.
Vorbei an den mit Palmen begrünten Straßencafés
am Hauptplatz und der dem Erzengel Michael geweihten Kirche aus
dem 15. Jahrhundert folgen wir der zum Seebergsattel
führenden Bundesstraße B82 in südlicher Richtung.
Vor der das
Flüsschen Vellach überquerenden Hageneggbrücke biegen wir auf die links abzweigende
L130 Richtung Leppen ab.
Die "Luscha Landstraße"
genannte L130 läuft mit rissigem Asphalt auf den Ortsausgang von
Bad Eisenkappel zu...
... und folgt dahinter leicht ansteigend
dem orografisch rechten Ufer des der Vellach zustrebenden Leppenbaches.
Mit niederen einstelligen Steigungswerten
schlängelt sich die L130 durch die Gemeinde Leppen...
... und erreicht sieben Kilometer
hinter Bad Eisenkappel
das auf achthundert Metern Meereshöhe gelegene und knapp fünfzig Einwohner zählende Dorf Koprein Sonnseite
(Koprivna).
Hinter Koprein Sonnseite ist
der Asphalt zunächst sehr rissig, ...
... doch am Ortsschild von Koprein Petzen (Pod
peco) liegt der schlechteste Abschnitt der Westauffahrt hinter uns.
Die zweispurige Landstraße wendet
sich nun an ersten Felsabbrüchen vorbei nach Norden und beginnt mit dem eigentlichen Anstieg zum Luschasattel. Wir
haben die Straße für uns und kommen zügig voran, bis wir durch Holzarbeiten
gestoppt werden. Es dauert eine geraume Weile, bis die herumliegenden
Baumstämme sortiert und verladen sind und die Straße geräumt ist.
Kurz dahinter erreichen wir bei zweistelligen
Prozentwerten die auf etwa neunhundert Metern Höhe gelegenen beiden
unteren
Kehren der Westauffahrt.
Mit bis zu sechzehn Prozent Steigung
windet sich die L130 in der Folge durch vier weitere Kehren den Südosthang der
Topitza empor...
... und erreicht zehn Kilometer
hinter Bad Eisenkappel den Abzweig zum Peršman-Museum.
Auf dem Peršman-Bauernhof verübten SS-Angehörige am 25. April 1945
ein Massaker und töteten elf Mitglieder der Familien Sadovnik und Kogoj. Der Peršmanhof wurde im
Jahr 2012 zu einem Museum umgebaut, das sich den Themen Ermordung und
Verfolgung von in Kärnten lebenden Menschen mit slowenischer Abstammung
widmet.
Drei Kehren weiter bleibt der
Bergwald zurück und es eröffnet sich ein schöner Ausblick auf die
Ostabbrüche der Topitza.
Durch die vorletzte...
... und die hinter einem Bauernhof
gelegene letzte der elf Kehren...
... läuft die Luscha Landstraße
auf den auf 1.240 Metern Höhe gelegenen Alpengasthof Riepl zu, ...
... vor dem wir die Roadster abstellen,
...
... um auf der aussichtsreichen
Terrasse einen
ausgiebigen Boxenstopp einzulegen. Eine Getränke- oder Speisekarte gab es nicht,
der Wirt agiert als wandelnde Karte. Und obwohl wir zunächst die einzigen Gäste sind, haben wir den Eindruck,
dass man hier oben mit sechs zeitgleich zu bewirtenden Gästen etwas überfordert ist.
Nach dem Boxenstopp genießen wir
vor dem Gasthof noch kurz den Ausblick über die Luscha Landstraße
hinweg auf die Gipfel der Karawanken und der dahinter aufragenden
Steiner Alpen, ...
... dann nehmen wir auf rissigem
und löchrigem Asphalt die letzten sechshundert Meter bis zur Scheitelhöhe
des Luschasattels in Angriff.
Auf halbem Weg erreichen wir die
unterhalb des 1.362 Meter hohen Tschemerkogels auf der rechten
Seite der
Landstraße stehende "Friedenskirche" für alle Religionen.
Das Tag und Nacht geöffnete Kirchlein mit dem freistehenden hölzernen Glockenturm
wurde von Florian Sadovnig im Jahr 1972 als Mahnung und Erinnerung
an die schrecklichen Ereignisse der letzten Monate der NS-Diktatur errichtet.
Laut einer Inschrift im Kircheninneren
erhoffte sich der Erbauer, mit dem Bau der Friedenskirche
zur Besinnung und Verständigung zwischen den Menschen, Völkern
und Religionen beizutragen.
Kurz hinter der Friedenskirche endet der
Asphalt. Die nun nur noch leicht ansteigende Luscha Landstraße wird
ab hier als gut verdichtete Naturstraße weitergeführt...
... und erreicht nach dreihundert
Metern die 1.294 Meter hohe, unspektakuläre und im Wald gelegene
Scheitelhöhe. Von Waldarbeitern erfahren wir, dass die Rampe hinunter
nach Globasnitz in Teilabschnitten frisch
geschottert und noch nicht komplett verdichtet ist. Daraufhin verzichten wir unserem Roadster zuliebe auf
die geplante Weiterfahrt - der hatte
in den letzten Tagen schon mehr als genug Einschläge in die Bodengruppe
- und überlassen den Track Mountainbikern und Offroadern. Wir wenden
hier oben...
... und machen uns auf den Rückweg
nach Bad Eisenkappel. Vorbei an der Friedenskirche...
... und dem Alpengasthof erreichen
wir wieder die erste Kehre der L130. Da die oberen Kehren...
... talwärts recht gut einsehbar
sind, ...
... kommen wir zügig voran...
... bis wir vor Koprein Sonnseite
einen weiteren Zwangsstopp einlegen müssen. Nachdem sich die Schwerlastfahrzeuge sortiert
haben, ...
... geht es dann zügig...
... hinunter nach Koprein Sonnseite,
...
... von wo aus unser Start- und
Zielort, der Hauptplatz in Bad Eisenkappel, schnell erreicht ist.
Von hier aus bieten sich Weiterfahrten zum Paulitschsattel,
zum Seebergsattel
oder zum Schaidasattel
an.
Weitere
Infos:
https://www.quaeldich.de
Youtube-Video:
Mit
dem MX-5 auf den Luschasattel
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.