Lage: |
Alpen, Österreich, Gurktaler Alpen, Kärnten |
Talorte: |
Sankt Michael am Zollfeld |
Streckenlänge: |
9 km ab Sankt Michael am Zollfeld |
Maximale Höhe: |
1.059 m |
Maximale Steigung: |
18 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juni 2021 |
Der 1.059 Meter
hohe Magdalensberg (slowenisch: Štalenska gora)
erhebt sich im Nordosten
von Klagenfurt am Rand des Klagenfurter Beckens. Auf den früher
"Helenenberg" genannten Magdalensberg
führt die in Sankt Michael am Zollfeld beginnende, knapp neun Kilometer
lange und "Magdalensberg Landesstraße" genannte
L85. Auf dem Gipfel steht das Hotel-Restaurant "Gipfelhaus" und
eine erstmals im 13. Jahrhundert erwähnte Wallfahrtskirche, die von Pilgern nicht nur während
der seit dem 16. Jahrhundert bekannten Vier-Berge-Wallfahrt vom Magdalensberg
über den Ulrichsberg und Veitsberg
zum Lorenziberg besucht wird. Unterhalb des Gipfelhauses findet
man am Südhang den "Archäologischen Park Magdalensberg":
Hier wurden über siebzig Jahre hinweg die Reste einer spätkeltischen
Siedlung freigelegt, die ab dem 1. Jahrtausend v. Chr. das
Zentrum des keltischen Königreichs Noricum war und in der auch nach
der Besetzung durch die Römer um etwa 40 n. Chr. vorwiegend mit
norischem Eisen gehandelt wurde.
Vom Wörthersee kommend erreicht
man beim Autobahnkreuz "Klagenfurt-Nord" die nach St.
Veit an der Glan führende Klagenfurter Schnellstraße S37, die wir
nach vier Kilometern bei der Ausfahrt "297 Maria Saal"
verlassen, um links abbiegend auf die L71 aufzufahren. Die Landesstraße
verläuft parallel zur Schnellstraße und erreicht nach einem Kilometer
den bei unserem Besuch wegen Renovierungsarbeiten eingehüllten historischen
"Herzogstuhl". Im Mittelalter huldigten vor dem steinernen
Thron die Kärntner Landesstände ihren Herzögen. Nach einem weiteren
Kilometer passiert die L71 das Gasthaus Puck, überquert dahinter
die Gleistrasse der Fernbahnlinie von Villach nach Wien....
... und erreicht nach weiteren
zwei Kilometern bei Sankt Michael am Zollfeld den Abzweig der Landesstraße
L85 zum Magdalensberg.
Die Magdalensberg Landesstraße
passiert die knapp zweihundert Einwohner zählende und auf vierhundertachtzig
Metern Höhe gelegene Ortschaft im Süden...
... und steigt durch die
Senke zwischen Zechnerkogel (977 m) im Norden und Krucke (696
m) im Süden mit acht bis zehn Prozent an.
Die durchgängig asphaltierte
und gut ausgebaute Magdalensberg Landesstraße läuft oberhalb von
Ottmanach...
... und mit Blick auf den 1.078 Meter
hohen Steinbruchkogel auf eine erste Kehre zu,
in deren Scheitel die Nebenstraßen nach Göriach und Ottmanach abzweigen.
Dahinter wendet sich
die Bergstraße mit mittleren einstelligen Prozentwerten in einem weiten Rechtsbogen dem Südhang des Magdalensberges
zu.
Viel Verkehr herrscht bei unserer Auffahrt nicht, außer uns sind nur noch einige
Radsportler auf dem Weg hinauf zum Gipfel.
Die nächste Kehre ist
knapp sieben Kilometer hinter St. Michael zu durchfahren.
Auf etwa neunhundert Metern
Höhe folgt eine durch Wiesen führende Doppelkehre, ...
... der eine knapp zehn
Prozent steile Rampe folgt, die den Südhang des Magdalensberges
quert...
... und die nach zweihundert Metern den Archäologischen
Park Magdalensberg des Landesmuseums Kärnten passiert. Die Bergstraße teilt
hier das Gelände einer keltisch-römischen
Siedlung aus der Zeit des 1. Jahrhunderts vor Christus bis zur
Mitte des 1. Jahrhunderts nach Christus: Links der Fahrbahn sieht
man
die freigelegten Reste einer kaiserlichen Goldbarrengießerei, ...
... rechts der Straße
wurde ein großer Parkplatz angelegt, an den sich der Kassen- und
Eingangsbereich anschließt. Ein Boxenstopp lohnt sich: Hinter dem
Cafe-Restaurant "Taberna Celtica" findet man das Römerbad, die Marktbasilika und den
Amtsraum
des Statthalters. Weiter rechts schließen sich dann der Tempel,
das Wohnviertel und die Werkstätten an. Im Jahr 1502 wurde am Berg
die antike Bronzestatue des "Jünglings vom Magdalensberg"
gefunden, die archäologischen Grabungsarbeiten wurden im Jahr 1948
begonnen und dauerten sieben Jahrzehnte.
Hinter dem Archäologischen
Park verengt sich die Fahrbahn und die Steigung erhöht sich auf
bis zu achtzehn Prozent. Die L85 dreht nun nach Norden
und schlängelt sich einem Waldstück folgend weiter bergauf.
Nach etwa siebenhundert Metern
taucht dann oberhalb der Straße der Gipfel des Magdalensberges
auf...
... und durch eine letzten
Rechtskehre...
... erreicht man die Einfassungsmauern
des Gipfelplateaus, ...
... hinter denen ein Schotterparkplatz
angelegt wurde, von dem man auf den etwa
gleich hohen Ulrichsberg jenseits des Zollfeldes blickt...
... und auf dem wir den
MX-5 aussichtsreich abstellen.
Auf dem höchsten Punkt
des Magdalensberges
steht eine Wallfahrtskirche, die den
Heiligen Helena und Magdalena geweiht wurde. Das heutige Gotteshaus
im spätgotischen Stil entstand Mitte des 15. Jahrhunderts durch
Anbau an eine bereits bestehende, erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich
erwähnte Kapelle, die seitdem als Seitenschiff fungiert. Im Kircheninneren
findet man einen Flügelaltar aus dem frühen 16. Jahrhundert.
Vor dem Gotteshaus wurde 1849 ein quadratisches,
einstöckiges kleines Pfarrhaus errichtet, sieben Jahre später wurde das "Gipfelhaus Magdalensberg" erbaut, in dem heute das
"Hotel-Restaurant Gipfelhaus"
der Familie Skorianz neben Kulinarik auch Übernachtungen in Zimmern
und Suiten sowie einen Wellnessbereich anbietet.
Vom Parkplatz aus
spazieren wir vorbei am Nordturm und dem Langhaus zur Ostseite der Wallfahrtskirche
mit der daneben stehenden Wolfgangskapelle,
...
... an die sich ein Kinderspielplatz
und die aussichtsreiche Terrasse des empfehlenswerten Restaurants
im modernen Teil des
Gipfelhauses anschließt, wo wir einen ausgiebigen Boxenstopp
einlegen.
Wenige Meter unterhalb
der Terrasse steht der exponiert gelegene "Troadkasten", der sich mit einem
eigenen Wellnessbereich besonders
für Hochzeitspaare anbietet und außergewöhnliche Übernachtungen verspricht.
Bei klarer Sicht bietet sich hier ein toller Ausblick
auf die Gipfel der Karawanken, die wir bei unserem Besuch leider nur
schemenhaft sehen.
Nach unserem Boxenstopp
folgen wir dem kurzen Rundweg um den Gipfel des Magdalensberges
mit leider etwas eingetrübten Aussichten hinunter ins Klagenfurter Becken,
...
... auf den jenseits des
Zollfeldes aufragenden Ulrichsberg...
... und auf das unterhalb
des 971 Meter hohen Lorenziberges gelegene Sankt Veit an der
Glan.
Der Weg passiert in der
Folge die Südwestfassade des Gipfelhauses und erreicht dahinter
wieder den Parkplatz, ...
... wo wir den Roadster
für die Talfahrt anwerfen.
Durch die aussichtsreichen
oberen Kehren...
... rollen wir ohne Gegenverkehr
schnell talwärts...
... und passieren nach
wenigen Minuten wieder den Archäologischen Park Magdalensberg.
Durch die unteren Kehren...
... und vorbei an der
von der Jagdgesellschaft Ottmanach im Jahr 1994 errichteten Jägerkapelle
...
... erreichen wir schnell
die Wiesen im weiten Tal der Glan...
... und den Talort Sankt
Michael am Zollfeld, der von der dem Heiligen Michael geweihten
Pfarrkirche überragt wird.
Weitere
Infos:
https://austria-forum.org/af/AEIOU/Magdalensberg
YouTube-Video
Mit
dem Mazda MX-5 ND an einem Herbsttag auf den Magdalensberg
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.