Touren mit dem Mazda-Roadster MX-5 über Gebirgsstraßen, Pässe, Hellinge und Klimmen
    
Malta Hochalmstraße
    



Die Malta Hochalmstraße gehört zu den spektakulärsten Gebirgsstraßen Österreichs, obwohl sie noch nicht einmal 15 Kilometer lang ist und auch nicht als Passstraße bezeichnet werden kann: Sie überwindet als Stichstraße mehr als tausend Höhenmeter, führt durch sechs Natursteintunnel und durch acht enge Spitzkehren an einer Reihe von Wasserfällen vorbei bis zu der auf 1.900 Metern Höhe gelegenen höchsten Staumauer Österreichs. Sie nutzt dabei die Talsenke zwischen der Reißeck- und der Ankogelgruppe im Westen und der Hafnergruppe im Osten. Die Malta Hochalmstraße wurde in den Jahren 1970-1971 als Fahrweg zum Bau der Staumauer des Speichers Kölnbrein angelegt, nach deren Fertigstellung ausgebaut und dann zur touristischen Nutzung freigegeben.

 
Stadtturm von Gmünd in Kärnten am Fuß der Malta Hochalmstraße in Kärnten


Von Villach kommend erreichen wir auf der österreichischen Bundesstraße 99 den großen Kreisverkehr vor der Stadt Gmünd in Kärnten, in dem wir auf die "L12" Richtung Maltatal abbiegen. Der Ortseingang von Gmünd wird von dem im 14. Jahrhundert zwischen dem Fluss Malta und dem Hauptplatz errichteten Stadtturm überragt, in dem heute die Gmünder Stadtturmgalerie untergebracht ist. Sehenswert ist auch das links der L12 zu findende Porsche Automuseum, das mit seinen Exponaten daran erinnert, dass hier in Gmünd ab 1944 die ersten Autos mit dem Namen "Porsche" gebaut wurden.



Alte Burg in Gmünd am Anfang der Malta Hochalmstraße in Kärnten


Die L12 verläuft zuerst in nordöstlicher Richtung direkt auf die "Alte Burg" von Gmünd zu, die bereits im 13. Jahrhundert die Gegend am Zusammenfluss von Malta und Lieser sicherte. Jedenfalls bis zum Jahr 1487, in dem sie von ungarischen Truppen erobert und zerstört wurde. Im frühen 16. Jahrhundert wurde sie neu errichtet und in der Folge nie wieder eingenommen. Dennoch wurde sie mehrfach schwer beschädigt: Am 4. Dezember 1690 zerstörte ein schweres Erdbeben einen Teil der Festungsanlage, knapp zweihundert Jahre später vernichtete dann das Großfeuer des Jahres 1886 die gesamte Burg, die in der Folge verfiel. Seit 1950 ist die Burgruine im Besitz der Stadt Gmünd. Die Alte Burg beherbergt heute ein Café-Restaurant und wird zudem für Ausstellungen und Konzerte genutzt.



Auf der Malta Hochalmstraße zwischen Gmünd in Kärnten und Fischertratten


Die auch als "Malta Landstraße" bezeichnete L12 passiert die Alte Burg, dreht in nordwestliche Richtung und führt nur ganz leicht ansteigend und in weiten Kurven über Schloßbichl, Karnerau...



Hauptstraße in Fischertratten im Maltatal oberhalb von Gmünd in Kärnten


... und Fischertratten...



Ortseingang der Gemeinde Malta im Maltatal an der Malta Hochalmstraße in Kärnten


... nach Malta im Maltatal, das nach 7 Kilometern erreicht ist. Die etwa zweitausend Einwohner zählende Gemeinde bildet mit ihren 16 verstreut liegenden Ortsteilen das touristische Zentrum des Maltatals.



Kuh in den österreichischen Landesfarben seitlich der Malta Hochalmstraße in Kärnten


Viel Verkehr herrscht hier nicht, weshalb die Ortschaft schnell durchfahren ist. Rechts und links der L12 rücken die zu den Hohen Tauern gehörenden Berge immer näher heran. Auf der Höhe von Freistritz passieren wir eine Kuh in den österreichischen Landesfarben...



WasserErlebnispark seitlich der Malta Hochalmstraße in Kärnten


... und erreichen bei Kilometer 11 den Wasser-Erlebnispark Fallbach bei Koschach...



Fallerfall Wasserfall seitlich der Malta Hochalmstraße am WasserErlebnispark


... mit dem 200 Meter hohen Fallbach-Wasserfall, der der größte seiner Art in ganz Kärnten ist und zu dessen Fuß ein Themenwanderweg führt. In dem Erlebnispark findet man die Wasseroase Fallbach, Wasserlabyrinthe, einen Klettergarten sowie Wasser- und Sandspielplätze.

Es gibt entlang der Malta Hochalmstraße eine ganze Reihe weiterer spektakulärer Wasserfälle, darunter Melnikfall, Maralmfall, Dreifaltigkeitsfall, Hochalmfall, Schleierfall und die Gößfälle, weshalb das Maltatal auch als das "Tal der stürzenden Wasser" bezeichnet wird.



Gegenverkehr auf der Malta Hochalmstraße in Kärnten


Kurz hinter Koschach wird unsere Fahrt dann jäh gestoppt: Gehörnter Gegenverkehr blockiert die L12. Es dauert eine ganze Weile, bis sich alle Rindviecher auf der freien Fahrbahnseite einsortiert haben und an uns vorbeiflaniert sind.



Mautstelle der Malta Hochalmstraße oberhalb von Malta in Kärnten


Doch kaum können wir wieder bergauf düsen, wird unsere Bergfahrt erneut gestoppt: Wir erreichen die von 7 bis 18 Uhr besetzte Mautstation, an der die "Malta Landstraße" zur "Malta Hochalmstraße" mutiert. Will heißen: Hier beginnt der Kurvenreigen. Bevor wir die Maut zahlen und die Bergstraße in Angriff nehmen, ...



Almrestaurant Fallerhütte neben der Mautstelle der Malta Hochalmstraße in Kärnten


... legen wir in dem seitlich der L12 gelegenen "Almrestaurant Fallerhütte" eine Kaffeepause ein.



Erster Anstieg der Malta Hochalmstraße ihinter der Mautstelle beim Melnik-Wasserfall


Danach geht es gestärkt weiter. Wir zahlen 19,50 Euro Maut und dürfen dann mit dem Roadster die Mautstelle passieren, hinter der uns ein Schild für die verbleibenden 14 Kilometer vor vielen Kurven und vor Steigungen von bis zu 13 Prozent warnt. Vorbei am Melnik-Wasserfall und durch die ersten beiden Spitzkehren...



Gmünder Hütte an der Malta Hochalmstraße in Kärnten


... erreichen wir zwei Kilometer weiter die auf 1.186 Metern Höhe gelegene "Gmünder Hütte" der Sektion Gmünd des Österreichischen Alpenvereins. Die Gmünder Hütte ist nicht nur bei Motorradfahrern beliebt, Bergwanderer nutzen sie auch als Ausgangsort für ausgedehnte Bergtouren.



Enge Rampe der Malta Hochalmstraße zwischen den Tunnel 1 und 2


Hinter der Gmünder Hütte steigen die Anforderungen an den Fahrer: Die Straße schlängelt sich entlang des steilen Südwestabfalls des 3.030 Meter hohen "Großer Sonnblick" in der Hafnergruppe der Hohen Tauern und es beginnt der Tunnel-Reigen. Zuerst geht es durch den unbeleuchteten "Blauer-Tumpf-Tunnel", den Ersten von insgesamt sechs engen Felsdurchbrüchen. Die folgenden Tunnel sind einspurig, weshalb sie nur wechselseitig befahren werden können. Die Wartezeit vor der die Einfahrt regelnden Ampelanlage kann bis zu 20 Minuten betragen.



Vor dem für Fußgänger gesperrten Kehrentunnel der Malta Hochalmstraße in Kärnten


Wir warten knapp fünf Minuten, dann schaltet die Ampel auf grün und wir durchfahren zuerst den 138 Meter langen "Klammfall-Tunnel", hinter dem der "Kehrentunnel" (91 Meter) und kurz darauf der knapp 300 Meter lange "Lange-Wand-Tunnel" folgen. Die Kehren dazwischen sind eng aber gut asphaltiert und seitlich gesichert.



Museumsbrennerei und Almrauschhütte seitlich der Malta Hochalmstraße in Kärnten


Etwa 10 Kilometer hinter der Mautstelle erreichen wir die Museums-Latschenölbrennerei und den bewirtschafteten Gasthof "Almrausch-Hütte" auf 1.576 Metern Höhe. Das Museum ist eigentlich von Mai bis Oktober geöffnet und veranschaulicht die aufwendige Produktion von Latschenöl. Bei unserer Fahrt durch das Maltatal sind jedoch beide Lokationen geschlossen.



Massive Steinschlagsicherungen über der Malta Hochalmstraße in Kärnten


Hinter der Almrausch-Hütte quert die Malta Hochalmstraße den brüchigen Südwest-Felsabsturz des 3.076 m hohen "Großer Hafner" und ist mit hohen Stahlnetzen gegen Steinschlag gesichert.



Galgenbichl-Tunnel vor der Staumauer des Kölnbreinspeichers am Ende der Malta Hochalmstraße in Kärnten


Kurz darauf sehen wir vor dem 348 Meter langen, nur bergauf zu durchfahrenden "Galgenbichltunnel" nahe der Kraftwerksstation Galgenbichl die Staumauer des Kölnbreinspeichers vor uns, an der die Malta Hochalmstraße endet.



Staumauer des Kölnbreinspeichers  und das runde Berghotel Malta am Ende der Malta Hochalmstraße in Kärnten


Hinter dem "Mitterkar-Tunnel" (354 m) können wir dann die Dimensionen dieser riesigen Staumauer erahnen und sehen den markanten Rundturm des Berghotels Malta vor uns.



Rundes Berghotel Malta oberhalb des Kölnbreinspeichers am Ende der Malta Hochalmstraße in Kärnten


Das auf 1.933 Metern Meereshöhe gelegene Berghotel Malta wurde zu Beginn der 1970er Jahre zur Unterbringung der Bauarbeiter errichtet, die die Kölnbreinstaumauer hochzogen. Der Rundbau hatte ursprünglich eine weiße Fassade aus Asbestzementplatten. Im Jahr 2010 wurde das Berghotel von Grund auf saniert und modernisiert und die Fassade mit schwarzem Schiefer verkleidet. Gleichzeitig wurde das runde Hauptgebäude um einen Brückenbau erweitert, der die Hochalmstraße überspannt und von den unteren Parkplätzen aus einen direkten Zugang ermöglicht.

Einen Besuch ist das Berghotel allemal wert, denn neben dem Hotelbetrieb und dem großen Panorama-Restaurant findet man hier die informative Ausstellung "Verbund-Energiewelt Malta" mit Informationen zur umweltfreundlichen Energiegewinnung durch Wasserkraft und Details zum Bau und Betrieb des Speichers Kölnbrein.



Blick vom Berghotel Malta auf den Speicher Galgenbichl und das Maltatal


Das Highlight des Berghotels Malta ist für uns aber die neue große Aussichtsterrasse, von der man einen schönen Blick hinunter ins Maltatal und auf den 200 Meter unterhalb der Staumauer gelegenen Speicher Galgenbichl hat.



Blick von der Aussichtsterrasse des Berghotels Malta auf die Staumauer und den Speicher Kölnbrein am Ende der Malta Hochalmstraße in Kärnten


Noch toller ist der Ausblick auf den Kölnbreinspeicher und die Gipfel von Tischlerkarkopf (3.002 m), Keeskogel (2.884 m), Schwarzhorn (2.933 m), Arlscharte (2.252 m) und Zwölferspitze (2.773 m). Der Stausee hat eine Länge von 4,5 Kilometern und fasst 200 Millionen Kubikmeter Wasser, mit denen 577 Millionen kWh Energie gewonnen werden können.



Airwalk an der Staumauer des Speichers Kölnbreim am Ende der Malta Hochalmstraße in Kärnten


Die 200 Meter hohe und 626 Meter lange Staumauer ist doppelt gewölbt und bis zu 41 Meter breit. Sie ist nicht nur öffentlich zugänglich, sondern kann auch im Rahmen von stündlichen Staumauerführungen gegen einen Obolus von 7,00 Euro von Innen besichtig werden. Schwindelfreie Besucher können zudem den "Airwalk" aufsuchen. Diese Aussichtsplattform aus Glas und Metall kann von der Mauerkrone aus erreicht werden und bietet von ihren Sitzstufen einen grandiosen Ausblick hinunter ins Tal der stürzenden Wasser.



Kölnbreinhütte am Ende der Malta Hochalmstraße in Kärnten


Deutlich ruhiger als am Berghotel ist es an der nur wenige Gehminuten entfernten "Jausenstation Kölnbreinstüberl" am Fuß der Kaltwandspitze (2.822 m) und der Kölnbreinspitze (2.934 m). Sehr empfehlenswert ist die Brettljause mit Maltataler Schinkenspeck. Von der Sonnenterrasse hat man einen tollen Blick auf den Speichersee und von hier aus bieten sich auch Bergtouren zu den Gipfeln von Kölnbreinspitze, Weinschabel, Hochalmspitze und Ankogel an.



Talfahrt auf der Malta Hochalmstraße Richtung Malta und Gmünd in Kärnten


Zurück auf dem Parkplatz unterhalb des Berghotels Malta machen wir uns auf den Rückweg ins Tal, ...



Ampelanlage vor dem Mitterkar-Tunnel der Malta Hochalmstraße in Kärnten


... warten vor dem Mitterkar-Tunnel auf die nächste Grünphase...



In den Kehren der Malta Hochalmstraße in Kärnten


... und rollen dann durch die Kehren...



Talfahrt auf der Malta Hochalmstraße durch das Tal der stürzenden Wasser in Kärnten


... zurück ins "Tal der stürzenden Wasser"...



Durch die Kurven der Malta Hochalmstraße entlang des Flusses Malta Richtung Gmünd in Kärnten


... und entlang der sich talwärts schlängelnden Malta...



Mautstelle der Malta Hochalmstraße oberhalb von Malta und Gmünd in Kärnten


... zur Mautstelle, von der aus wir über Gmünd zur Nockalmstraße weitertouren.




Weitere Infos:
https://www.verbund.com/

Youtube-Video:
Mit dem MX-5 über die Malta Hochalmstraße











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