Lage: |
Alpen, Slowenien, Julische Alpen |
Talorte: |
Cave del Predil und Bovec |
Streckenlänge: |
16 km ab Cave del Predil und 26 km ab Bovec |
Maximale Höhe: |
2.055 m |
Maximale Steigung: |
22 % |
GPS-Koordinaten: |
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Mautgebühr: |
5,00 € pro Pkw und Krad |
Letztmals befahren: |
September 2018 |
Eigene Talorte besitzt die Bergstraße
zum Mangart nicht. Da sie etwa einen Kilometer östlich der Scheitelhöhe
des Passo del
Predil beginnt, ist sie von dessen Talorten Cave del Predil im Tal des Rio Lago
und Bovec im Tal der Soca aus erreichbar.
Die höchste Bergstraße
Sloweniens wurde im Sommer des Jahres 1938 von dem Bataillon
"L'Aquila" der italienischen Armee als Schotterstraße
angelegt, um der jugoslawischen Armee die Einnahme des Mangart-Massivs
zu verwehren. Zwischen 1994 und 2004 wurde die knapp 12 Kilometer
lange Bergstraße durchgängig asphaltiert. Sie überwindet einen
Höhenunterschied von 980 Metern und ist von Mitte Juni bis zu
den ersten Schneefällen im Herbst geöffnet.
Vom italienischen Cave del Predil
kommend überqueren wir auf dem Scheitel des Predilpasses die Grenze zu
Slowenien und erreichen
knapp einen Kilometer hinter dem Grenzübergang den unmittelbar
vor dem Predel-Viadukt auf 1.092 Meter Höhe gelegenen
Abzweig der Bergstraße zum Mangart.
Direkt hinter dem kleinen Parkplatz
beim Abzweig signalisieren Warnschilder, dass auf dem Weg
nach oben viele Kurven und Steigungen von bis zu 22 Prozent
auf uns warten und dass mit Steinschlag gerechnet werden
muss. Unkritisch ist für uns die Höhenbegrenzung auf maximal
2,20 Meter, denn unser MX-5 ist nicht einmal 1,25 Meter
hoch.
Im unteren Bereich steigt die Bergstraße zunächst auf der linken Talseite mit etwa 8 Prozent
an. Nach 500 Metern wechselt sie zur rechten Talseite, führt durch eine
erste Kehre und quert danach mit bis zu 20 Prozent Steigung
den steilen, bewaldeten Westabfall des 1.553 m hohen Berges
Planja.
Durch zwei weiteren Kehren erreichen wir nach knapp
drei Kilometern den Abzweig zu der auf 1.300 Meter Höhe gelegenen
Mangart-Alm (slowenisch: Mangrtska Planina), auf der Schafskäse
und Quark hergestellt und verkauft wird. Unmittelbar hinter
dem Abzweig steht
rechts der Mangartstraße ein kleines Mauthäuschen, an dem die vergleichsweise günstige Straßenmaut in
Höhe von 5,00 Euro kassiert wird.
Hinter der Mautstelle wird die
auch als "Cesta na Mangart" bezeichnete Bergstraße
deutlich schmaler und anspruchsvoller,
quert mit zwei weiteren Kehren den ebenfalls bewaldeten
Nordabfall des Planja und erreicht nach knapp fünf Kilometern...
... den ersten von insgesamt vier
Tunnel, die zwischen 20 m und 200 m lang sind. Eine Kehre weiter wartet der deutlich längere Tunnel
Nummer 2 und nach drei engen Kehren Tunnel Nummer 3.
Nicht überraschend: Die Tunnel sind eng und unbeleuchtet.
Immerhin kann man den jenseitigen Tunnelausgang sehen und
erkennen, ob sich ein entgegen kommendes Fahrzeug in der Röhre befindet. Vorsicht
ist dennoch geboten, denn wir passieren zwei Radler mit
unbeleuchteten Rennrädern.
Hinter Tunnel Nummer 3 folgen
fünf weitere Kehren, aus denen man einen
schönen Blick auf das bis zu 2.679 Meter hohe Mangart-Massiv
im Nordosten...
... und auf die im Süden aufragenden
Gipfel des Triglav-Nationalparks hat.
Auf 1.820 Metern Höhe erreichen
wir dann den kurzen Tunnel Nummer 4, ...
... hinter dem unsere Fahrt jäh
gestoppt wird. Die aus einer Senke zwischen den Bergen Planja
und Mali Vrh kommende Schafherde nimmt uns anscheinend gar
nicht
zur Kenntnis. Die Tiere ziehen gemütlich die Bergstraße
hinauf, lassen sich dabei die grünen Gräser am Straßenrand
schmecken. Sie haben wohl das gleiche Ziel wie wir, denn
sie klettern schließlich durch die nächste Senke weiter
bergauf Richtung Lahnscharte (Forcella della Lavina).
In der Folge passieren wir den
Abzweig des steilen Fahrwegs zu der auf 1.906 m Höhe
gelegenen Koça
na Mangartskem sedlu (Mangarthütte), dann sehen wir
den Parkplatz "Za Sedlom" unterhalb des 1.992 m
hohen Gipfels des Mali vrh vor uns liegen.
Hätten
wir auf der Villacher Alpenstraße
zum Dobratsch nicht zufällig Bernd vom
Wörthersee mit seinem MX-5 getroffen, hätten wir hier
unseren
Roadster geparkt, um die prächtige Aussicht auf die Gipfel
zwischen dem Monte Guarda (1.868 m) und der Punta dei Camosci (1.922 m)
zu genießen und wären danach zum Predilpass zurück gefahren.
So aber folgen wir Bernds Rat,
ignorieren die Steinschlagwarnung und fahren vom Parkplatz
aus auf die weiter nach oben führende und weitgehend ungesicherte
Rampe auf, ....
... die uns zu einer Ringstraße
führt, ...
... die sich als gut zu fahrende,
übersichtliche Einbahnstraße...
... hinauf zum
2.072 m hohen Scheitelpunkt schlängelt, wo wir Mistéth
aus Ungarn mit seinem MX-5 RF treffen. Wir genießen
den
phantastischen Ausblick auf die Gipfel der Julischen Alpen...
... und steigen dann, Bernds
Rat weiter folgend, die verbleibenden knapp zwanzig Höhenmeter hinauf zu der
zwischen Cima Alta di Valromana (2.166 m) und
Monte Traunig (2.201 m) gelegenen Lahnscharte (italienisch:
Forcella della Lavina, slowenisch: Klanška Škrbina).
Von hier oben hat man einen tollen Blick nach Norden zu den
Karnischen Alpen, in das untere Gailtal, auf die tief unter
uns gelegenen Seen "Lago
di Fusine inferiore" und "Lago di Fusine Superiore"
(Unterer und Oberer Fusine-See)...
... sowie auf den 2.677 Meter
hohen Mangart im Osten hat. Der vierthöchste Berg Sloweniens
wurde erstmals im Jahr 1794 von dem Naturwissenschaftler Graf
von Hohenwarth erstiegen. Heute ist der Gipfel über den nördlichen,
"Italienischen Weg" und über den südlichen "Slowenischen Klettersteig"
zu erreichen, der absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert.
Tolle Ausblicke bieten sich uns
auch auf der Rückfahrt über die Rampe zum Parkplatz...
... und auf der kurvenreichen Abfahrt...
... zurück zum Passo del Predil,
von dessen Scheitel wir über die Westrampe und durch den Talort
Cave
del Predil...
... zu dem idyllisch gelegenen Bergsee
"Lago
di Fusine inferiore" weitertouren, den wir von der Lahnscharte aus
tief unter
uns liegen sahen. Das Rifugio Edelweiss ist leider geschlossen,
aber am jenseitigen Ufer bietet sich eine kleine Hütte mit seiner
Terrasse für eine Rast an.
Weitere
Infos:
http://www.quaeldich.de/
Das menschliche Auge sieht mehr als eine Kamera:
Unsere Fotos sollen nur den Appetit anregen.
Deshalb: Hinfahren und selbst ansehen!
Denn nichts ist besser als das Original.