Lage: |
Alpen, Liechtenstein, Rätikon, Liechtensteiner Alpen |
Talorte: |
Vaduz und Triesen |
Streckenlänge |
15 km ab Vaduz und 14 km ab Triesen |
Maximale Höhe: |
1.610 m |
Maximale Steigung: |
19 % |
GPS-Koordinaten: |
|
Mautgebühr: |
Nein |
Letztmals befahren: |
Juli 2023 |
Das auf 1.600 Metern Meereshöhe
in einem vom Malbun-Bach durchflossenen Seitental des Saminatals
gelegene Malbun kann von der Landeshauptstadt Vaduz (455 m)
und von Triesen (465 m) aus angefahren werden. Das von Walsern
ab dem 13. Jahrhundert besiedelte Malbun ist das höchstgelegene
Dorf im Fürstentum Liechtenstein und gehört zur Gemeinde Triesenberg. In
das zwischen dem Ochsenkopf (2.286 m) im Nordosten
sowie Spitz (2.187 m), Augstenberg (2.359 m), Silberhorn
(2.150 m) und Nospitz (2.091 m) im Süden eingebettete Malbuntal
führt die in Vaduz beginnende und vorbei am Schloss Vaduz und durch
Triesenberg führende Nordwestauffahrt und die in Triesen startende,
kehrenreiche Westauffahrt. Beide Auffahrten in den beliebten Wintersportort überwinden einen Höhenunterschied
von knapp 1.300 Metern und haben eine Durchschnittssteigung
von etwa neun Prozent.
Von Oberplanken kommend erreichen
wir über Schaan den nördlichen Ortseingang der Landeshauptstadt
Vaduz...
... und folgen umleitungsbedingt der "Landstraße" in Richtung
Stadtmitte bis zum Abzweig der "Feldstraße", ...
... die vorbei an der Hofkellerei
des Fürsten von Liechtenstein zur "Fürst-Franz-Josef-Straße"
hin ansteigt...
... und auf die wir rechts
abbiegend auffahren. Vorbei am Restaurant "Schlössle Mahal"...
... und dem im Spätmittelalter erbauten Treppengiebelhaus Rotes
Haus mit seinem markanten Wohnturm...
... steigt die mit zunehmender Höhe schmaler werdende Straße mit mittleren einstelligen
Prozentwerten einem Waldstück entgegen.
Die inzwischen nur
noch eineinhalbspurige Fürst-Franz-Josef-Straße quert in der Folge
die Felswand des Alpspitz-Westabfalls (1.942 m)...
... und steigt dann als
"Schlossweg" mit Kopfsteinpflaster als Straßenbelag durch zwei Kehren...
... dem oberhalb der
Landeshauptstadt gelegenen Schloss Vaduz entgegen. Der bei unserer
Fahrt eingerüstete Sitz des Liechtensteinischen Fürstenhauses wurde
vermutlich ab dem 12. Jahrhundert erbaut, im Jahr 1322 erstmals in einer
Pfandurkunde erwähnt und früher "Hohenliechtenstein" genannt. Im Jahr
1499 wurde das Schloss während
des Schwabenkrieges niedergebrannt und in
der Folge wieder aufgebaut. Seit 1712 ist Schloss Vaduz im Besitz
der Fürsten von Liechtenstein, seit 1939 ist es nach einer grundlegenden
Sanierung ständiger Wohnsitz der Fürstenfamilie und kann deshalb
nicht besichtigt werden.
Hinter dem Schloss steigt
die nun "Bergstraße" genannte Bergstraße wieder mit Asphalt
durch zwei weitere Kehren an, passiert als Einbahnstraße den oberen
Ortsausgang von Vaduz und
durchquert mit Steigungswerten von bis zu neunzehn Prozent den Bergwald zwischen Vaduz und dem oberhalb auf 960 Metern
Höhe gelegenen Dorf Rotenboden.
Vorbei an schroffen Felswänden...
... und durch Stahlnetze
gegen Steinschlag gesichert...
... steigt die Straße dann als "Schlossstraße" mit teilweise
schönen Ausblicken hinunter ins Rheintal dem Ortseingang von Triesenberg
entgegen.
Im Zentrum der etwa zweieinhalbtausend Einwohner zählenden Gemeinde Triesenberg
passiert die nun "Landstraße" genannte Auffahrt
die Post, das Rathaus schräg gegenüber und den dahinter aufragenden Zwiebelturm der Pfarrkirche
St. Josef. Triesenberg
wurde von Walsern gegründet und erstmals 1355 erwähnt. Mit der Einweihung
des "Alpenkurhauses" im Jahr 1908 öffnete sich der Ort
dem Tourismus. Vor dem Rathaus folgen wir der Ausschilderung "Malbun"...
... und biegen links ab
in die "Bergstraße", die durch zwei Kehren und
mit bis zu zehn Prozent durch den höher gelegenen Teil von Triesenberg ansteigt.
Hinter dem Ortsausgang
erreicht die Bergstraße auf einer Höhe von 1.100 Metern die
letzte Kehre der Auffahrt, ...
... hinter der nach links
die "Maseschastraße"
nach Gaflei
von der nun "Rizlinastraße" genannten Auffahrt nach Malbun
abzweigt.
Knapp vier Kilometer hinter
Triesenberg taucht auf 1.250 Metern Höhe der "Stegertunnel" vor
der Motorhaube unseres Roadsters auf. Der leicht ansteigende, schnurgerade
verlaufende und 740 Meter lange Tunnel zwischen den Triesenberger Ortsteilen
Gnalp und Steg wurde im Jahr 1947 eröffnet und ist der längste Straßentunnel
in Liechtenstein. Er durchquert den Höhenzug "Kulm" und verbindet so das Rheintal
mit dem Saminatal.
Für die knapp zweispurige,
hell ausgekleidete Röhre gilt eine Höhenbeschränkung von 3,80 Meter.
Sie kann von Lkw und Bussen nur wechselweise durch Ampeln gesteuert
in der Fahrbahnmitte durchfahren werden.
Unmittelbar hinter dem
Tunnel überquert die nun "Grosssteg" genannte Bergstraße
das Flüsschen Samina und erreicht dahinter den Ortseingang des Triesenberger
Ortsteils Steg.
Der am Südwesthang des
2.104 Meter hohen Schönberg und an der Einmündung des Malbun-Bachs
in die Samina nahe dem Stausee Steg auf 1.300 Metern Höhe gelegene
Weiler besteht aus etwa einhundert Gebäuden, die überwiegend als
Ferienhäuser genutzt werden. Während das Saminatal von hier aus
in südlicher Richtung zur Alp Valüna und zu den Hochalmen im Talschluss
unterhalb
von Naafkopf und Grauspitz verläuft, ...
... führt die hinter
Steg "Malbunstraße" genannte Bergstraße ins Malbuntal.
Mit Steigungswerten
zwischen fünf und zehn Prozent folgt sie in östlicher Richtung dem orografisch
rechten Ufer des Malbunerbachs, der am Nordwesthang des Berges "Spitz" entspringt.
Knapp drei Kilometer
hinter Steg begrüßt Malbun seine Gäste.
Hinter dem Ortseingang
steigt die Malbunstraße
vorbei an beiderseits der Straße angelegten Großparkplätzen der
Ortsmitte entgegen. Im Winter sind diese Parkflächen sicherlich gut ausgelastet,
denn das zwischen dem Ochsenkopf (2.286 m) im Nordosten
sowie Spitz (2.187 m), Augstenberg (2.359 m), Silberhorn
(2.150 m) und Nospitz (2.091 m) im Süden eingebettete
und bei Familien beliebte Skigebiet
Malbun verfügt über fünf Liftanlagen und über mehr als zwanzig Kilometer
Skipiste.
Im Sommer wirkt Malbun
mit seinen Hotels, Apartmenthäusern, Restaurants und Cafés wie ausgestorben...
... und sogar bei der
von den Pendelbussen angefahrenen Talstation der Sareis-Gondelbahn
zum Bergrestaurant Sareis sind gerade einmal drei Wanderer unterwegs. Wie
die zuvor durchfahrenen Orte Triesenberg und Steg wurde das Malbuntal
von den Walsern besiedelt, im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich
erwähnt und zunächst land- und forstwirtschaftlich genutzt. Mit dem beginnenden
20. Jahrhundert besuchen mehr und mehr Sommergäste das Tal,
was zum Bau des Kurhauses "Sareiserjoch" führt. Die
verkehrliche Erschließung in den 1940er Jahren sowie der Bau von
Liftanlagen und Hotels ab den 1950er Jahren kurbeln dann den Wintersportbetrieb
an. Mehr zur Geschichte von Malbun findet man auf der Website der Malbun-Bergbahnen.
Nahe der Talstation haben
wir Glück und finden mit der "Malbuner Stuba" ein geöffnetes
Café, unter dessen Sonnenschirmen wir eine ausgedehnte Kaffeepause
machen.
Auf der Rückfahrt von
Malbun hinunter ins Rheintal...
... legen wir vor dem
zwischen einer Elektroauto-Rennstrecke für Kids und einem Abenteuerspielplatz
mit Klettergarten gelegenen Schluchertreff
einen Zwischenstopp ein, ...
... um uns die etwas
oberhalb am Westhang des Gamsgrat stehende Friedenskapelle anzusehen.
Das höchstgelegene Gotteshaus von Liechtenstein wurde in den Jahren
1950/1951 erbaut. Ihren Namen erhielt die Kapelle als Dank, dass
den Bewohnern von Liechtenstein das Leid und Elend des Zweiten Weltkriegs
erspart blieb.
Durch Steg, über die
Samina-Brücke, durch den Stegertunnel...
... und über die aussichtsreiche
Rizlinastraße...
... rollen wir wieder
hinunter zum Rathaus und der Kirche von Triesenberg, wo wir nach
links in die nach Oberdorf führende
"Landstraße"
abbiegen.
Auf der außerhalb von Triesenberg "Bergstraße" genannten
Straße...
... fahren wir durch acht
Kehren mit Blick
auf die 1.856 Meter hohe Mittagsspitze...
... und einem Gefälle
von etwa zehn Prozent hinunter ins Rheintal.
Über Oberdorf und Triesen...
...
erreichen wir schließlich die Ortschaft Balzers. Im empfehlenswerten
Restaurant Höfle des Hotel
Hofbalzers legen wir dann mit Blick auf die Burg Gutenberg unseren
mittäglichen Boxenstopp ein, bevor wir ausgeruht und gesättigt zum Etzelpass in der Schweiz
weitertouren.
Weitere
Infos:
https://climbfinder.com/de/anstiege/malbun-vaduz
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.